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Sprachlos: Immer mehr Menschen bleiben ohne logopädische Versorgung / Patienten in Schleswig-Holstein und Nordrhein sind besonders betroffen

Geschrieben am 23-03-2006

Frechen (ots) - Die deutsche Sprache sicher zu beherrschen - das
wird derzeit in Deutschland von Immigranten gefordert. Eine gute
sprachliche Entwicklung wird von Erstklässlern erwartet. In der
Arbeitswelt gehört die Fähigkeit zur sprachlichen Kommunikation in
fast allen Berufen zu den wichtigsten Jobvoraussetzungen.

Menschen zur Sprache zu bringen ist dagegen derzeit äußerst
schwierig: Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen, Aphasiker nach
einem Schlaganfall, einer Hirnoperation oder einem Unfall, Menschen
mit Stimmstörungen und andere Patienten, die an Sprach- und
Sprechproblemen leiden, haben es seit Jahresbeginn schwer, die
notwendigen Verordnungen für therapeutische Hilfe zu erhalten. "Die
Patienten werden immer stärker in die Auseinandersetzungen zwischen
Ärzten und Gesundheitspolitik hineingezogen, was derzeit in manchen
Bundesländern zu einer echten Unterversorgung mit Heilmitteln führt",
so Lucas Rosenthal, Geschäftsführer des Deutschen Bundesverbandes für
Logopädie.

Akut ist dies vor allem in Schleswig-Holstein und in Teilen
Nordrhein-Westfalens. Dort haben die zum 1.1.2006 eingeführten
sogenannten Heilmittel-Richtgrößen, die die Ausgaben für Heilmittel
deckeln sollen, erhebliche Versorgungsdefizite zur Folge. "Immer mehr
Ärzte verweigern die Verordnung von logopädischer Therapie und
anderen Heilmitteln, obwohl diese aus medizinischer Sicht notwendig
sind", so die Vorsitzende des dbl-Landesverbandes Schleswig-Holstein,
Tanja Weskamp. Ursache sei vor allem die Angst vor einem drohende
Regress, in den die einzelnen Ärzte genommen werden sollen, wenn sie
die ihnen zugebilligten Verschreibungsmengen überschreiten, so
Weskamp.

Auf der Basis einer Umfrage unter logopädischen Praxen schätzt der
dbl-Landesverband, dass in Schleswig-Holstein insgesamt mindestens
8.000 Patienten und Patientinnen von unzureichenden oder fehlenden
Verordnungen betroffen sind.

Auch im Bezirk der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein ist
die Versorgung aus diesem Grund derzeit äußerst problematisch. Hier
sollen darüber hinaus im Vergleich zu 2005 bei den Heilmitteln 25
Millionen Euro eingespart werden. Dies hat zu erheblichen Einbrüchen
bei den Verordnungen geführt. "Leidtragende sind ausgerechnet
Patienten, die ihre Bedürfnisse nicht artikulieren können", so der
dbl-Landesverbandsvorsitzende Sebastian Brenner.

Als einen Schritt in die richtige Richtung beurteilt Brenner die
inzwischen im Bereich Nordrhein beschlossene Regelung zu sogenannten
Praxisbesonderheiten: Bei bestimmten Erkrankungen werden die
notwendigen Heilmittelverordnungen nicht auf das Praxiskontingent
angerechnet. "Es ist zu hoffen, dass die Ärzte in Nordrhein die
Versorgung der Patienten mit Heilmitteln nunmehr wieder sicher
stellen", so Brenner.

Der Geschäftsführer des dbl, Rosenthal, appelliert: "Im Interesse
der Patienten sollten die Krankenversicherungen und die
Kassenärztliche Vereinigung in Schleswig-Holstein diese Regelung
umgehend übernehmen".


Originaltext: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=34356
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_34356.rss2

Pressekontakt:
V.i.S.d.P.: Lucas Rosenthal, Deutscher Bundesverband für Logopädie
(dbl)
Weitere Informationen: dbl-Pressereferat, Augustinusstr. 11 a, 50226
Frechen
Tel.: 02234/37953-21, Fax: 02234/37953-13, E-Mail:
rosenthal@dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de


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