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Bertelsmann wächst im Geschäftsjahr 2005 bei Umsatz und operativem Ertrag

Geschrieben am 22-03-2006

Berlin (ots) -

- Querverweis: Die Pressemitteilung im Originallayout liegt in der
digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente.html abrufbar -



- Akquisitionen und organisches Wachstum lassen Umsatz auf 17,9
Mrd. EUR steigen

- Operating EBIT legt um fast 13 Prozent auf 1,6 Mrd. EUR zu

- Umsatzrendite auf 9,0 Prozent verbessert

- Hohe Investitionen zur Stärkung der Kerngeschäfte

- Mitarbeiterzahl 2005 deutlich gestiegen - Rund 1.000 neue
Stellen in Deutschland

- Weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum erwartet


Das internationale Medienunternehmen Bertelsmann hat seinen Umsatz
im Geschäftsjahr 2005 gesteigert und seine Profitabilität weiter
verbessert. Das Jahr war zudem von einer Reihe strategischer
Akquisitionen geprägt, mit denen Bertelsmann seine Marktpositionen in
zentralen Geschäftsfeldern ausbauen konnte. Wie das Unternehmen am
Mittwoch in Berlin mitteilte, wuchs der Konzernumsatz trotz einer
insgesamt eher verhaltenen Marktentwicklung von 17,0 Mrd. EUR im
Vorjahr auf 17,9 Mrd. EUR. Der Zuwachs von 5,1 Prozent entfiel
jeweils rund zur Hälfte auf Akquisitionen und organisches Wachstum.
Das Operating EBIT stieg um 12,7 Prozent auf 1.610 Mio. EUR (Vorjahr:
1.429 Mio. EUR). Die operative Umsatzrendite lag bei 9,0 Prozent und
konnte somit im Vergleich zum Vorjahr (8,4 Prozent) gesteigert
werden. Der netto verbleibende Konzerngewinn erreichte mit 1.041 Mio.
EUR erneut ein hohes Niveau, lag aber unter dem Vorjahreswert von
1.172 Mio. EUR, der hohe positive Sondereinflüsse enthalten hatte.
Die Zahl der Mitarbeiter weltweit stieg zum Ende des Geschäftsjahres
auf 88.516 (Vorjahr: 76.266), was vornehmlich auf Akquisitionen, aber
auch auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze zurückzuführen ist. In
Deutschland stieg die Mitarbeiterzahl um 4.767, davon wurden rund
1.000 Stellen neu geschaffen.

Maßgeblichen Anteil am Operating EBIT hatten 2005 vor allem die
Bereiche RTL Group, Arvato und Gruner + Jahr. Alle
Unternehmensbereiche von Bertelsmann konnten ihr Ergebnis im
Vergleich zum Vorjahr verbessern und trugen somit zur positiven
Entwicklung des operativen Ertrags bei.

Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG, sagte:
"Bertelsmann blickt auf ein ebenso dynamisches wie erfolgreiches
Geschäftsjahr 2005 zurück: Wir haben Akquisitionschancen entschlossen
genutzt und Kerngeschäfte wie unseren Fernsehbereich nachhaltig
gestärkt. In einem schwierigen Marktumfeld haben wir seit 2002
unseren operativen Gewinn mehr als verdoppelt und 2005 einen
Rekordwert erzielt. In allen Unternehmensbereichen verfügen wir heute
über führende Marktpositionen. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen
Weg sind. Von dieser starken Basis aus werden wir verstärkt in neue
Wachstumsmärkte und die digitalen Mediengeschäfte der Zukunft
investieren."

Im Geschäftsjahr 2005 wurde eine Reihe strategischer Maßnahmen in
zentralen Geschäftsfeldern umgesetzt. Hierzu zählen beispielsweise
die Mehrheitsübernahme des Zeitschriftenverlags Motor Presse
Stuttgart, die Akquisition des DVD-Versandhändlers Columbia House in
den USA, der FAZ-Buchverlage DVA, Kösel und Manesse in Deutschland
und des europäischen Datendienstleisters Infoscore sowie die Gründung
des Tiefdruck-Joint-Ventures Prinovis. Bertelsmann strebt durch
weitgehende Kontrolle die unternehmerische Führung in seinen
Geschäften an. In Umsetzung dieser Strategie wurde im Jahr 2005 die
Eigentümerposition insbesondere in der RTL Group gestärkt, indem die
Anteile der WAZ-Gruppe an der RTL Group sowie die Restanteile am
britischen Sender Five erworben wurden. Weitere Investitionen in den
Fernsehbereich betrafen Ren-TV in Russland und die Grupo Media
Capital in Portugal.

Der konsolidierte Umsatz lag im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005
bei 17,9 Mrd. EUR, ein deutlicher Anstieg gegenüber Vorjahr um 5,1
Prozent (Vorjahr: 17,0 Mrd. EUR). Neben einem verbesserten organisch
bedingten Wachstum in Höhe von 2,3 Prozent (Vorjahr: 1,9 Prozent)
haben zu dieser Entwicklung insbesondere die erwähnten Investitionen
beigetragen, die, mit Ausnahme von Five, seit dem 1. Juli 2005
konsolidiert werden. Insgesamt wirkten sich Portfolio- und sonstige
Effekte mit 2,5 Prozent (Vorjahr: 1,7 Prozent) und
Wechselkurs-änderungen mit 0,3 Prozent (Vorjahr: -2,3 Prozent) auf
die Umsatzentwicklung aus.

Die Ende 2003 gestartete Wachstumsinitiative "GAIN" (Growth and
Innovation) hat zahlreiche Geschäftsideen hervorgebracht, die
vielfach bereits Erlösbeiträge leisten. Beispiele sind der Start der
Download-Plattform "GNAB", die erfolgreiche Einführung
zweiwöchentlich erscheinender Fernsehzeitschriften in Frankreich oder
die teilweise Übernahme von Verwaltungsaufgaben für den britischen
Landkreis East Riding durch Arvato.

Das Operating EBIT stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 12,7
Prozent auf 1.610 Mio. EUR (Vorjahr: 1.429 Mio. EUR). Nach
Berücksichtigung von Finanzergebnis und Steuern erreichte der
Konzerngewinn 1.041 Mio. EUR und lag somit leicht unter
Vorjahresniveau (1.172 Mio. EUR). Ein deutlich höheres operatives
Ergebnis konnte den im Vergleich zum Vorjahr geringeren Effekt der
Sondereinflüsse annähernd ausgleichen. Die Auswirkungen der
Sondereinflüsse auf das EBIT waren im abgelaufenen Geschäftsjahr mit
61 Mio. EUR im Saldo bedeutend niedriger als noch im Jahr zuvor (318
Mio. EUR).

Trotz hoher Investitionen wurden 2005 alle internen
Finanzierungsziele erreicht. Die wirtschaftlichen Finanzschulden
lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 3.931 Mio. EUR (Vorjahr:
2.632 Mio. EUR) und spiegeln damit ebenfalls die verstärkte
Investitionstätigkeit wider.

"Bertelsmann steht nach den zweithöchsten Investitionen in der
Geschichte des Hauses nachhaltig gestärkt da, und dies auf sicherem
finanziellen Fundament. Dank der deutlich verbesserten Ertragskraft
unseres Unternehmens verfügen wir auch in den kommenden Jahren über
einen jährlichen finanziellen Spielraum von durchschnittlich
1 Mrd. EUR über die laufenden Investitionen hinaus", sagte
Bertelsmann-Finanzvorstand Thomas Rabe.

Im Zuge der positiven operativen Ergebnisentwicklung wird
Bertelsmann für das Geschäftsjahr 2005, wie schon in den Jahren
zuvor, wieder eine Gewinnbeteiligung an einen großen Teil der
inländischen Mitarbeiter auszahlen.

Im Mai 2006 werden für den Bertelsmann-Genussschein 2001 gemäß den
Genussschein-Bedingungen erneut 15 Prozent auf den Grundbetrag
ausgeschüttet. Die Ausschüttung für den "alten" Genussschein aus dem
Jahr 1992 wird bei 6,97 Prozent (Vorjahr: 8,42 Prozent) liegen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2006 ist der Vorstand der
Bertelsmann AG zuversichtlich: "Wir erwarten weiteres Wachstum bei
Umsatz und Ertrag - sowohl auf Konzernebene als auch in jedem unserer
Unternehmensbereiche", erklärte Gunter Thielen.


Weitere Eckwerte

Die Sondereinflüsse, die im Operating EBIT nicht enthalten sind,
aber den Konzerngewinn beeinflussen, waren 2005 in Summe positiv (61
Mio. EUR). Die positiven Beiträge ergaben sich aus dem Verkauf der
US-Zeitschriftenaktivitäten durch Gruner + Jahr (91 Mio. EUR), einem
Verschmelzungsgewinn im Zusammenhang mit der Gründung von Prinovis in
Höhe von 72 Mio. EUR sowie einem Verschmelzungsgewinn aus der
Übernahme der Mehrheit an Infoscore durch Arvato in Höhe von 52 Mio.
EUR. Weitgehend aufgehoben wurden diese positiven Auswirkungen durch
Restrukturierungs- und Integrationsmaßnahmen in Höhe von insgesamt
-185 Mio. EUR, die bei der BMG (-105 Mio. EUR), der Direct Group (-64
Mio. EUR) und der RTL Group (-16 Mio. EUR) anfielen.

Das abgelaufene Geschäftsjahr war von hohen Investitionen geprägt.
Die Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögensgegenstände
sowie Finanzanlagen inklusive Kaufpreiszahlungen beliefen sich auf
2.565 Mio. EUR (Vorjahr: 863 Mio. EUR).

Der Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit erreichte 2005 mit 1.791
Mio. EUR nahezu das Vorjahresniveau (1.829 Mio. EUR). Die getätigten
Akquisitionen haben zu einem signifikanten Abfluss finanzieller
Mittel in Höhe von -2.129 Mio. EUR (Vorjahr: -497 Mio. EUR) geführt.


Die Bilanzsumme liegt mit 22,9 Mrd. EUR um rund 1,9 Mrd. EUR über
dem Vorjahreswert von 21,0 Mrd. EUR. Der Anstieg gegenüber dem
Vorjahr ist in erster Linie auf die Vollkonsolidierung des britischen
TV-Senders Five, des Zeitschriftenverlags Motor Presse Stuttgart, des
DVD-Clubs Columbia House und von Infoscore zurückzuführen. Die
Eigenkapitalquote lag mit 40,0 Prozent über der Zielmarke von 25
Prozent und nur gering unter dem Vorjahreswert von 41,6 Prozent.

Weltweit beschäftigte der Bertelsmann-Konzern zum Ende des
Geschäftsjahres 88.516 Mitarbeiter (Vorjahr: 76.266). Der Anstieg um
12.250 Mitarbeiter ist neben organischem Wachstum unter anderem auf
die Gründung des Tiefdruckunternehmens Prinovis sowie auf die
getätigten Akquisitionen zurückzuführen.


Unternehmensbereiche

Die RTL Group, Europas führende Fernseh-, Radio- und
TV-Produktionsgruppe, verzeichnete im Jahr 2005 erneut eine positive
Geschäftsentwicklung. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz um 4,8
Prozent auf 5,1 Mrd. EUR (Vorjahr: 4,9 Mrd. EUR). Das operative
Ergebnis wurde um 13,2 Prozent auf 756 Mio. EUR (Vorjahr: 668 Mio.
EUR) erhöht. Die Umsatzrendite verbesserte sich damit auf 14,8
Prozent (Vorjahr: 13,7 Prozent).

Die RTL Group profitierte im Berichtsjahr von ihrer breiten
Aufstellung in den europäischen TV-Märkten. Insgesamt knüpfte die RTL
Group mit ihren Zuschauer- und Hörermarktanteilen an das hohe Niveau
des Vorjahres an. Strategisch setzte die RTL Group ihren
eingeschlagenen Kurs konsequent fort: Sie stärkte ihre bestehenden
Senderfamilien in den Kernmärkten und trug dabei auch der zunehmenden
Digitalisierung Rechnung. Sie trieb die geographische Expansion voran
und baute das nicht-werbeabhängige Diversifikations-geschäft weiter
aus. Mit der Komplettübernahme von Five erhielt der britische
TV-Markt zusätzliches strategisches Gewicht. Die signifikante
Erhöhung der Beteiligung an Media Capital in Portugal stärkt die
Präsenz der Gruppe in Südeuropa. Durch den Erwerb von
30 Prozent am russischen Sender Ren-TV verbesserte die RTL Group ihre
Marktstellung in Osteuropa. In Deutschland verteidigte die
RTL-Senderfamilie bei stabilem Umsatz ihre führende Marktposition.
Das Ergebnis ging vor dem Hintergrund einer schwierigen
Marktentwicklung im ersten Halbjahr und Restrukturierungskosten
insgesamt leicht zurück. In Frankreich verzeichnete M6 einen
positiven Geschäftsverlauf mit einem Rekordwert bei den Zuschauer-
und Werbemarktanteilen. Five in Großbritannien konnte Umsatz und
Ergebnis deutlich steigern. Antena 3 in Spanien erzielte eine
kräftige Ergebnissteigerung bei höheren Marktanteilen.

Die Buchverlagsgruppe Random House konnte ungeachtet der nach wie
vor schwachen internationalen Buchkonjunktur sowohl die
Verkaufszahlen als auch die Profitabilität auf ein neues Rekordniveau
steigern. Der Umsatz nahm leicht um 2,1 Prozent auf 1,83 Mrd. EUR
(Vorjahr: 1,79 Mrd. EUR) zu, während das operative Ergebnis auf 166
Mio. EUR (Vorjahr: 140 Mio. EUR) gesteigert wurde. Die
Verlagsbereiche in Nordamerika waren im Geschäftsjahr 2005 durchweg
profitabel. Der in London ansässigen Random House UK Group gelang der
gruppenweit stärkste Zuwachs bei Umsatz und Ertrag. In Nordamerika
gelangten 22 Random-House-Titel auf Platz 1 der "New York
Times"-Bestsellerlisten, darunter der sechs Millionen Mal verkaufte
Titel "The Broker" von John Grisham. Ingesamt gelang es Random House
zum siebten Mal in Folge, mehr Titel als jeder andere Verlag in den
nationalen Bestsellerlisten zu platzieren.

Die Verlagsgruppe Random House in Deutschland konnte mit der
Akquisition der FAZ-Buchverlage DVA, Kösel und Manesse ihre
Marktposition stärken; die Profitabilität wurde insgesamt deutlich
verbessert. Das in Spanien und Lateinamerika aktive Verlagshaus
Random House Mondadori wirtschaftete ebenfalls deutlich profitabel.
Im Taschenbuchsektor baute der Verlag Debolsillo seine marktführende
Stellung im spanischsprachigen Raum weiter aus. Die noch jungen
asiatischen Gemeinschaftsunternehmen Random House Kodansha (Japan)
und Random House JoongAng (Korea) setzten ihre Entwicklung mit einem
Ausbau ihrer jeweiligen Hardcover- und Taschenbuchprogramme fort.
Random House untermauerte seine globale Marktstellung mit der
Gründung einer indischen Verlagseinheit im Juli 2005. Random House
India wird neben dem Vertrieb internationaler Titel künftig auch
ausgesuchte indische Autoren verbreiten. Mit Umuzi wurde zudem ein
neuer lokaler Verlag in Südafrika gegründet.

Europas größter Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr hat sich im
Geschäftsjahr 2005 gut entwickelt. Das Unternehmen konnte nach einer
Konsolidierungsphase in einem immer noch schwachen Werbemarkt wieder
Wachstum erzielen und die Profitabilität deutlich verbessern. Der
Umsatz stieg um 7,6 Prozent auf 2,6 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,4 Mrd. EUR),
dazu haben der Mehrheitserwerb der Motor Presse Stuttgart sowie die
Gründung des Tiefdruck-Joint-Ventures Prinovis maßgeblich
beigetragen. Gegenläufig wirkte sich der Verkauf des
US-Magazingeschäfts aus. Bereinigt um diese Portfolioeffekte, die
alle zum 1. Juli 2005 wirksam wurden, erhöhte sich der Umsatz um 1,2
Prozent. Beim operativen Ergebnis verzeichnete Gruner + Jahr einen
deutlichen Anstieg um 19,0 Prozent auf 250 Mio. EUR (Vorjahr: 210
Mio. EUR). Die Umsatzrendite erhöhte sich auf 9,5 Prozent (Vorjahr:
8,6 Prozent). Die Ergebnisverbesserung wurde wesentlich im
Stammgeschäft erreicht. Erneut hat G+J hohe verlegerische
Investitionen in neue Titel getätigt, die das Ergebnis in 2005
minderten, aber die Basis für Wachstum in der Zukunft schaffen. Seit
der im Jahr 2003 gestarteten Innovationsoffensive hat Gruner + Jahr
insgesamt 47 neue Titel gelauncht, allein 16 im Geschäftsjahr 2005.
Mit Erwerb der Mehrheit an der Motor Presse Stuttgart erreicht G+J
starke Marktpositionen in neuen Segmenten und konnte zudem zehn neue
Länder erschließen.

Gruner + Jahr konnte Umsatz und Ergebnis im Zeitschriftenmarkt
Deutschland im Vergleich zum Vorjahr steigern. Erfolgreiches
Kostenmanagement sowie ein verbessertes Anzeigengeschäft im zweiten
Halbjahr 2005 konnten höhere Entwicklungskosten für neue Titel
überkompensieren. Insgesamt blieb der Anzeigen- und Vertriebsmarkt in
Deutschland weiter schwierig. Die Bereiche Zeitschriften
International und Zeitungen verzeichneten Wachstum und konnten ihre
Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr steigern.

Die Marktbedingungen für das Geschäft der Bertelsmann Music Group
waren 2005 wie für die gesamte Musikbranche schwierig. Vor dem
Hintergrund eines insgesamt geschrumpften Marktes ging der Umsatz um
16,5 Prozent auf 2,1 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,5 Mrd. EUR) zurück. Zu
diesem Rückgang hat auch die Umstellung des Umsatzausweises beim
Joint Venture Sony BMG Music Entertainment, das zu 50 Prozent zur BMG
gehört, maßgeblich beigetragen: Anstelle der Distributionsumsätze
werden im Tonträgergeschäft nur noch die Auslieferungs-erlöse
angesetzt. Bereinigt lag der Umsatzrückgang bei 7,2 Prozent. Trotz
des Umsatzrückgangs konnte die BMG ihr operatives Ergebnis um 9,3
Prozent auf 177 Mio. EUR (Vorjahr: 162 Mio. EUR) steigern. Für diesen
Anstieg waren im Wesentlichen die erzielten Kosteneinsparungen beim
Joint Venture Sony BMG verantwortlich. Allerdings haben
Abschreibungen der bei dem Merger nach IFRS aufgewerteten Musikrechte
das Ergebnis mit -21 Mio. EUR belastet. Das Ergebnis des
Unternehmensbereichs BMG setzt sich zusammen aus 50 Prozent am
Ergebnis von Sony BMG sowie aus dem Ergebnis des
Musikverlagsgeschäfts von BMG Music Publishing, das zu 100 Prozent zu
Bertelsmann gehört.

2005 wurden 13 Alben von Sony BMG weltweit mehr als zwei Millionen
Mal verkauft, 29 weitere mehr als eine Million Mal. Sony BMG hat
darüber hinaus eine hervorragende Marktposition weltweit im digitalen
Musikgeschäft. Der Anteil des digitalen Musikgeschäfts betrug sieben
Prozent des Gesamtumsatzes. BMG Music Publishing, der weltweit
drittgrößte Musikverlag, verzeichnete das bisher erfolgreichste
Geschäftsjahr und erzielte erneut eine zweistellige Umsatzrendite.
Zuwächse konnten insbesondere im Kerngeschäft Pop & Rock in den
wichtigen Märkten USA, Großbritannien und Deutschland erzielt werden.


Der internationale Medien- und Kommunikationsdienstleister Arvato
verzeichnete einen erfolgreichen Geschäftsverlauf 2005. In einem
wirtschaftlichen Umfeld, das von gedämpftem Wachstum geprägt war,
konnte Arvato Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. Der Umsatz stieg
um 16,2 Prozent auf 4,4 Mrd. EUR (Vorjahr: 3,8 Mrd. EUR) und lag
damit erstmals in der Unternehmensgeschichte über der
Vier-Milliarden-Euro-Marke. Hinter dem Umsatzanstieg steht in erster
Linie ein starkes organisches Wachstum in Höhe von 9,2 Prozent.
Zusätzlich haben Übernahmen und andere Portfolioeffekte einen
wesentlichen Wachstumsbeitrag geleistet. Das operative Ergebnis wurde
ebenfalls deutlich um 10,0 Prozent auf 341 Mio. EUR (Vorjahr: 310
Mio. EUR) erhöht. Die Zahl der Mitarbeiter konnte im Geschäftsjahr
2005 weltweit um mehr als 8.000 auf über 42.000 Beschäftigte
gesteigert werden.

Die bei Arvato Services gebündelten Dienstleistungsgeschäfte haben
sich sehr positiv entwickelt, auch durch den Erwerb der Mehrheit an
der Infoscore-Gruppe. In Großbritannien gelang der Einstieg in den
Markt der Dienstleistungen für öffentliche Verwaltungen. Im Bereich
Arvato Print konnten sich die in- und ausländischen Druckereien in
einem schwierigen, von Überkapazitäten gekennzeichneten Markt gut
behaupten. Das neue Tiefdruck-Joint-Venture Prinovis ging an den
Start, ein Gemeinschaftsunternehmen von Arvato, Gruner + Jahr und der
Axel Springer AG. Im italienischen Treviglio wurde eine der
modernsten Tiefdruckereien Europas planmäßig in Betrieb genommen. Der
IT-Dienstleister Arvato Systems verzeichnete nachhaltiges Wachstum
und konnte sein Profil am externen Markt schärfen.

Die Direct Group mit ihren internationalen Clubgeschäften
verzeichnete nach mehreren Jahren des Umsatzrückgangs im
Geschäftsjahr 2005 wieder Wachstum. Der Umsatz erhöhte sich kräftig
um 9,6 Prozent auf 2,4 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,2 Mrd. EUR). Für diesen
Anstieg waren die getätigten Akquisitionen verantwortlich. Bereinigt
um Portfolio- und Wechselkurseffekte ging der Umsatz um 4,8 Prozent
zurück. Das operative Ergebnis verbesserte sich im Vergleich zur
Vorjahresperiode deutlich auf 53 Mio. EUR (Vorjahr:
32 Mio. EUR). Zu der Ergebnissteigerung haben nahezu alle
Clubgeschäfte beigetragen. Die größte Steigerung im Vergleich zum
Vorjahr verzeichnete das amerikanische Buchclubgeschäft, das sein
Ergebnis um über 70 Prozent verbessern konnte. Der spanische Buchclub
konnte sein hohes Ertragsniveau halten. Im deutschen Clubgeschäft
wurde mit dem Restrukturierungsprogramm die Basis für eine deutliche
Ergebnisverbesserung gelegt. Wichtige Teilbereiche des Clubgeschäfts
wurden außerdem nach Berlin verlegt. Beim englischen Club wurden
ebenfalls umfassende Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet, um 2006 die
Gewinnschwelle erreichen zu können.

Neben der Erschließung zusätzlicher Geschäftsfelder und der
Etablierung neuer Club-Modelle hat die Direct Group insbesondere
durch die Akquisition von Unternehmen ihre Position als größter
Buchverkäufer in Europa ausgebaut. In Frankreich wurden der Buchclub
Le Grand Livre du Mois und die größte unabhängige Buchhandelskette
des Landes, Librairies Privat, übernommen. In den USA erwarb die
Direct Group den dort führenden DVD-Versandhändler Columbia House -
die bisher größte Akquisition in der Geschichte des
Unternehmensbereiches. Die Clubgeschäfte in den Wachstumsmärkten
Osteuropas entwickelten sich dynamisch.



Zahlen im Überblick (in Mio. EUR)

2005 2004

Konzernumsatz 17.890 17.016

Operating EBIT der Bereiche 1.743 1.522
Corporate/Konsolidierung -133 -93
Operating EBIT 1.610 1.429

Sondereinflüsse 61 318

EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) 1.671 1.747

Finanzergebnis -386 -312

Steuern vom Einkommen und Ertrag -244 -263

Konzerngewinn 1.041 1.172
davon: Gewinnanteil Bertelsmann-Aktionäre 880 1.032
davon: Gewinnanteil Minderheiten 161 140


Investitionen 2.565 863


Stand 31.12.2005 Stand 31.12.2004
Wirtschaftliche Finanzschulden 3.931 2.632
Mitarbeiter (Anzahl) 88.516 76.266


Definition Operating EBIT: Beim Operating EBIT handelt es sich um
das Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern sowie vor Sondereinflüssen.



Bereich Umsatz Operating EBIT
2005 2004 2005 2004

RTL Group 5.112 4.878 756 668
Random House 1.828 1.791 166 140
Gruner + Jahr 2.624 2.439 250 210
BMG 2.128 2.547 177 162
Arvato 4.365 3.756 341 310
Direct Group 2.384 2.175 53 32

Summe der Bereiche 18.441 17.586 1.743 1.522

Corporate/Konsolidierung -551 -570 -133 -93

Summe Konzern 17.890 17.016 1.610 1.429



Über die Bertelsmann AG

Bertelsmann ist ein Medienunternehmen, das weltweit führende
Positionen in den relevanten Märkten einnimmt. Kerngeschäft ist die
Erstellung erstklassiger Medieninhalte. Zur Unternehmensgruppe
gehören Europas Nummer 1 im Fernseh- und Radiogeschäft, die RTL
Group, sowie die weltweit größte Buchverlagsgruppe Random House mit
mehr als 100 Einzelverlagen (Alfred A. Knopf, Bantam, Goldmann). Auch
der größte europäische Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr (Stern, Geo,
Capital) sowie der Musikbereich BMG, bestehend aus dem Joint Venture
Sony BMG (Anastacia, Alicia Keys, Beyoncé, Dido, Usher) und dem
Musikverlag BMG Music Publishing, stehen für Kreativität und starke
Marken. Die Media Services des Unternehmensbereiches Arvato umfassen
neben den expandierenden Bereichen Arvato Logistics Services und
Arvato Direct Services (Distribution, Service Center,
Kundenbindungssysteme) hochmoderne Druckereien,
Speichermedienproduktion und umfassende IT-Dienstleistungen. In der
Direct Group sind die Endkundengeschäfte von Bertelsmann gebündelt:
Buch- und Musikclubs mit mehr als 35 Millionen Mitgliedern weltweit.


Unsere Informationen im Internet (www.bertelsmann.de):
- Pressemitteilung und Vortragscharts zur Bilanzpressekonferenz
- Bertelsmann Geschäftsbericht 2005 als PDF-Download
- Bertelsmann Corporate Responsibility Report 2005 als
PDF-Download
- Videomitschnitt der Bilanzpressekonferenz
- Fotos aller Vorstandsmitglieder unter Presse / Bilder
- Lebensläufe aller Vorstandsmitglieder

Originaltext: Bertelsmann AG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7842
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7842.rss2


Für Rückfragen:

Andreas Grafemeyer
Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation
Tel.: 0 52 41 - 80 24 66
andreas.grafemeyer@bertelsmann.de


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