(Registrieren)

Auch über 50 besseres Wohnen gefragt / empirica-Studie zeigt: Jährlich wollen 800.000 Menschen über 50 umziehen - 900.000 planen Modernisierungen

Geschrieben am 29-11-2006

Berlin (ots) -

- Querverweis: Die Studie liegt in der
digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Nicht nur Berufsanfänger und junge Familien bestimmen die
Nachfrage auf den deutschen Wohnungsmärkten. Auch nach dem 50.
Lebensjahr werden überraschend viele Menschen aktiv, um ihre
Wohnsituation zu verändern. Das macht eine neue Studie des
Forschungsinstituts empirica deutlich, das im Auftrag der
Landesbausparkassen (LBS) 3.000 Personen dieser Altersklasse befragt
hat. "Wenn pro Jahr 800.000 Menschen über 50 umziehen wollen und
900.000 planen, ihre vorhandene Wohnung bzw. ihr Haus erheblich zu
modernisieren, so zeigt das die ungeheure Dynamik, die in diesem
großen Marktsegment steckt", so LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm.

Bereits heute sind rund 38 Prozent der Bevölkerung in Deutschland
über 50 Jahre alt. Und unbestreitbar ist bei aller Unsicherheit über
die künftige Bevölkerungsentwicklung zumindest eines: Der Anteil
dieser Altersgruppe wird spürbar ansteigen. Noch klarer wird deren
Bedeutung für den Wohnungsmarkt, wenn man nicht auf die
Einzelpersonen, sondern auf den privaten Haushalt abstellt. Denn die
über 50-Jährigen machen bereits mehr als die Hälfte aller Haushalte
aus, davon über 50 Prozent in eigenen vier Wänden - und auch hier
gilt: Tendenz steigend! "Das ist Grund genug, endlich einmal
repräsentative Zahlen über die Wohnwünsche dieser entscheidenden
Nachfragergruppe auf den Tisch zu legen", erklärt Hamm.

Wie die Befragung und ergänzende Analysen ergeben haben, lassen
sich die Bedürfnisse dieser großen Bevölkerungsgruppe noch einmal
nach dem Alter differenzieren. So spricht empirica von "alten Jungen"
(50 bis 60 Jahre) und "jungen Alten" (60 bis 70 Jahre), die praktisch
ausschließlich Wohnangebote ohne professionelle Hilfeleistungen
suchen. Sie sind für Geschosswohnungen in überschaubaren Wohngebäuden
mit Aufzug ansprechbar. Eine wichtige "Botschaft" für die Anbieter
ist nach Angaben der LBS folgendes: Einpersonenhaushalte suchen
Wohnungen mit mindestens zwei Zimmern, Zweipersonenhaushalte
mindestens drei bis vier Zimmer. Wichtig sind außerdem
Schwellenfreiheit und private Freiflächen (möglichst Balkone).

Demgegenüber sucht die Gruppe der "mittelalten Alten" (70 bis 80
Jahre) eher professionelle Wohnangebote in Kombination mit
Hilfeleistungen, allerdings keine Rundumversorgung. Hier sind
möglichst ständige Ansprechpartner gefragt und die Sicherheit, bei
Bedarf auch in der Wohnung gepflegt werden zu können. Wichtig sind
konzeptionelle Lösungen, die die nötige Privatheit in der Wohnung
gewährleisten. Die "alten Alten" (über 80 Jahren) ziehen nach der
empirica-Analyse vorwiegend im Fall der Hilfs- bzw.
Pflegebedürftigkeit um und suchen dementsprechend eher
institutionelle Einrichtungen der Altenhilfe.

Die altersbedingten Unterschiede in den Wohnbedürfnissen, die nach
Auffassung der LBS nicht unterschätzt werden dürfen, kommen auch bei
den ermittelten Umzugspotenzialen zum Ausdruck. So wollen rund 23
Prozent der Befragten im Alter zwischen 50 und 60 noch einmal
umziehen, immerhin 15 Prozent im Alter zwischen 60 und 70, dagegen
lediglich 9 Prozent in der Alterskategorie der 70- bis 80-Jährigen.
Dann haben überdurchschnittlich viele "ihre" Wohnlösung fürs Alters
gefunden. Im Segment der über 80-Jährigen steigt das Potenzial wieder
leicht auf 11 Prozent an, teils ausgelöst durch den Bedarf an
zusätzlicher Hilfe.

Die Gründe für den Umzug nach dem 50. Geburtstag sind breit
gefächert. So geben 30 Prozent der Befragten allgemein "die Erfüllung
von Wohnwünschen" an, 26 Prozent sind mit ihrem bisherigen Wohnumfeld
unzufrieden, und 22 bzw. 16 Prozent wollen näher bei ihren Kindern
bzw. bei Freunden und Gleichgesinnten wohnen. Noch wichtiger ist
allerdings der bewusste Blick auf veränderte Wohnbedürfnisse im
Alter. So geben 37 Prozent der Befragten den Wunsch nach einem
altengerechten Standort an, 34 Prozent wollen altersgerecht wohnen,
z. B. mit einer entsprechenden Badezimmerausstattung, oder bei Hilfs-
bzw. Pflegebedürftigkeit auch Dienstleistungen in der Nähe haben. 29
Prozent möchten gerne in eine kleinere Wohnung oder ein kleineres
Haus ziehen.

Zugleich ergibt das Befragungsergebnis als Motiv für die Suche
nach einem anderen Wohnobjekt eindeutig, dass die meisten Menschen in
dieser Altersgruppe eben doch Wert auf große Selbstständigkeit legen.
Nur 8 Prozent der umzugswilligen Älteren ziehen in Betracht, mit
Freunden bzw. Gleichgesinnten in einer Wohngemeinschaft, das heißt
ohne eigenständige Wohnung, zu leben.

Etwas anders sieht das Bild bei den "Bestandsoptimierungen" aus.
Hier wurde nach größeren Modernisierungsmaßnahmen (über 10.000 Euro)
gefragt. In zwei Drittel dieser Fälle werden Investitionen durch die
Notwendigkeit von Reparaturen und Instandsetzungen ausgelöst. Nur in
einem Drittel der Fälle ist dagegen ausschlaggebend, durch die
Moderni¬sierung eine altersgerechte Wohnumgebung schaffen zu können.

Auffällig ist für die LBS-Experten auf der anderen Seite die nicht
unbeträchtliche Zufriedenheit mit dem vorhandenen Wohnstatus. Dies
wird auch bestätigt durch die Motive derer, die nach dem 50.
Lebensjahr ihre Wohnsituation nicht mehr verbessern wollen. Für rund
zwei Drittel derjenigen, die ihre Wohnung nicht mehr modernisieren
wollen, ist schlicht ausschlaggebend, dass sie nicht nötig ist.
Knappe finanzielle Mittel (30 Prozent) oder die Scheu vor den damit
verbundenen Mühen (14 Prozent) haben dagegen eine geringere
Bedeutung. Auch diejenigen, die keinen Umzug ins Auge gefasst ha¬ben,
halten ihn in 70 Prozent der Fälle für "nicht nötig"; fast 60 Prozent
empfinden die vorhandene Wohnsituation ausdrücklich als gut. Nur für
gut 10 Prozent der "Passiven" spielen knappe finanzielle Mittel oder
die mit einem Umzug verbundenen Belastungen und Mühen mit eine Rolle.

Nach der Analyse von empirica wohnen auch von den über 65-Jährigen
rund 95 Prozent in privaten Haushalten, wobei rund 2 Prozent von
ihnen hierbei im Rahmen von Service-Wohnen oder betreutem Wohnen auch
Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Rund 5 Prozent der
älteren Menschen leben dagegen in institutionellen Einrichtungen der
Altenhilfe (überwiegend in stationären Altenpflegeheimen). Die
Forscher beobachten jedoch, dass die Wohnungsanbieter den veränderten
Wohnbedürfnissen der älteren Menschen allmählich stärker Rechnung
tragen.

Dies ist aber eine Aufgabe, bei der es nach Auffassung der LBS
fahrlässig wäre, auf veralteten Analysen oder gar emotional
begründeten Einschätzungen und Bewertungen aufzubauen. Im Mittelpunkt
müssen abgesicherte Fakten und klare Analysen dessen stehen, was die
Menschen heute und morgen wirklich wollen. "Wir hoffen deshalb, dass
die vorliegende Untersuchung eine gute Orientierung über Wohnwünsche
und Veränderungspotenziale gibt", so Hamm abschließend.

Die Studie "Die Generationen über 50. Wohnsituation, Potenziale
und Perspektiven" liegt soeben als "LBS-Broschüre" vor. Bestellungen
sind unter Angabe des Stichworts "Generation 50plus" per Fax (0331-56
89 24) oder E-Mail (lbs@bud-potsdam.de) möglich. Die Studie steht
ebenso als Download unter www.lbs.de/publikationen zur Verfügung.

Originaltext: Landesbausparkassen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=35604
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_35604.rss2

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

42244

weitere Artikel:
  • Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ): Zu viele Kinder erhalten zu viele Förder- und Therapiemaßnahmen / Gründliche Diagnostik zwingend Aschaffenburg (ots) - 30 Prozent der Kinder eines Geburtsjahrgangs erhalten heute bereits im Vorschulalter professionelle Förder- und Therapiemaßnahmen. Diese Rate hält Professor Harald Bode, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ), für zu hoch. Da die Entwicklung in jungen Jahren in ganz unterschiedlichem Tempo ablaufen kann, müsse diese variable kindliche Entwicklung von Eltern und Therapeuten als bislang stärker bedacht werden. Ansonsten, so Bode, drohe immer stärker die Gefahr, dass immer mehr...

  • HIV-Medikament wirkt gegen Gebärmutterkrebs - Laborerfolg aber am Menschen noch nicht bestätigt Baierbrunn (ots) - Der Wirkstoff Lopinavir, der gegen den AIDS-Erreger eingesetzt wird, kann vielleicht auch bei Gebärmutterkrebs helfen, berichtet die "Apotheken Umschau". Forscher der Universität Manchester konnten mit Lopinavir im Laborversuch Krebszellen abtöten, die von humanen Papillomaviren befallen waren. Solche Infektionen sind oft die Ursache von Tumoren der Geschlechtsorgane. Tests an Menschen wurden noch nicht durchgeführt. Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei Das Gesundheitsmagazin "Apotheken mehr...

  • O-Ton-Beitrag: Wenn die Mutter mit dem Sohne... Im ZDF-Dreiteiler "Afrika, mon amour" steht Iris Berben als Star vor der Kamera - ihr Sohn Oliver als Produzent dahinter Mainz (ots) - - Querverweis: Das Tonmaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio abrufbar - Anmoderation: Wenn eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen für das ZDF in einer großen Produktion vor der Kamera steht, ist das zunächst einmal nichts Ungewöhnliches. Wenn der Dreiteiler aber vom Sohn der Hauptdarstellerin produziert wird, ergibt sich am Set eine außergewöhnliche und durchaus spannende Konstellation. In "Afrika mon amour", dem großen Familiendrama, das Anfang Januar im ZDF zu sehen sein wird, steht die mehr...

  • Kreative Texte für Broschüren und Pressemitteilungen Hamburg (ots) - Kreative Texte für Pressemitteilungen, Newsletter und Image-Broschüren zu schreiben, ist eine wichtige Aufgabe von Pressesprechern und Mitarbeitern von PR-Agenturen. Wie es gelingt, im hektischen Arbeitsalltag diese Herausforderung zu meistern, lernen die Teilnehmer des zweitägigen media workshops "Kreatives Texten" in Hamburg. Die dpa-Tochter news aktuell bietet am 14. und 15. Dezember zwölf Teilnehmern die Möglichkeit, eigene Texte zu bearbeiten und mit neuen Ideen anzureichern. In praktischen Übungen werden Pressemitteilungen, mehr...

  • Internetshopping - vergleichen statt draufzahlen Leipzig (ots) - Preisvergleich.de erreicht Platz 1 unter den Preisvergleichsportalen. Das Internetgeschäft boomt. 18,3 Milliarden Euro Umsatz prognostiziert der HDE für das Jahr 2007. Tendenz steigend, denn zwischen 5 und 15 Prozent kann man beim Kauf per Mausklick zumeist sparen. Erste Anlaufstelle für Internetkäufer sind Shoppingportale, meistbesucht davon eBay, Amazon, Preisvergleich.de. In der fast grenzenlosen Informationsflut des Internets sind Plattformen wichtig, wo Meinungen und Bewertungen zu Produkten, Herstellern mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht