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Techniker Krankenkasse gründet wissenschaftliches Institut

Geschrieben am 01-09-2006

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -


Welche neuen Therapien können Menschen wirksam helfen? Ist die
teuerste Behandlung immer auch die beste? Wie entwickeln sich
Gesundheitsmarkt und Gesundheitswesen? Welche Reformen sind wirklich
sinnvoll? Um Antworten auf diese und andere Fragen zu finden, hat die
Techniker Krankenkasse (TK) jetzt ein eigenes wissenschaftliches
Institut mit Sitz in Hamburg gegründet - das "Wissenschaftliche
Institut für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen" (WINEG).

"Unser Ziel ist es, unseren Versicherten auch in Zukunft die beste
medizinische Versorgung zu einem möglichst günstigen Preis
anzubieten. Dazu brauchen wir wissenschaftliche Erkenntnisse, die
sowohl uns als auch anderen dabei helfen, wichtige und richtige
Entscheidungen zu treffen", sagte Professor Dr. Norbert Klusen,
Vorsitzender des Vorstandes der Techniker Krankenkasse. Allein die
Daten der jährlich rund 50 Millionen abgerechneten Rezepte seien ein
Schatz, der sich mit wissenschaftlichen Mitteln zu bergen lohne, so
Klusen.

Die Leitung des TK-Instituts hat Dr. Eva Susanne Dietrich
übernommen, die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Berlin
zur TK nach Hamburg gewechselt ist: "Es geht uns vor allem darum,
fundierte Kosten- und Nutzenanalysen anzustellen. Das Spektrum des
Instituts reicht dabei von A wie Arzneimittel oder Arztsoftware bis
zu Z wie Zahnersatz", sagte die Direktorin, die selbst Apothekerin
ist und in ihrem Spezialgebiet Pharmakoökonomie promoviert hat. "Eine
wichtige Frage ist dabei zum Beispiel, ob verordnete Präparate bei
den Patienten eine Steigerung der Lebensqualität bewirken oder ob sie
im Vergleich zu anderen Therapien ineffizient sind", so Dietrich.
Diese Erkenntnisse könnten der Wissenschaft, aber auch den sechs
Millionen Versicherten einer der größten deutschen Krankenkassen,
eine zusätzliche Perspektive geben, wenn über Therapieformen im
allgemeinen oder eine Therapie im speziellen Einzelfall entschieden
werden muss. Die Techniker Krankenkasse erwartet darüber hinaus
Grundlagenwissen, das bei der Entwicklung neuer Versorgungsformen
oder Verträge der integrierten Versorgung behilflich ist.

"Wir wollen sowohl intern als auch extern ein Berater sein, den
man zu Rate zieht", formuliert Dr. Dietrich die Ziele des Instituts.
Dabei will sie sich nicht auf die klassischen Fragen der
Gesundheitsökonomie beschränken. Versorgungsmanagement,
Marktmonitoring und Patientensouveränität sind nur drei weitere
Felder, die das Institut bedienen wird. Neben eigenen Projekten und
Studien ist der nationale und internationale wissenschaftliche
Austausch ein Kernbereich des Instituts.

Gestartet ist das wissenschaftliche Institut der TK mit Sitz an
der Hamburger Habichtstraße 30 am 1. August mit Experten aus dem
Bereich Arzneimittel, ärztliche Behandlung, Statistik und
Gesundheitswissenschaften. Mittelfristig sollen auch Wissenschaftler
zum Beispiel aus der Epidemiologie, der Umweltmedizin und der
Gesundheitsökonomie hinzukommen.

Fünf Fragen an Dr. Eva Susanne Dietrich, Leiterin des neuen
Wissenschaftlichen Instituts für Nutzen und Effizienz im
Gesundheitswesen der Techniker Krankenkasse (WINEG).

Frage: In Zeiten knapper Kassen investiert die TK in ein Institut,
rechnet sich das?

Es geht primär darum, mit den begrenzten finanziellen Mitteln, die
uns zur Verfügung stehen, optimale Ergebnisse zu erzielen. Ich rechne
damit, dass wir mit den im Institut gewonnenen Erkenntnissen wichtige
Entscheidungshilfen geben können, die langfristig dazu beitragen, die
Wirtschaftlichkeit unseres Gesundheitssystems zu erhalten und zu
verbessern. Unterm Strich ist es günstiger zu investieren, um Unter-,
Fehl- und Überversorgung zu vermeiden, anstatt die Augen davor zu
verschließen.

Frage: ...also geht es darum, Kosten zu sparen?

Im Vordergrund steht, die Versichertenbeiträge wirtschaftlicher
einzusetzen und gleichzeitig die Qualität unserer Leistungen zu
erhöhen. Dass das geht, zeigt das Beispiel der Automobilindustrie:
Die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Autos hat
sich in den letzten 20 Jahren extrem verbessert, obwohl sich die
Anschaffungskosten preisbereinigt nur moderat erhöht haben und der
Kraftstoffverbrauch sich halbiert hat. Wo und wie das im
Gesundheitswesen ebenfalls gehen kann, wollen wir in unserem Institut
herausfinden und hierzu Vorschläge in die öffentliche Diskussion
einbringen.

Frage: Was unterscheidet ihr Institut von anderen?

Wir sind direkt an eine der größten Krankenkassen angebunden. Das
bedeutet, dass wir einen ganz kurzen Draht zur TK haben und uns die
Daten von knapp einem Zehntel der deutschen Bevölkerung in Echtzeit
zur Verfügung stehen. Dadurch werden wir wissenschaftliche
Auswertungen sehr schnell und sehr sicher fahren können, ohne dass
Versichertendaten das Haus der TK verlassen müssen.

Frage: Ihr Verhältnis zu anderen Instituten?

Sicher verstehen wir uns nicht als Konkurrenz, sondern als ein
weiterer Impulsgeber und kritischer Analyst in der wissenschaftlichen
Diskussion. Mittelfristig wollen wir einen Dialog in alle Richtungen
aufbauen und uns dabei auch nicht allein auf Deutschland beschränken.

Frage: Wie würden Sie Ihr Selbstverständnis beschreiben?

Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen dem Gesundheitssystem,
den Entscheidern und den Verbrauchern. Unsere Shareholder sind die
sechs Millionen Versicherten der Techniker Krankenkasse. Sie haben
einen Anspruch darauf, dass regelmäßig kritisch überprüft wird, ob
die Strukturen des Gesundheitssystems ihrem Bedarf entsprechen und ob
sie die richtigen Leistungen angeboten bekommen. Richtig heißt aus
meiner Sicht, dass einer durchgeführten Therapie immer eine
entsprechende Steigerung der Lebensqualität gegenüberstehen muss,
damit sie sich aus Sicht des Patienten auch lohnt.


Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6910
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6910.rss2


Für Rückfragen: Hermann Bärenfänger
Tel. 040 - 6909 -2058, Fax 040 - 6909 - 1353,
E-Mail: pressestelle@TK-online.de


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