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Spitzengespräch der Bundesärztekammer des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz

Geschrieben am 26-10-2006

Hannover (ots) - Aktuelle Fragen der Gesundheitsreform,
Initiativen zur Verringerung der Spätabtreibungen sowie der Umgang
mit Patientenverfügungen und der Fürsorge am Lebensende standen im
Mittelpunkt eines Gespräches, das am 25. Oktober in Bonn zwischen
Vertretern der Bundesärztekammer, der Deutschen Bischofskonferenz und
des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stattfand.

Im Zentrum gesundheitspolitischer Reformvorstellungen müssten, so
die Gesprächsteilnehmer, der Patient und seine individuelle
Behandlung stehen. Einmütig sprachen sie sich für eine Stärkung der
Gesundheitsförderung durch Prävention sowie die Förderung der
Eigenverantwortung aus. Eine hinreichende Gesundheitsversorgung auch
für gesellschaftliche Randgruppen müsse in der notwendigen
Solidarität auch in Zukunft sichergestellt sein. Im Gespräch brachten
die Vertreter der Ärzteschaft ihre Sorge über die gegenwärtig
angestrebten Reformen im Gesundheitswesen zum Ausdruck, besonders mit
Blick auf das Vertrauensverhältnis zwischen Patienten und Ärzten.

Einigkeit bestand darüber, dass der Schutz des ungeborenen
menschlichen Lebens verbessert und Regelungen gesucht werden müssen,
die insbesondere auch die Zahl der Spätabtreibungen verringern
helfen. Hierbei werden auch Hilfestellungen für das Leben von und mit
Kindern mit Behinderungen eine wichtige Rolle spielen.

Die Gesprächspartner unterstrichen die Notwendigkeit, die Frage
einer gesetzlichen Regelung von Patientenverfügungen im Blick auf
Form, Reichweite und Verbindlichkeit intensiv zu diskutieren.
Patientenverfügungen sind nur ein Element, um eine menschenwürdige
Sterbebegleitung zu erreichen. Beide Seiten betonten darüber hinaus
die Bedeutung der Vorsorgevollmachten für die Ermittlung des
Patientenwillens. Hospizwesen und Möglichkeiten
palliativmedizinischer Begleitung müssen dringend weiter ausgebaut
werden.

Einigkeit bestand ferner darüber, dass eine Mitwirkung von Ärzten
bei der Selbsttötung dem ärztlichen Ethos widerspricht und
entschieden abzulehnen ist. Vorschläge des Deutschen Juristentages,
die Garantenpflicht des Arztes für das Leben gesetzlich zum Teil
zurückzunehmen und berufsrechtliche Regelungen der Ärzte zu
streichen, die die ärztliche Beihilfe zum Suizid sanktionieren,
wurden klar zurückgewiesen. Ebenso stimmte man darin überein, jede
öffentliche Duldung oder Förderung institutionalisierter
Suizidbeihilfe eindeutig abzulehnen.

Die Delegationen standen unter Leitung des Präsidenten der
Bundesärztekammer, Professor Jörg-Dietrich Hoppe, des Vorsitzenden
der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, und des
Vorsitzenden des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber. Es wurde
verabredet, den Gedankenaustausch in regelmäßigen Abständen
fortzusetzen.

Berlin/Bonn/Hannover, 26. Oktober 2006
Pressestelle der EKD Pressesprecher der Pressestelle der Deutschen
Deutschen Ärzteschaft Bischofskonferenz
Christof Vetter Alexander Dückers Martina Höhns

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55310
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


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