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DEKRA: Transporter werden immer sicherer / Gemeinschaftsstudie "Sicherheit von Transportern" auf der IAA vorgestellt

Geschrieben am 21-09-2010

Stuttgart/Hannover (ots) - Transporter bewegen sich im Verkehr
nahezu so sicher wie Pkw und bieten den Insassen einen dem Pkw
vergleichbaren Schutz. Auch die Unfallsituationen weichen nicht
wesentlich von denen der Pkw ab. Die Unfallbeteiligung von
Transportern ist zudem seit dem Jahr 2001 stark rückläufig. Zu diesen
vorläufigen Ergebnissen kommt unter anderem die Studie "Sicherheit
von Transportern", die im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts
der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), dem Verband der
Automobilindustrie (VDA), der Unfallforschung der Versicherer (UDV)
und der DEKRA Unfallforschung erarbeitet wurde und zum Frühjahr 2011
veröffentlicht wird.

"Der Transporter hat sich als wichtiges Bindeglied zwischen
Logistikzentren und Einzelhandel sowie Endverbraucher in der
Versorgungskette etabliert und trägt erheblich dazu bei, die
veränderten Konsumgewohnheiten der Internetgesellschaft zu erfüllen",
erklärte Dipl.-Ing. Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands der DEKRA
SE und Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH.
"Aus Sicht der DEKRA Unfallforschung erfüllt der Transporter diese
Aufgabe auf dem gleichen Sicherheitsniveau wie Pkw oder Lkw", so
Klinke bei der Präsentation erster Ergebnisse der Gemeinschaftsstudie
auf der 63. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Um das Unfallrisiko weiter
zu senken und damit die Sicherheit von Insassen und anderen
Verkehrsteilnehmern zu erhöhen - und letztendlich auch das Image
dieser Fahrzeugklasse zu verbessern - forderte Klinke alle
Beteiligten zum gemeinsamen Handeln auf. Klinke: "Es gibt trotz der
bereits vorhandenen Fahrzeugsicherheit noch genügend
Verbesserungspotenzial in diesem Fahrzeugsegment."

Die Unfallforscher fordern, dass der Partnerschutz einen höheren
Stellenwert bekommt. Einen großen Nutzen erwarten sie von einer
"gemeinsamen Interaktionszone" beim Frontalunfall. Sie könnte
vermeiden, dass Höhendifferenzen zwischen Pkw und Transporter zu
einem Über- oder Unterfahren führen und Sicherheitsreserven nicht
ausgenutzt werden. Auch zu steife Strukturen erhöhen das
Verletzungsrisiko beim Unfallgegner. Höhere Anforderungen bei
Crashtests seien daher kontraproduktiv.

Dies ist insbesondere für Fußgänger von Nachteil, die bei einem
Zusammenstoß mit einem Transporter ohnehin schwerere Verletzungen
davontragen als bei einem Pkw-Unfall. Grund ist der vertikale Verlauf
der Fahrzeugfront. Deshalb werden Fußgänger beim Transporteranprall
nicht wie beim Pkw "aufgeladen", sondern zu 75 Prozent
weggeschleudert. Der folgende Bodenanprall hat häufig schwere
Kopfverletzungen zur Folge. Da die Pkw-Tests für Transporter nicht
anwendbar sind, sei es erforderlich, für Transporter eigene
Prüfverfahren zu entwickeln.

Den Eigenschutz der Transporterinsassen bewerten die
Unfallforscher von BASt, DEKRA, der Versicherer und der
Automobilindustrie als sehr gut. Allerdings bleibt die
Gurtanlegequote noch deutlich hinter der von Pkw-Fahrern zurück, die
nahe bei 100 Prozent liegt. Je nach Ortslage liegen die Werte von
Transporter-Fahrern zwischen 74 und 83 Prozent. Wie die Analysen
zeigen, ist das Verletzungsrisiko der Transporterinsassen zwar
geringer als für Pkw-Insassen, der Verzicht auf den Sicherheitsgurt
ist jedoch mit hohen Risiken verbunden. Die Forscher schlagen daher
eine intensivere Schulung und bessere Aufklärung der Fahrer sowie den
Einbau von Seat-Belt-Remindern vor.

Laut Studie liegen die Bremsleistung und das Fahrverhalten von
aktuellen Transportern auf dem Niveau von Pkw. Allerdings führen der
höhere Schwerpunkt, Ladungseinflüsse und die eingeschränkte
Rundumsicht zu besonderen Problemen, die dem Fahrer bewusst gemacht
werden müssen.

Im Vergleich zu Pkw-Fahrern verlieren die Fahrer von Transportern
seltener die Kontrolle über ihr Fahrzeug, dennoch besitzt das
Fahrdynamikregelsystem ESP auch hier ein hohes Nutzenpotenzial. Mit
ESP würden sieben bis acht Prozent der von Transportern verursachten
Unfälle mit rund 20 Prozent der Schwerverletzten und Getöteten
positiv beeinflusst werden. Auch Bremsassistenzsysteme und
Spurhalteassistenten bieten ein, wenn auch geringeres,
Unfallvermeidungs-Potenzial.

Neben dem Verhalten des Fahrers üben auch technische Mängel einen
Einfluss auf das Unfallgeschehen mit Transportern aus. Eine Analyse
der DEKRA Datenbank ergab, dass 57 Prozent der nach Unfällen
untersuchten Fahrzeuge technische Mängel hatte. Bei fast jedem
vierten Fahrzeug (23 %) waren die Mängel unfallrelevant. Am
häufigsten verursachten Mängel an den Bremsen (56 %), am Fahrwerk (22
%) und an den Reifen (11 %) einen Unfall.

Die Unfallforscher, die 1.637 Transporter- und 14.866 Pkw-Unfälle
der Jahre 1997 bis 2009 auswerteten, führen die zeitweise starke
Zunahme bei den Unfallzahlen von Transportern auf den starken Anstieg
der Zulassungszahlen zurück. So erhöhte sich allein der Bestand der
Transporter im Zeitraum von 1997 bis 2009 von 164.000 auf 672.000
Fahrzeuge, d. h. um mehr als das Dreifache. Seit dem Jahr 2001 sehen
die Unfallforscher jedoch eine Trendwende bei der Unfallbeteiligung
von Transportern.

Originaltext: Dekra AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6647
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6647.rss2

Pressekontakt:
DEKRA e.V.
Presse und Information
Norbert Kühnl
Tel.: +49 711 7861 2512
Fax: +49 711 7861 2913
Email: norbert.kuehnl@dekra.com


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