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Börsen-Zeitung: Der alte Tui-Trott, Kommentar zur Tui-Gewinnwarnung von Gottfried Mehner

Geschrieben am 15-12-2006

Frankfurt (ots) - Scheibchenweise war das alles schon im Markt
bekannt, was Tui-Chef Michael Frenzel am Freitag noch einmal in einer
Gesamtschau präsentierte: Massive Reduzierung der Gewinnziele für
beide Sparten, ein neues Sparpaket in der Touristik, das zu einem
Sonderaufwand von 140 Mill. Euro führt. Damit zusammenhängend kommt
es zu einem konzernweiten Jobabbau von 3600 Stellen - davon 400 in
Deutschland. Schließlich ein Dividendenstopp samt
Goodwill-Abschreibungen in einer erheblichen dreistelligen
Millionenhöhe sowie eine reduzierte Mittelbindung, denn bei der
Berechnung der Kapitalrenditen erleichtert ein schmaler Nenner eben
das Geschäft.

Nachdem das Desinvestitionsprogramm abgehakt ist, wurde der Blick
auf die operative Mechanik frei. Und was da zum Vorschein kommt, ist
dazu angetan, dass sich die Investoren mit Grausen abwenden. Das
Management mag das anders sehen, aber finanziell völlig ausgelutschte
Relationen schrecken natürlich auch Finanzinvestoren ab. Jeder Name
aus dieser Szene, der im Zusammenhang mit einem möglichen Einstieg
bei Tui genannt wurde, müsste gleich mit einem Maluspunkt versehen
werden. Denn sowohl in der Touristik als auch in der Schifffahrt sind
die künftigen Cash-flows und die weitere Gewinnentwicklung auch nicht
annähernd verlässlich abzuschätzen. Eine Aufspaltung macht daher
derzeit keinen Sinn.

Bei der Kommunikation mit den Märkten tut sich das
Dax-Schlusslicht Tui unverändert schwer: Die Entwicklung, die sich
angeblich jetzt erst abzeichnete, hätte auch schon Anfang November
bei der Vorlage der Neunmonatszahlen kommuniziert werden können. Das
sieht so aus, als ob bis zum letzten Drücker gewartet worden ist, ob
es denn nicht doch noch etwas Rückenwind von den Märkten gäbe. Schon
damals war klar, dass beim Cash-flow aufgrund der Misere in der
Touristik 400 Mill. Euro fehlen würden. Ein Private Placement half,
die Lücke zu schließen.

Von Tui wird jetzt ein sauberer Schnitt und dann eine geradlinige
Entwicklung nach vorn erwartet, nicht nur ein optimiertes Financial
Engineering. Es wurde viel über die zu erwartende Entwicklung bis
2008 erzählt. So viel Zeit gibt es nicht: 2007 muss der Turnaround
her. Dieses Modell muss ertraglich ins Ziehen kommen. Sonst müssen
wegen hartnäckiger Erfolglosigkeit neue Modelle (und Gesichter) her.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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