Berliner Politiktage: Politikaward für das Lebenswerk an Otto Schily

Berlin (ots) - Der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily
erhält am Mittwochabend in Berlin den Politikaward 2006 für sein
Lebenswerk. Das Fachmagazin politik&kommunikation verleiht die
Auszeichnung am Abend vor mehr als 600 geladenen Gästen aus Politik,
Wirtschaft, Medien und Gesellschaft. Laudator ist Hans Werner Kilz,
Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung.

"Von Otto Schily wird man in nicht allzu ferner Zukunft sagen,
dass er noch ein Typ war, Kerl, Querkopf, unberechenbar, aber hart in
der Sache, kontrovers, bisweilen herrisch, doch auf ansprechendem
Niveau stets unterhaltsam, ein Politiker eben, wie es ihn heute ja
gar nicht mehr gibt", erklärt der Journalist und Autor Hajo
Schumacher, der der Politikaward-Jury angehört. "Otto Schily gehört
zu jener raren Sorte Volksvertreter, die man vermisst."

Nachdem Schily 1971 als Strafverteidiger des ehemaligen
RAF-Mitglieds Horst Mahler in die Öffentlichkeit rückte, widmete er
sich ab 1980 ganz seinem politischen Engagement. Als Mitbegründer der
Partei "Die Grünen" kandidierte er erstmals für die Wahl zum
Abgeordnetenhaus von Berlin. Bereits 1983 wurde er in den Deutschen
Bundestag gewählt und engagierte sich in der ersten
Grünen-Bundestagsfraktion. Nachdem er 1989 bei einer Kandidatur für
die Grünen scheiterte, schied er dort aus und trat der SPD bei.
Bereits ein Jahr später zog er erneut in den Bundestag ein.

Nach seinem Vorsitz des Treuhand-Untersuchungsausschusses von 1993
bis 1994 übernahm Schily das Amt des stellvertretenden
SPD-Bundesfraktionsvorsitzenden. 1998 wurde er zum Bundesminister des
Inneren ernannt. In diesem Amt prägte er seinen Ruf als Vetreter von
"Law and Order". So war er zum Beispiel für zahlreiche Verschärfungen
von Gesetzen und Verordnungen nach den Terroranschlägen des 11.
September 2001 verantwortlich, sowie für den Verbotsantrag der
rechtsextremen Partei NPD, womit er 2001 vor dem
Bundesverfassungsgericht scheiterte. 2005 schied Schily aus seinem
Amt als Bundesinnenminister aus und ist immer noch Mitglied des
Bundestags.

Über den Politikaward:
Das Fachmagazin politik&kommunikation verleiht den Politikaward am
Mittwochabend zum vierten Mal. Weitere der insgesamt acht Kategorien
sind zum Beispiel "Kampagnen von politischen Institutionen",
"Aufsteiger des Jahres" und "Corporate Social Responsibility". Für
das Lebenswerk wurden in den vergangenen Jahren Hans-Dietrich
Genscher (2005), Heiner Geißler (2004) und Elisabeth Noelle (2003)
geehrt.

Unter den Gästen der Gala sind beispielsweise die
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, der Grünen-Vorsitzende
Reinhard Bütikofer, die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und
die österreichische Außenministerin Ursula Plassnik. Die Gala ist
Teil der Berliner Politiktage vom 20. bis 22. November. Zu ihnen
gehören drei weitere Veranstaltungen: der Politikkongress, die
Ausstellung kampagne06 und ein Symposium.

Weitere Informationen unter www.berliner-politiktage.de

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Foto Otto Schily in druckfähiger Auflösung:
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Originaltext: politik & kommunikation
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