Vier Tote nach Alkoholfahrt: "auto mobil" analysiert am 29. August um 17.00 Uhr Verkehrsunfall in Kirchweyhe

Köln (ots) - Am 18. April 2010 steuert ein 26-jähriger Fahrer
seinen Wagen in einer Tempo-30-Zone in Kirchweyhe mit 107 Kilometern
pro Stunde gegen einen Baum. Vier der sechs Insassen kommen bei
diesem Unfall ums Leben. In der Beitragsreihe "Unfallakte" untersucht
"auto mobil" (29. August um 17.00 Uhr) gemeinsam mit der
Polizeiinspektion in Diepholz die Umstände des schweren
Verkehrsunfalls.

"Der Fahrer hat, nachdem er das Auto gegen 00.15 Uhr bestiegen
hat, unmittelbar Vollgas gegeben. Er wollte noch zu einem
Geldautomaten, um anschließend möglichst schnell in der Diskothek zu
sein. Dort gab es bis 00.30 Uhr ermäßigte Preise",so
Polizeioberkommissar Thomas Gissing. Doch nur knapp 300 Meter vom
Start entfernt, prallte das Fahrzeug bereits gegen einen Baum. Die
Bilder von der Unfallstelle wird Gissing nicht vergessen: "Ich habe
gedacht: Das geht nicht! So etwas passiert nicht! Nicht hier. Und
schon gar nicht in einer Tempo-30-Zone." Für drei der sechs Insassen
endete die Kollision sofort tödlich. "Die nicht angeschnallten
Personen schlugen bei dem Aufprall auf einen festen Gegenstand. Es
kam zu schwersten Wirbelsäulenverletzungen mit Genickbrüchen, zu
schwersten Schädelhirntraumata mit Einklemmungen des Atemzentrums und
damit letztendlich zum Tod", erklärt Feuerwehrarzt Thomas Wiechmann.
Nach der Aufklärung des Unfallhergangs bleiben trotzdem Fragen offen
- vor allem bei den Hinterbliebenen. "Auch ich habe es zunächst nicht
glauben wollen. Denise war doch immer so vernünftig. Und dann sind
sie in der Unglücksnacht zu dritt vorne im Auto gesessen. Denise saß
sogar auf dem Schoß des Beifahrers. Es ist für mich nicht
nachvollziehbar", so die Mutter der 21-jährigen Denise, die bei dem
Unfall ums Leben kam. Unklar ist auch, warum die Jugendlichen zu dem
alkoholisierten Fahrer ins Auto stiegen, bei dem ein Blutalkoholwert
von 1,4 Promille festgestellt wurde. Verkehrspsychologe Dipl.-Psych.
Ulrich Höckendorf von der DEKRA macht dafür den Alkoholgenuss und die
ausgelassene Feierlaune verantwortlich: "Folge ist eine Euphorie, die
zu einer scheinbaren Müdigkeit führt, aber in Wirklichkeit purer
Leichtsinn ist. Ansonsten, also im nüchternen Zustand, hätten sich
alle wahrscheinlich ganz anders verhalten."

Von 20.785 Verkehrsunfällen mit Personenschaden im Jahr 2007 kamen
11,4 Prozent unter Alkoholeinfluss zustande*. Um Unfälle dieser Art
in Zukunft zu vermeiden, wird der "auto mobil"-Beitrag von den
Verkehrssicherheitsberatern der Polizei in Diepholz für ihre
Präventionsarbeit an Schulen und Weiterbildungseinrichtungen
eingesetzt. Polizeioberkommissar Thomas Gissing hält den Film für
besonders geeignet, da er nicht nur Betroffenheit erzeuge, sondern
vor allem sehr sachlich und sensibel informiere.

Seit vier Jahren analysiert VOX in der "Unfallakte" schwere
Verkehrsunfälle und arbeitet dabei bundesweit eng mit Polizeibehörden
und Sachverständigen, Experten und Angehörigen zusammen. Mit bislang
rund 70 Filmbeiträgen ist die "Unfallakte" die bekannteste
Unfall-Präventionsreihe im deutschen Fernsehen.

*Quelle : Statistisches Bundesamt

Originaltext: VOX Television GmbH
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