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Zum Welttierschutztag am 4. Oktober 2006 / Leben mit und von Tieren - Ethik in der Tierhaltung

Geschrieben am 02-10-2006

Bonn (ots) - Vor allem unterschiedliche Wertvorstellungen,
Auffassungen und Interpretationen der "richtigen" Haltung von
Nutztieren bestimmen die oftmals emotional geprägte
Auseinandersetzung über dieses Thema maßgeblich und sie rücken es
nach Angaben der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL)
gerade zum Welttierschutztag am 4. Oktober wieder in den Fokus des
öffentlichen Interesses.

Kern des Konfliktes ist, dass die Positionen der Dialogpartner
sehr unterschiedlich sind: Einerseits unterstellen Teile der
Öffentlichkeit mit negativ assoziierten Schlagworten wie
"Massentierhaltung" oder "industrielle Tierhaltung" den Tierhaltern
mangelndes Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Tieren.
Andererseits sind die Tierhalter davon überzeugt, ihre Tiere, auch
unter ethischen Aspekten, fach- und tiergerecht zu halten. Sie
berufen sich zudem auf geltende gesetzliche Bestimmungen, die sie
strikt einhalten.

Mit der gemeinsam mit dem Ethik-Institut Technik Theologie
Naturwissenschaften (TTN) an der Ludwig-Maximilians-Universität
München entwickelten Dialoginitiative, versucht die FNL intensiv auf
ein besseres Verständnis der Tierhaltung und mehr Verständnis der
Dialogpartner füreinander hinzuwirken. Das von der Dialoginitiative
erarbeitete Bewertungsmodell klärt die inhaltlichen Ebenen des
Streits um die Tierhaltung. Zentral ist hierbei die Unterscheidung
von wissenschaftlichen Daten und deren individuellen Deutungen. Über
weite Teile ist der gesellschaftliche Streit nämlich ein Streit um
Deutungen von Daten. Das Ziel der Initiative ist ein sachlicherer und
vor allem am konkreten Einzellfall orientierter Dialog.

Ausgangspunkt aller Betrachtungen ist hierbei immer die
Perspektive des Tieres. In der von der Dialoginitiative erarbeiteten
Studie "Leben mit und von Tieren" unterstreichen die Autoren Roger
Busch und Peter Kunzmann, dass leidensfähige Tiere, die der Obhut des
Menschen unterstellt sind, in einer angemessenen Weise zu behandeln
sind. Als Mindestanforderung gelte es, die Grundbedürfnisse des
Tieres zu decken und Schaden für das Tier zu vermeiden. Je intensiver
die Belastungen für ein Tier seien, desto besser und gewichtiger
müssten die rechtfertigenden Gründe für diese Eingriffe sein. Gründe
werden hierbei als Nutzenerwägungen verstanden: Zunächst einmal im
Blick auf das betroffene Tier, dann auf andere Tiere, den handelnden
Landwirt, die Umwelt und andere Menschen. Das Bewertungsmodell
beschreibt ein gestuftes Verfahren für durchzuführende
Güterabwägungen von Einzelfällen und fragt in jedem Fall nach
verfügbaren Alternativen für konkrete Eingriffe am Tier.
Interessenten erhalten die Studie "Leben mit und von Tieren" für 25
Euro über die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL),
Konstantinstraße 90, 53179 Bonn, Telefon 02 28 / 97 99 330 oder
E-Mail info@fnl.de.

Zur Versachlichung der Diskussion beitragen soll auch eine
Podiumsdiskussion der FNL am 15. November zum Thema "Ethik in der
Nutztierhaltung" auf der Messe EuroTier, die vom 14. bis zum 17.
November in Hannover stattfindet. An der Diskussion von 13:15 bis
14:00 Uhr in Halle 23 nehmen teil: Dr. Roger Busch, Geschäftsführer
des Ethik-Instituts und einer der Autoren der Studie, Dr. Jürgen
Fröhling, Geschäftsführer der FNL, Dr. Christian Sürie, Lehr- und
Forschungsgut Ruthe und Dr. Paul Pottebaum, Geschäftsführer der
Produkt + Markt GmbH & Co KG.

Die FNL ist auf der EuroTier mit umfangreichem
Informationsmaterial und Ansprechpartnern auf einem
Gemeinschaftsstand mit der Andreas-Hermes-Akademie und der
information.medien.agrar (i.m.a) in Halle 23 (Stand 23CO3c) zu
finden.

Originaltext: Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=29845
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_29845.rss2

Pressekontakt:
Jutta Winkels
j.winkels@fnl.de
Tel. 0228-97993-34


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