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Börsen-Zeitung: Hochtief ungeschützt, Kommentar von Christoph Ruhkamp zur Ankündigung des Milliardärs August von Finck, sich von seiner Sperrminorität bei Hochtief zu trennen

Geschrieben am 21-12-2006

Frankfurt (ots) - Wird der größte deutsche Baukonzern zum
Übernahmeziel? Der Milliardär August von Finck erwägt einen Verkauf
seiner Sperrminorität bei Hochtief und erweist sich damit nicht als
der erhoffte langfristige Investor, der seine Hand schützend über das
Unternehmen hält. Der Streubesitzanteil könnte auf bis zu 94%
steigen; die übrigen 6% hält der Konzern selbst. Was der Kapitalmarkt
von der Ankündigung Fincks hält, zeigt der leicht steigende
Aktienkurs: Offenbar überwiegt die wachsende Übernahmefantasie. Der
beim Verkauf drohende Preisdruck tritt in den Hintergrund.

Die Trennung von dem Anteilspaket wäre in mindestens zwei
verschiedenen Varianten denkbar. Entweder werden die Aktien außerhalb
der Börse im Rahmen einer Privatplatzierung breit gestreut - wohl
überwiegend bei deutschen Institutionellen. Oder es wird spannender:
nämlich bei Weitergabe des vollständigen Pakets an einen
Finanzinvestor oder an einen strategischen Investor. So wurde im
vergangenen Jahr etwa über ein Interesse des französischen
Baukonzerns Vinci oder des britischen Konkurrenten Wimpey spekuliert.

In Bieterwettbewerben konnten sich zuletzt aber immer öfter
Beteiligungsgesellschaften mit ihren billig fremdfinanzierten Geboten
durchsetzen. Aus dieser Gruppe wird die Investmentbank Macquarie als
möglicher Interessent genannt, weil ihr Fonds auf
Infrastrukturinvestments spezialisiert ist. Die Australier könnten
vor allem auf Hochtiefs Flughäfen schielen. Denkbar wäre sogar der
Verkauf der hochprofitablen australischen Tochter Leighton.

Für den scheidenden Vorstandschef Hans-Peter Keitel sind solche
wilden Spekulationen nichts Neues. Als vor knapp drei Jahren RWE ihre
Mehrheit an dem Essener Baukonzern am Kapitalmarkt platzierte, war
die Situation eher noch schlimmer; denn der Börsenwert lag nur bei
einem Drittel des heutigen Niveaus. Die Investmentbanken kamen damals
mit vielen interessanten Vorschlägen - und gingen unter anderem mit
der Erkenntnis, dass die Übernahme eines Baukonzerns gegen dessen
Willen schwierig und nicht ratsam ist. Denn ein solches Unternehmen
muss jeden Tag um einzelne Großprojekte kämpfen, und das ist eine
Frage qualifizierten und motivierten Personals. Eine feindliche
Übernahme wäre vor diesem Hintergrund bar jeder Vernunft.

(Börsen-Zeitung, 22.12.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
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Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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