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Baumärkte aus Dornröschenschlaf erwacht

Geschrieben am 22-09-2006

Berlin-Radolfzell (ots) - Nach Testkaufaktionen und Mahnschreiben
der Deutschen Umwelthilfe informieren Baumärkte besser über Rückgabe-
und Entsorgungsmöglichkeiten schadstoffhaltiger PU-Schaumdosen -
Umweltorganisation kündigt Fortsetzung der Testbesuche an

22. September 2006: Baumärkte in Deutschland informieren heute
deutlich bereitwilliger und kompetenter als noch vor einem Jahr über
die Rücknahme oder andere Entsorgungsmöglichkeiten aufgebrauchter
schadstoffhaltiger Schaumdosen. Das ist das Ergebnis einer
Testkaufaktion der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH), nachdem die
Umweltorganisation zuvor insgesamt 2000 Verkaufsstellen mit einem
Mahnschreiben auf ihre diesbezüglichen, in der Verpackungsverordnung
festgeschriebenen Pflichten hingewiesen hatte. Beispielhaft getestet
wurde die Beratung von Kunden, die in Baumärkten Auskunft über die
Entsorgung von Dosen mit dem in der Bauwirtschaft und beim
Eigenheimbau verbreiteten Dämmstoff Polyurethan (PU) verlangen.

In dem Brief hatte die DUH die Baumärkte mit der Frage
konfrontiert, ob sie die PU-Schaumdosen mit so genannten
"schadstoffhaltigen Füllgütern" selbst zurücknehmen (laut
Verpackungsverordnung freiwillig) oder ihre Kunden über andere
Entsorgungsmöglichkeiten informieren (laut Verpackungsverordnung
verpflichtend). Außerdem hatte die Umweltorganisation die Märkte
daran erinnert, dass Verstöße gegen die Verpflichtungen als
Ordnungswidrigkeiten verfolgt und mit Geldbußen von bis zu 50.000 EUR
geahndet werden können. Die DUH kündigte darüber hinaus an, im Jahr
2005 begonnene bundesweite Testkäufe fortführen und Verstöße an die
zuständigen Behörden weiter leiten zu wollen.

Eva Leonhardt, Projektleiterin für Kreislaufwirtschaft bei der
DUH, berichtet über ein eindrucksvolles Echo auf die Briefaktion:
"Unser Fax-Gerät stand nicht mehr still, binnen weniger Tage liefen
fast tausend Antworten ein. In 99 Prozent ihrer Antworten versprachen
die Baumärkte, Dosen künftig selbst zurückzunehmen, 86 Prozent
erklärten, ihre Kunden verordnungsgemäß zu informieren." Später von
DUH-Mitarbeitern durchgeführte Testkäufe hätten die Angaben im
Wesentlichen bestätigt. Darüber hinaus habe sich das Personal in den
Märkten bei Nachfragen zu den Entsorgungsmöglichkeiten der
PU-Schaumdosen als deutlich kompetenter und zuvorkommender erwiesen
als bei einem ersten Testdurchgang im Jahr 2005.

Damals hatte die DUH prüfen wollen, inwieweit "schadstoffhaltige
Füllgüter" in Baumärkten verordnungskonform zurückgenommen oder über
anderweitige Entsorgungsmöglichkeiten in Wertstoffhöfen oder
Schadstoffmobilen hingewiesen wird. Beispielhaft waren die
Polyurethan-Schaumdosen ausgewählt worden. Die Testkäufe hatten
geradezu verheerende Ergebnisse zutage gefördert: Von 71 besuchten
Verkaufsstellen informierte nur eine einzige gesetzeskonform durch
Hinweistafeln auf die Entsorgungsmöglichkeiten. Die Antworten des
Verkaufspersonals auf Fragen nach der Rücknahme oder anderen
Entsorgungsmöglichkeiten waren in der Regel inkompetent oder
unmotiviert.

Ganz zufrieden ist Leonhardt allerdings auch nach der nun
festgestellten Verbesserung nicht. Zwar seien Fortschritte, die sich
ganz offenbar unter dem Eindruck der schriftlichen Anzeigedrohung der
DUH gezeigt hätten, insgesamt ganz eindeutig. Jedoch gebe es von
Baumarkt zu Baumarkt "enorme Unterschiede bei der Qualität der
Verbraucherinformationen." So finde man professionell gestaltete
Plakate ebenso wie handgeschriebene Zettelchen. Leonhardt: "Es gibt
Gestalter, die ökologisches Engagement erkennen lassen und
demonstrative Pflichterfüller - da ist noch viel Raum für
Verbesserungen."

Die DUH-Expertin erinnerte daran, dass es im Fall der
PU-Schaumdosen besonders einfach sei, die gesetzlichen Anforderungen
zu erfüllen, da mit der Firma PDR in Thurnau ein Recyclingunternehmen
existiere, das entsprechende Informationsmaterialien kostenfrei zur
Verfügung stelle. Leonhardt kündigte an, dass die DUH ihre
Testkaufaktionen bis zum Jahresende fortsetzen werde.

Den ausführlichen Bericht zu den Testkäufen 2005 und eine
Präsentation zu den Aktionen 2006 erhalten Sie auf Nachfrage.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Für Rückfragen:
Eva Leonhardt, Projektleiterin Kreislaufwirtschaft der DUH,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-12, Fax:
030/258986-19, mobil: 0151/16716545,
E-Mail: leonhardt@duh.de


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