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Zeitschriftenverlage treiben Strukturwandel voran

Geschrieben am 01-11-2006

Berlin (ots) - Verlage für 2006 und 2007 optimistisch - Bürokratie
und Werbeverbote hemmen Entwicklung digitaler Medien -
Bundesregierung muss Rahmenbedingungen sichern

Die deutschen Zeitschriftenverlage treiben den Strukturwandel
aktiv voran und blicken optimistisch in die digitale Zukunft.
"Zeitschriften sind und bleiben noch lange unser Kerngeschäft. Gerade
die starken Printmarken sind das Fundament, auf dem wir digitale
Geschäftsmodelle mit Internet, Mobile Content, IP-TV oder Communities
entwickeln", sagte VDZ Geschäftsführer Wolfgang Fürstner auf der
Jahrespressekonferenz des VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
am Mittwoch in Berlin. So bleibe das gedruckte Heft noch auf lange
Zeit mit Abstand größter Umsatzträger, aber nach Vertrieb und
Anzeigen sei das Internet laut einer Umfrage unter den
VDZ-Mitgliedern das wichtigste Thema für Zeitschriftenverlage in
2007. Der Umsatzanteil des Internets am Verlagsgeschäft soll bis 2009
von derzeit 4,6 auf 11,6 Prozent steigen, der mobiler Dienste von 0,2
auf 2,0 Prozent.

Von der Bundesregierung forderte Fürstner die Sicherung der
politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf nationaler wie
europäischer Ebene, damit Deutschland und Europa ihre international
starke Wettbewerbsposition im traditionellen Mediengeschäft auch bei
den digitalen Medien halten könnten. So sehe beispielsweise die
europäische Fernsehrichtlinie vor, die Freiheit audiovisueller
Inhalte im Netz durch eine rundfunktypische Regulierung zu
beschneiden. Ebenso sei die Gefahr weiterer Werbeverbote -
beispielsweise für Alkohol - nicht gebannt. "Wenn wir bei den
digitalen Medien international wettbewerbsfähig bleiben wollen,
müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Bürokratie und
Werbeverbote sind Gift für die Entwicklung digitaler Medien, wo es
auf Schnelligkeit ankommt und die sich überwiegend durch Werbung
finanzieren", so Fürstner weiter.

Im Kerngeschäft herrscht bei den Verlagen wieder mehr Zuversicht.
Nachdem der Umsatz der VDZ-Mitgliedsverlage in 2005 um 2,7 Prozent
auf 7,5 Milliarden Euro leicht gestiegen ist, rechnet der Verband
auch für 2006 mit einem leichten Wachstum. "Im Vergleich zu den
schwierigen Jahren 2001 bis 2005 hat sich die Stimmung erheblich
aufgehellt", so Fürstner. So rechnen mehr als die Hälfte der Verlage
(54 Prozent) im laufenden Jahr mit einer Steigerung ihrer Gewinne.
Auch für 2007 bleibt die Branche weitgehend optimistisch. 50 Prozent
der Fach- und Publikumszeitschriftenverlage erwarten für 2007 ein
besseres Anzeigengeschäft als im Vorjahr, während nur 17 Prozent von
niedrigeren Werbeeinnahmen ausgehen. Schwieriger bleibt die Lage im
Vertriebsmarkt. Hier rechnen nur 31 Prozent mit steigenden Einnahmen,
34 Prozent mit gleichen und 25 Prozent mit sinkenden
Vertriebserlösen. Der größte Optimismus herrscht bei den
Internet-Einnahmen. Hier stehen 55 Prozent der Verlage mit höheren
Umsatzerwartungen nur drei Prozent gegenüber, die von niedrigeren
Einnahmen ausgehen.

Ab Donnerstag diskutieren rund 700 Entscheider aus Medien,
Wirtschaft und Politik auf den VDZ-Zeitschriftentagen zwei Tage unter
dem Motto "Zeitschriften 2.0" Konzepte und Strategien der Verlage in
der sich rasch verändernden Medienwelt. Hauptredner zu diesen Themen
sind Nina Link, Präsidentin des amerikanischen Verlegerverbandes,
Adam Bird, Managing Partner von Booz Allen Hamilton und der
Medienwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Bolz von der Technischen
Universität Berlin. Themenschwerpunkte des 2. Tages (03.11.) sind
Presse-Ethik und Pressefreiheit. Unter anderem mit Vorträgen des
Philosophen Prof. Dr. Peter Sloterdijk zum Thema "Der Kulturkampf und
die Medien" und Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber über "Verantwortung
und Pressefreiheit".

Originaltext: VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8830
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8830.rss2

Pressekontakt:
Weitere Informationen:
Stefan Michalk
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: s.michalk@vdz.de
Internet: www.vdz.de


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