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2006: Zementindustrie erholt sich mit Konjunkturaufschwung / Stabile Perspektive für 2007

Geschrieben am 29-11-2006

Berlin (ots) - Der konjunkturelle Aufwärtstrend in Deutschland hat
auch zu einer Erholung der Zementindustrie geführt. Für 2006 rechnet
die Branche im Gefolge der wieder anziehenden Baukonjunktur mit einer
Steigerung des Zementverbrauchs um etwa 6 Prozent gegenüber dem
Vorjahr, so Dr. Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie (BDZ), in Berlin. Dabei
zeigen sich erhebliche regionale Unterschiede. Der Anstieg wird im
Westen mit rund 7 Prozent deutlich stärker ausfallen als in den neuen
Bundesländern, wo von einer Zunahme um 2 Prozent auszugehen ist. Nach
dem Rückgang des Zementverbrauchs in Deutschland um mehr als ein
Drittel in den letzten elf Jahren verbucht die Zementindustrie somit
erstmals wieder ein klares Nachfrageplus für ihren Baustoff.

Insbesondere der starke Anstieg der Bautätigkeit im Wohnungsbau
kommt der Branche aktuell zugute. Hier haben vor allem die
Abschaffung der Eigenheimzulage sowie die bevorstehende Erhöhung der
Mehrwertsteuer einen kräftigen Vorzieheffekt bei den Baugenehmigungen
und den Auftragseingängen im Baugewerbe bewirkt. Auch im
Nicht-Wohnbau, auf den ein knappes Drittel des deutschen
Zementverbrauchs entfällt, hat sich die Baukonjunktur günstig
entwickelt. Der gesamtwirtschaftliche Aufschwung hat die
Investitionsneigung und die Nachfrage nach Handels- und Lagergebäuden
sowie Fabrik- und Werkstattgebäuden stark steigen lassen. Im Tiefbau
schließlich sorgten die vermehrten Mauteinnahmen für eine gewisse
Stabilisierung bei den Verkehrsinvestitionen. Durch die deutlicher
als erwartet gestiegenen Steuereinnahmen haben Bund, Länder und
Kommunen zudem mehr Spielraum für ihre Investitionen.

Insgesamt konnte der Umsatz der deutschen Zementindustrie in den
ersten neun Monaten dieses Jahres um fast 10 Prozent gegenüber dem
Vorjahreszeitraum gesteigert werden. Diese Entwicklung ist allerdings
nur mit einem geringen Arbeitsplatzeffekt in den 22 Unternehmen mit
ihren 58 Werken verbunden. Nachdem die Beschäftigtenzahl im Juni 2006
mit 7.300 ihren bisherigen Tiefpunkt erreicht hatte, ist mit zuletzt
7.369 Beschäftigten inzwischen erstmals wieder eine kleine Steigerung
zu verzeichnen.

Auch für das kommende Jahr 2007 ist die Zementbranche tendenziell
optimistisch gestimmt, rechnet allerdings mit geringeren Zuwächsen
als für 2006. So dürfte im Wohnungsbau wegen des Wegfalls von
Sondereffekten die Bautätigkeit rückläufig sein. Zudem ist höchst
fraglich, ob die im Koalitionsvertrag von Union und SPD beschlossene
Integration des Wohneigentums in die Riester-Rente noch rechtzeitig
gesetzgeberisch umgesetzt wird. Ein Scheitern dieses Vorhabens würde
dem Wohnungsbau einen zusätzlichen Dämpfer versetzen. Die deutschen
Zementhersteller gehen jedoch davon aus, dass sich gemäß den
Prognosen der Wirtschaftsforscher das gesamtwirtschaftliche Wachstum
in 2007, wenn auch abgeschwächt, fortsetzt und die Nachfrage nach
Wirtschaftsbauten weiter wachsen wird. Da aller Voraussicht nach auch
die öffentliche Baunachfrage weiter zunehmen wird, erwartet die
Branche für das kommende Jahr insgesamt einen leichten Zuwachs des
Zementverbrauchs um etwa 1 Prozent, so Schneider.

Getrübt werden die Perspektiven für die Unternehmen der
Zementbranche nach wie vor durch die energie- und umweltpolitischen
Rahmenbedingungen. So ist die Gefahr steigender Strompreise nicht
gebannt, und durch den Emissionshandel drohen weitere Belastungen.
Vor allem die Absicht des Umweltministeriums, die im Nationalen
Allokationsplan (NAP II) vorgesehene Obergrenze für den
Kohlendioxydausstoß noch zusätzlich um 15 bis 20 Millionen Tonnen
abzusenken, stößt in der Branche auf erhebliche Kritik. Bei einer
Ausdehnung der Produktion müssten von den Unternehmen Zertifikate
hinzugekauft werden, deren Preis in keinem vernünftigen Verhältnis zu
den Herstellungskosten ihres Baustoffs stünde. Negativ würden sich
auch die derzeit diskutierte Versteigerung von Emissionsrechten sowie
eine Einbeziehung des Flugverkehrs in den Emissionshandel auswirken.
Nach Auffassung der Branche würde dies die Zertifikate drastisch
verteuern und es der Zementindustrie deutlich schwerer machen, am
volkswirtschaftlichen Wachstum teilzuhaben.


Originaltext: Bundesverband der Deutschen Zementindustrie
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=25622
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_25622.rss2

Ihre Ansprechpartnerin: Susanne Hoffmann
Telefon: 030/28002-225, Fax: 030/28002-250
Die aktuellen Informationen des BDZ finden Sie auch im
Internet unter http://www.BDZement.de


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