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Erster Osteuropatag auf der IAA Nutzfahrzeuge

Geschrieben am 27-09-2006

Hannover (ots) -

EU-Kommissarin Hübner drängt auf leistungsfähigere
Transportinfrastruktur in Europa / VDA-Präsident Gottschalk regt
Masterplan Güterverkehr auch für erweitertes Europa an

"Die Transportinfrastruktur in Europa muss leistungsfähiger
werden", betonte Prof. Dr. Danuta Hübner, EU-Kommissarin für
Regionalpolitik, auf dem Osteuropatag, der heute zum ersten Mal auf
der IAA Nutzfahrzeuge stattfand. Die EU-Kommissarin hat die
Schirmherrschaft für diese Premierenveranstaltung übernommen. In
ihrer Grußbotschaft vor den Teilnehmern des Symposiums, von denen
viele aus Ländern Osteuropas angereist waren, sagte sie: "Die
Stärkung der Infrastruktur in den wirtschaftlich schwachen Regionen
Europas ist der beste Weg, die Märkte in der EU zu verbinden,
Engpässe im Güterverkehr abzubauen, Logistikströme zu beschleunigen,
die regionale Kohäsion zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen." In
Osteuropa sei die Verkehrsinfrastruktur vergleichsweise noch spärlich
ausgebaut. Zwar würden Straßen mit großem Tempo gebaut, allerdings
beschränkten sich diese Maßnahmen noch auf wirtschaftsstarke
Regionen. Aus diesem Grund seien Investitionen in die
Transportinfrastruktur in den jungen osteuropäischen Mitgliedstaaten
eine der Prioritäten des Kohäsions-Plans 2007-2013 der Europäischen
Union. Prof. Hübner zeigte sich davon überzeugt, damit die gleiche
wirtschaftliche Schubwirkung erzielen zu können, wie das in den
vergangenen Jahren in benachteiligten Regionen Spaniens oder
Portugals gelungen war.

Für Andreas Renschler, Vorstand DaimlerChrysler AG, Truck Group,
ist "der Transport über die Straße heute und in Zukunft das Maß aller
Dinge". Deshalb bescheinigte er der Nutzfahrzeugindustrie in den
osteuropäischen Märkten großes Wachstumspotenzial. Viele Standorte
der Nutzfahrzeugindustrie in Mittel- und Osteuropa haben inzwischen
eine bedeutende Stellung bei Produktion und Absatz entwickelt. Der
Markt in Osteuropa ist heute dreimal so groß wie in Deutschland und
entspricht ca. 10 Prozent des Weltmarktes.

"Die Infrastruktur darf nicht zum begrenzenden Faktor für
Wachstum, Beschäftigung und die Integration Osteuropas werden",
betonte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der
Automobilindustrie (VDA). Deshalb müssten alle Anstrengungen darauf
gerichtet werden, mit einer Infrastrukturoffensive Bedingungen für
die Verkehrsträger zu schaffen, die es ermöglichen, die von
Wirtschaft und Gesellschaft gewünschten und benötigten
Transportvolumina zu leisten, forderte Prof. Gottschalk.

Der VDA-Präsident regte an, auch für das erweiterte Europa einen
Masterplan Güterverkehr, wie er gegenwärtig mit der Bundesregierung
für Deutschland erarbeitet wird, zu entwickeln, um über die
Landesgrenzen hinaus eine Abkehr von planwirtschaftlichen Elementen
in der Verkehrspolitik zu erwirken und stattdessen dem Transport und
der Logistik einen höheren Stellenwert in der Wirtschaftspolitik zu
verschaffen. Die Revision des Weißbuches für Verkehrspolitik biete
ein gutes Fundament für eine solche Initiative, die Deutschland im
Rahmen seiner europäischen Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr auf
den Weg bringen könnte, so der VDA-Präsident.

"Das Nutzfahrzeug ist in den jungen EU-Mitgliedstaaten in
Osteuropa an die Spitzenpo¬sition der Verkehrsträger gefahren", sagte
Prof. Gottschalk. Der Anteil der Straße am gesamten Güterverkehr zu
Lande hat dort bis heute die 50-Prozent-Marke überschrit¬ten; 1990
lag er noch bei rund einem Drittel. Ohne den Straßengüterverkehr
hätten sich Industrie, Handel sowie Wachstum und Beschäftigung in den
neuen Marktwirtschaften nicht entwickeln lassen, ergänzte Prof.
Gottschalk.

Seit dem Jahr 2000 haben sich die Verkäufe von Nutzfahrzeugen in
Osteuropa mehr als verdoppelt und sind um 120 Prozent auf 866.000
Einheiten in diesem Jahr gestiegen. Der Absatz von Nutzfahrzeugen
über 6 Tonnen in Osteuropa ist in den letzten fünf Jahren um über 40
Prozent gewachsen. Fast die Hälfte der Fahrzeuge wird in Russland
gekauft, 28 Prozent gehen an türkische Abnehmer, 17 Prozent entfallen
auf die neuen EU-Mitgliedstaaten und acht Prozent auf die
Kandidatenländer. In den neuen EU-Mitgliedstaaten ist die Nachfrage
nach Nutzfahrzeugen zwischen 2000 und 2005 um 37 Prozent auf 149.000
Einheiten gestiegen. Im laufenden Jahr stiegen die Verkäufe bis
August um weitere 20 Prozent. Dabei hat sich der Anteil der schweren
Lkw über 6 Tonnen in den letzten fünf Jahren von 18 auf 22 Prozent
erhöht.

Andreas Renschler: "Es steht zu erwarten, dass die Region deutlich
stärker wächst als die etablierten Triademärkte." Die Vorteile der
Länder Osteuropas liegen für Renschler auf der Hand:
wettbewerbsfähige Kostenstrukturen, die Nähe zu den Wachstumsmärkten
von heute und morgen, geringe Inflation und niedrige Zinsen. Auch
wenn die Heimatregion wichtig sei und bliebe, so bedeute dies nach
Meinung von Renschler für die deutsche Nutzfahrzeugindustrie, dass
alle Elemente der automobilen Wertschöpfungskette einem noch härterem
Standortwettbewerb unterliegen werden. Die deutsche
Nutzfahrzeugindustrie profitiere von ihrer zentralen geographischen
Lage und dem Marktzutritt in die neuen Wachstumsregionen. Allerdings
sei sie kontinuierlich gefordert, entsprechende Angebote für neu
entstehende Nachfrage bereit zu halten, Märkte mit Investitionen zu
eröffnen und dabei die traditionellen Standorte im Konzert der
globalen Wertschöpfung weiter zu optimieren.

Originaltext: VDA Verband der Automobilindustrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=32847
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_32847.rss2

Pressekontakt:
Eckehart Rotter
VDA
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 069/97507-266
Fax: 069/97507-320


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