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Forschen für eine nachhaltige Zukunft / Der Themendienst des Fachbeirats für den ökologischen Landbau - Ausgabe 07/2010

Geschrieben am 01-07-2010

Bonn / Berlin (ots) - Der Themendienst ist ein Service des
Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Jede Themendienst-Ausgabe wird
von einem Team von sechs Journalisten erstellt und von einem eigens
dafür einberufenen Fachbeirat geprüft und herausgegeben. Ziel ist die
bessere Verknüpfung von Forschung und Praxis im Bereich Ökolandbau.
Zielgruppe des Themendienstes sind Journalisten und interessierte
Akteure im Bereich Ökolandbau.

Ausgabe 07/2010

INHALT

1. Außer-Haus-Verpflegung: Wie das Bioangebot weiter ausgebaut
werden kann
2. Öko-Aromen: Standards für die Branche
3. Wie lukrativ ist die Forelle? Forscher haben die
Wirtschaftlichkeit von konventionellen und ökologischen
Aquakulturen verglichen
4. Gesunde Trauben dank Gesteinsmehl: Wie Ökowinzer wirkungsvoll
die Schwarzfäule bekämpfen können
5. Flugbrand unter Kontrolle! Wie man in der Sommergerstenzucht
gezielt Resistenzen gegen die Pilzerkrankung aufbauen kann

---------------------------------------------------------

1. Außer-Haus-Verpflegung: Wie das Bioangebot weiter ausgebaut
werden kann

Ob an Schulen oder Kindergärten, in Krankenhäusern oder
Betriebskantinen - der Umstieg auf Bioprodukte ist überall möglich.
Forscher der Universität Hohenheim haben untersucht, warum viele
Kantinenbetreiber den Umstieg scheuen oder sogar zu einem
konventionellen Angebot zurückkehren. Um zu möglichst umfassenden
Erkenntnissen zu gelangen, wurden im Rahmen des Forschungsprojekts
sowohl Anbieter als auch Abnehmer interviewt. Aus den Ergebnissen
erarbeiteten die Forscher Checklisten, die Großküchenbetreibern
helfen, ihr Angebot zu verbessern. Die Ergebnisse werden ab Ende
August auf einer CD-Rom zur Verfügung gestellt.

2. Öko-Aromen: Standards für die Branche

Nach der alten EG-Öko-Verordnung Nr. 2092/91 waren natürliche
Aromen in Biolebensmitteln zwar erlaubt, wurden jedoch als
"Erzeugnisse nicht landwirtschaftlichen Ursprungs" definiert und
waren deshalb nicht zertifizierbar. Zugleich konnten sie Zusatzstoffe
enthalten, die nicht als biokonform eingestuft werden. Der Einsatz
dieser Aromen in Biolebensmitteln ist daher umstritten. In der neuen,
seit 1. Januar 2009 geltenden EG-Öko-Verordnung wurde die
Formulierung "landwirtschaftlichen Ursprungs" gestrichen, sodass
Aromen - gemäß Durchführungsverordnung VO 889/2008 - nun
grundsätzlich zertifizierbar sind. In Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Verband der Aromenindustrie (DVAI) hat der Anbauverband
Bioland e. V. eine Zertifizierungsrichtlinie entwickelt, die die
Grundlage für eine einheitliche Herstellung und Zertifizierung von
natürlichen Aromen aus ökologischem Anbau bilden kann. Mit dem
Projekt sollte - zunächst auf privatrechtlicher Basis - definiert
werden, welche Inhaltsstoffe Öko-Aromen enthalten dürfen, um damit
den zurzeit herrschenden rechtsfreien Raum über die Herstellung und
Zusammensetzung von Öko-Aromen zu füllen.

3. Wie lukrativ ist die Forelle? Forscher haben die
Wirtschaftlichkeit von konventionellen und ökologischen Aquakulturen
verglichen

In Deutschland besteht eine hohe Nachfrage nach Produkten aus
ökologischer Aquakultur. Durch heimische Produzenten kann diese
bislang nicht ausreichend gedeckt werden. Wichtige Voraussetzung für
eine zielgerichtete Förderung der Umstellung auf ökologische
Aquakultur ist die Erarbeitung konkreter Zahlen zur
Wirtschaftlichkeit von konventionellen und ökologischen Aquakulturen.
Hinzu kommt das Wissen um mögliche Schwachstellen in der gesamten
Wertschöpfungskette. In einem Forschungsprojekt hat die LMS
Landwirtschaftsberatung Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein
GmbH eine Bestandsaufnahme von Produktions- und Marktbedingungen der
Aquakultur aus Produzentensicht erstellt. Um potenzielle
Schwachstellen in der Wertschöpfungskette herausfinden zu können,
bezog die Erhebung neben zertifizierten Betrieben auch solche ein,
die aus verschiedenen Gründen ihre Zertifizierung nicht
weiterführten.

4. Gesunde Trauben dank Gesteinsmehl: Wie Ökowinzer wirkungsvoll
die Schwarzfäule bekämpfen können

Er ist ein alter Bekannter und wurde bereits im 19. Jahrhundert
aus Nordamerika eingeschleppt: der Pilz Guignardia bidwellii, Erreger
der Schwarzfäule beim Wein. An den befallenen Stöcken faulen die
Trauben und schrumpfen zu sogenannten Fruchtmumien. Lange Zeit trat
der Pilz hierzulande nur sporadisch auf. Doch das hat sich geändert:
Möglicherweise bedingt durch den Klimawandel verbreitet sich der Pilz
nun immer stärker. Er wird dabei besonders für Ökowinzer ein
zunehmendes Problem. Deutsche Forscher haben nun untersucht, wie man
mit umweltfreundlichen Methoden des Schadpilzes Herr werden kann. Als
wirksam erwies sich zum einen die Früherkennung und Vorbeugung: Durch
einfaches Entfernen bereits befallener Blätter konnten die Forscher
regelmäßig ein Übergreifen der Infektion auf die Trauben verhindern.
Zum anderen testeten sie verschiedene Pilzbekämpfungsmittel, die für
den Ökolandbau zugelassen sind. Das Ergebnis: Mittel auf Basis von
Kupfer und Schwefel sind besonders empfehlenswert, wobei Kupfer in
vielen Fällen sogar erfolgreich durch Gesteinsmehl ersetzt werden
kann.

5. Flugbrand unter Kontrolle! Wie man in der Sommergerstenzucht
gezielt Resistenzen gegen die Pilzerkrankung schaffen kann

Flugbrand ist eine Pilzkrankheit, die die Ähren der Gerste befällt
und so zu erheblichen Ernteausfällen führen kann. Gerade für die
ökologische Saatguterzeugung hat die Flugbranderkrankung eine große
Bedeutung, weil schon bei einem sehr geringen Befall kein Saatgut
mehr abgegeben werden darf. Bereits drei flugbrandkranke Pflanzen auf
150 Quadratmetern reichen, damit der Bestand für die Basis- bzw.
Z-Saatguterzeugung aberkannt wird. Wissenschaftler der Gesellschaft
für goetheanistische Forschung e. V. haben deshalb nach einfachen
Wegen gesucht, wie sich pilzresistente Sommergerstensorten in einem
Zuchtgarten züchten lassen. Mit dem gezielten Einfügen von Saatgut,
das entweder flugbrandbefallen oder aber flugbrandfrei war,
untersuchten sie die Ausbreitung von Flugbrand in einem
Ökozuchtgarten über drei Vegetationsperioden hinweg. Dabei konnten
sie zeigen, dass man als Züchter relativ einfach und unkompliziert
Sommergerstensorten züchten kann, die gegenüber Flugbrand resistent
sind.

Den kompletten Inhalt der siebten Ausgabe 2010 finden Sie unter
http://www.oekolandbau.de/journalisten/themendienst-oekolandbau/

Der Newsletter kann bestellt werden unter
themendienst@oekolandbau.de sowie auf
http://www.oekolandbau.de/service/newsletter/

Originaltext: BLE Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52881
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52881.rss2

Pressekontakt:
Elmar Seck
Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau
in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Tel.: (02 28) 99 68 45-29 26
Fax: (02 28) 68 45-29 07
E-Mail: themendienst@oekolandbau.de
http://www.oekolandbau.de


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