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Vitamin-Defizit-Alarm für Deutschland / Führende Wissenschaftler warnen vor Gesundheitsrisiken durch Vitaminunterversorgung

Geschrieben am 08-07-2010

Frankfurt am Main (ots) - Deutschlands Vitaminversorgung muss
deutlich besser werden. Sonst droht uns langfristig ein Anstieg
typischer Alterskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Osteoporose oder sogar Demenz. In Deutschland sind zwar ausgeprägte
Vitamin-Mangelzustände nur noch selten, aber die schleichende
Unterversorgung über Jahre hinweg, die hierzulande für die Vitamine
A,D,E und das B-Vitamin Folsäure ausgeprägt ist, birgt die Gefahr,
dass die Gesundheit der Betroffenen im fortgeschrittenen Alter
ernsthaft leidet. Vitaminpräparate sind in angemessener Dosierung
geeignet, um Versorgungslücken zu schliessen. Hierbei müsse ganz klar
zwischen den empfohlenen Dosierungen zur Krankheitsvorbeugung und den
Hoch-Dosis-Therapien mit ihren möglichen Risiken unterschieden
werden. Dieses Fazit zog eine renommierte Expertenrunde, die auf
Einladung von Prof. Hans-Konrad Biesalski, Universität Hohenheim, in
Stuttgart die Frage diskutierte: "Vitaminversorgung in Deutschland -
ein Grund zur Sorge?" Und das Ergebnis lautete eindeutig: Ja! Mit in
der Runde debattierten unter anderem auch der Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung (DGE), Prof. Peter Stehle, Bonn und der
Präsident des Max-Rubner-Institutes (Bundesforschungsanstalt für
Ernährung), Prof. Gerhard Rechkemmer, Karlsruhe.

Zwar hatte die Nationale Verzehrsstudie, NVS II, den Deutschen bei
vielen Vitaminen eine passable Versorgung attestiert, jedoch sei es
problematisch, so Rechkemmer, die allgemeinen Resultate der NVS II
auf alle Bevökerungsgruppen und deren spezifischen Bedarf an
Vitaminen zu übertragen. Sowohl er als auch Stehle und weitere
Forscher räumten ein, das Ziel der DGE-Kampagne "5 am Tag" - gemeint
sind Obst- und Gemüseportionen - sei noch längst nicht erreicht.

Ziel ist eine ausgewogene Ernährung

Biesalski betonte, dass insbesondere die Versorgung mit Vitamin A,
das überwiegend in tierischen Lebensmitteln wie Leber vorkommt, bei
vielen Bundesbürgern unzureichend ist. Von grosser Bedeutung seien
daher pflanzliche Produkte, die die Vorstufe dieses Vitamins
lieferten: das Pro-Vitamin Beta-Carotin. Hier müsse auf eine
ausreichende Zufuhr geachtet werden, da einige Menschen genetisch
bedingt Beta-Carotin nur eingeschränkt zu Vitamin A verstoffwechseln
können. Um Vitamindefizite auszugleichen, so die Ernährungsexperten,
seien angemessen dosierte Nahrungsergänzungsmittel wie beispielsweise
Multivitaminpräparate ein sinnvoller erster Schritt auf dem Weg zu
einer ausgewogenen Ernährung. Hierbei dürfe jedoch Prophylaxe nicht
mit Therapie verwechselt werden: Die in einigen Studien beschriebenen
gesundheitsschädlichen Effekte, wie sie beispielsweise für
Beta-Carotin bei starken Rauchern gefunden wurden, seien bei extrem
hohen Dosen aufgetreten. Heute sei auch klar, dass vielschichtigen
Krankheiten wie Krebs oder Diabetes alleine durch eine Vitaminzufuhr
nach dem Motto "viel hilft viel" nicht vorgebeugt und ein ungesunder
Lebenswandel dadurch nicht kompensiert werden könne. In den
empfohlenen Dosierungen seien Vitaminpräparate und angereicherte
Lebensmittel wirksam und sicher, könnten jedoch eine ausgewogenen
Ernährung nicht komplett ersetzen.

Zahlreiche Vitamin-Lücken und deren Gefahren für die Gesundheit

Einen weiteren Themenschwerpunkt in der Experten-runde bildeten
die Vitamine D und Folsäure. Für Vitamin D verdichten sich die
Erkenntnisse, dass es weitaus mehr kann, als nur gegen Osteoporose zu
wirken, so z.B. auch das Immunsystem stärken. Ca. 90 Prozent der
Deutschen erreichen jedoch nicht die täglich empfohlene Menge - mit
fatalen Folgen für das Alter, wie der Geriatriker Prof.
Ralf-J.Schulz, Köln betonte. Die Empfehlungen für die tägliche
Aufnahme sollten seiner Meinung nach erhöht werden, und
Vitamin-D-Präparate sollten eine ausreichende Versorgung sicher
stellen. Prof. Berthold Koletzko, Pädiater in München, regte an,
Grundnahrungsmittel wie Mehl und Salz mit Folsäure anzureichern, um
die Versorgung mit dem Vitamin, von dem ca. 80 Prozent der Menschen
hierzulande zu wenig aufnehmen, sicherzustellen. In Deutschland wird
eine solche Anreicherung bisher nur im kleineren Umfang von
Herstellern freiwillig praktiziert wird. Eine ausreichende Versorgung
mit Folat verhindert nicht nur die Entwicklung von bestimmten
foetalen Fehlbildungen bei Schwangeren, sondern kann auch die
Gesundheit von Herz und Gefäßen der Allgemeinheit fördern. Als ein
weiteres Sorgenkind bei der Vitaminzufuhr wurde Vitamin E genannt:
Über 50 Prozent der Bevölkerung bekommen davon zu wenig und schwächen
dadurch ihr Immunsystem.

Zu wenig Vitamine bei viel, aber einseitigem Essen

Eine zunächst in dem Zusammenhang kurios anmutende Risikogruppe
für Vitamindefizite benannte Prof. Stephan Bischoff von der
Universität Hohenheim: Übergewichtige Menschen, denen man gemeinhin
ein Zuviel-Essen und damit keinen Mangel an Nährstoffen unterstellt.
Doch diese essen vor allem zu einseitig, denn ihre Vitaminversorgung
liegt besonders häufig im Argen.

Alle Experten waren sich einig, dass insbesondere den Medien eine
entscheidende Rolle bei der Information der Bevölkerung zukommt.
Hierbei solle jedoch sachlich und ausgewogen berichtet und auf
Horrormeldungen, die in der Regel aussagekräftigen Studien und deren
spektakulären Hypothesen beruhen, verzichtet werden.

Podiumsdiskussion der Universität Hohenheim: Vitaminversorgung in
Deutschland - ein Grund zur Sorge? 5. Juli 2010 in Stuttgart.

Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten

Originaltext: Ernährungs- und Vitamin-Information evi
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22468
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22468.rss2

Pressekontakt:

Lisa Loewenthal
Arbeitskreis Ernährungs- und Vitamin-Information
Berner Str. 111, 60437 Frankfurt/Main
T: 069 / 61 90 11, F: 069 / 61 90 12;
evi@communipower.de


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