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Langzeitstudie belegt: In den letzten acht Jahren haben Rückenschmerzen um 30 Prozent zugenommen - Ärzte werden weniger gefragt - Männer leiden anders als Frauen

Geschrieben am 20-10-2006

Berlin (ots) - Die Zahl der von Rückenschmerz geplagten
Bundesbürger hat in den letzten acht Jahren um 30 Prozent zugenommen:
Heute geben fast 70 Prozent der Bundesbürger an, dass sie
Rückenbeschwerden haben, wenn auch die meisten nur gelegentlich. Noch
vor acht Jahren betraf dies lediglich jeden Zweiten (53 Prozent).
Allerdings hat sich auch die Zahl der Menschen mit ständigen
Schmerzen mehr als verdoppelt: Sagten 1998 nur sechs Prozent der
Befragten, ihnen schmerze der Rücken täglich, sind es 2006 bereits 15
Prozent.

Das ergab die aktuelle Repräsentativbefragung des BKK
Bundesverbandes, die tns healthcare (Emnid) bei 6.016 Personen ab 14
Jahren durchführte. Dies ist die vierte repräsentative Umfrage der
Betriebskrankenkassen zu Rückenschmerzen seit 1998.

Ärztlicher Rat weniger gefragt
In den letzten Jahren gingen immer weniger Menschen wegen
Rückenschmerzen zum Arzt: Suchten im Jahr 1998 noch mehr als die
Hälfte der Betroffenen ärztlichen Rat (57 Prozent), geben in diesem
Jahr nur noch Vier von Zehn (39 Prozent) an, sich deswegen behandeln
zu lassen; 2005 waren 44 Prozent beim Arzt. Die meisten suchen 2006
wegen ihrer Rückenprobleme den Hausarzt auf (74 Prozent), mehr als
die Hälfte (62 Prozent) suchen Hilfe beim Orthopäden. Relativ selten
werden Internisten (17 Prozent) und Schmerztherapeuten (12 Prozent)
benannt.

Im vergangenen Jahr wurde gefragt, warum immer mehr
Rückenschmerzgeplagte auf einen Arztbesuch verzichtet haben. Ein
Viertel meinte, dass die Schmerzen nicht schlimm genug gewesen seien.
13 Prozent glaubten, die Beschwerden verschwinden von allein und
zwölf Prozent behandeln ihren Rücken lieber selbst. Acht Prozent
hatten keine Zeit zum Arzt zu gehen oder glaubten, der Arzt könne
ihnen nicht helfen. Nur vier Prozent gaben an, aus Kostengründen auf
medizinische Behandlung zu verzichten.

Wo genau es weh tut
Die überwiegende Mehrheit (70 Prozent) der Rückenschmerzgeplagten
gibt 2006 an, dass bei ihnen der Schmerz im Lendenwirbelbereich
sitzt. Dies war vor acht Jahren anders: Nur bei jedem Zweiten saß der
Schmerz vor allem im Lendenwirbelbereich. Über hauptsächliche
Beschwerden im Schulter- und Nackenbereich klagen heute 43 Prozent,
dies sind etwas weniger als vor acht Jahren (1998: 46 Prozent).

Woran es liegen könnte
Laut Auskunft der Befragten sagen 2006 die meisten Ärzte (63
Prozent), dass die Beschwerden vor allem auf Verspannungen
zurückzuführen seien. Vor acht Jahren hielt weniger als die Hälfte
der Ärzte Verspannungen für die Ursache von Rückenschmerzen (43
Prozent in 1998). Als häufige Auslöser von Rückenschmerzen werden
2006 die ungünstige oder falsche Körperhaltung von den Ärzten
benannt (45 Prozent). 1998 spielte die falsche Körperhaltung als
Schmerzursache kaum eine Rolle (18 Prozent). Die Befragten selbst
meinen 2006 am häufigsten, ihre Rückenschmerzen seien berufsbedingt
(32 Prozent).

Was verordnet wird
Befragt nach der ärztlichen Therapie gegen Rückenschmerzen werden
2006 am häufigsten Medikamente benannt (63 Prozent). Damit werden
Medikamente, wie beispielsweise Schmerzmittel der Muskelentspanner,
über 30 Prozent häufiger angegeben als noch vor acht Jahren (1998: 47
Prozent). Krankengymnastik verordnen die Ärzte aktuell jedem Zweiten
(57 Prozent) und damit mehr als doppelt so häufig als 1998 (22
Prozent). Der Anteil chiropraktischer Maßnahmen hat enorm
zugenommen: Von sieben Prozent im Jahr 1998 auf nun 24 Prozent.

Das persönliche Rezept gegen Rückenschmerz
Die Befragten selbst setzen, zum Vorbeugen oder Lindern ihrer
Beschwerden vor allem auf Gymnastik und Sport (17 und 15 Prozent).
Medikamente (10 Prozent), Massagen und Wärme als Rezept gegen
Schmerzen (jeweils 12 Prozent) werden seltener benannt.

Männern tut es anders weh als Frauen
64 Prozent der Betroffenen klagen gelegentlich über
Rückenschmerzen (einmal im Monat oder seltener). Zum einen sind dies
die "Schreibtischtäter mit temporären Verspannungen". Sie sind
überwiegend weiblich, zwischen 14 und 39 Jahre alt und sportlich
recht aktiv. Wenn sie Rückenprobleme haben, tut es ihnen vor allem im
Schulter-Nackenbereich weh - zum Lindern und Vorbeugen setzen sie auf
Massagen. Sie geben an, dass ihre Beschwerden vor allem am langen
Sitzen liegen.

Den "Kreuzgeplagten" jüngeren Männern (zwischen 20 und 40 Jahren)
tut der Rücken ebenfalls seltener weh - allerdings sitzt bei ihnen
der Schmerz eher im Lendenwirbelbereich oder unterhalb. Sie glauben
häufiger als der Durchschnitt aller Betroffenen, dass ihre
Rückenprobleme an einem Bandscheibenvorfall liegen könnten. Sie
setzen vor allem auf Sport, um ihren Rückenbeschwerden vorzubeugen.

Wen Rückenschmerz am häufigsten trifft
36 Prozent aller Betroffenen schmerzt der Rücken häufiger
(mindestens einmal wöchentlich). Dies sind zum Einen die Älteren (ab
60 Jahre), die vor allem über Schmerzen im Lendenwirbelbereich
klagen. Ihre Eigen-Diagnose deckt sich mit der ihrer Ärzte:
Abnutzung, Verschleiß und Alterserscheinungen. Beim Arzt sind sie
öfter als der Durchschnitt und sie setzen bei Behandlung und
Vorbeugung auf Gymnastik, Bewegung und Salbe. Sie treiben weniger
Sport als der Durchschnitt und sind eher übergewichtig.

Unter chronischen oder sehr häufigen Schmerzen, die als global
beschrieben werden (sowohl im Lendenwirbelbereich als auch im
Schulter-Nackenbereich und in Armen und Beinen) leiden überwiegend
Frauen und Ältere ab 50 Jahren. Neben dem Hausarzt suchen sie häufig
Orthopäden, Internisten und Schmerztherapeuten auf. Die Ärzte
diagnostizieren bei dieser Gruppe vielfältige Rückenschmerzauslöser.
Diese Rückenschmerzpatienten bekommen diverse Behandlungen
verordnet. Sport treiben die chronisch Schmerzgeplagten eher selten.
Sie sind häufiger übergewichtig bis adipös.

Prävention von Rückenschmerzen
Von den Angeboten der Krankenkassen zur Vorbeugung von
Rückenschmerzen haben 61 Prozent aller Befragten schon einmal
gehört. An solch einem Kurs teilgenommen haben 18 Prozent. Die
Betriebskrankenkassen bieten über 18.200 Bewegungskurse und fast
5.000 Entspannungskurse zur Prävention an. Sie werden vom BKK
Bundesverband in einer zentralen Präventionskurs-Datenbank erfasst
und qualitätsgeprüft. Bei Präventionsleistungen sind die
Betriebskrankenkassen Spitzenreiter, im vergangenen Jahr gaben sie
dafür 39 Millionen Euro (pro Versicherten 2,69 Euro) aus.

Mehr zum starken Rücken unter www.bkk.de/ruecken
Die mit dem Verband der Rückenschullehrer erstellten Alltagstipps
im Scheckkartenformat "Wir stärken Ihnen den Rücken" gibt es unter
www.bkk.de/ruecken im Internet. Dort ist außerdem Wissenswertes über
die Ursachen von Rückenerkrankungen und zur ganzheitlichen
Behand-lung in der Broschüre "Haltung bewahren" erhältlich.

Die Klinik Physikalische Medizin und Rehabilitation der Charité
und die Zentraleinrichtung Hochschulsport der Humboldt-Universität zu
Berlin haben in Kooperation mit dem BKK Bundesverband ein Programm
"Rückenfit am PC" entwickelt, das unter: www.rueckenfit-am-pc.de
bezogen werden kann.

Service für Journalisten und Verbraucher
Unter www.bkk.de/ruecken gibt es zum kostenfreien Herunterladen
- detaillierte Zusammenfassungen der Repräsentativbefragungen
- Faktenspiegel mit Grafiken zur Rückenumfrage
- Hörfunkbeitrag im MP 3-Format zur Rückenumfrage.


Originaltext: BKK Bundesverband
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=53946
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_53946.rss2

Pressekontakt:

BKK Bundesverband
Christine Richter
Telefon: 030 223 12 - 0
Telefax: 030 223 12 - 129
E-mail: presse@bkk-bv.de
Internet: www.bkk.de


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