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Südafrika von der Straße aus / ZDF zeigt On-The-Road-Doku von Mo Asumang

Geschrieben am 16-06-2010

Mainz (ots) - "Road to Rainbow - Willkommen in Südafrika" heißt
der Dokumentarfilm von Mo Asumang, den das ZDF am Mittwoch, 30. Juni
2010 um 23.30 Uhr zeigt. Um das echte Südafrika jenseits von
Tourismus und Fußballweltmeisterschaft kennen zu lernen, reist die
Moderatorin und Regisseurin - genau wie für viele Afrikaner üblich -
in einem klapprigen Minibus. Begleitet wird sie von dem einheimischen
Comedian Kagiso Lediga, der ihr viele Türen öffnet.

Bevor die Autorin, deren Debutfilm "Roots Germania" 2007 im ZDF zu
sehen war, Einblicke in das alltägliche Leben der armen Leute wagt,
begegnet sie Erzbischof Desmond Tutu. Er gibt ihr die südafrikanische
Weisheit "Ubuntu" mit auf den Weg: "Ich kann nicht Ich sein ohne
Dich, wir sind alle miteinander verbunden". Tutu schickt Mo Asumang
auf die Suche nach der "Rainbow Nation", ein von ihm geprägter
Begriff für das Miteinander und die Gleichberechtigung von Menschen
aller Hautfarben. In der Hoffnung, dass sich nach dem Ende der
Apartheid Entscheidendes geändert hat, werden Mo Asumang und ihr
Begleiter in einem Township mit der schmerzlichen Realität
konfrontiert: Der kleine Inganathi ist arm, HIV-positiv, und er
träumt dennoch davon, später Fußballer oder Anwalt zu werden. Seine
Zuversicht prägt die Drehreise.

Ob in Townships oder in Villenvierteln, im Gespräch mit schwarzen
und weißen Südafrikanern erhält die Autorin erstaunliche Antworten
auf ihre Frage, wie sich das Land entwickelt hat. Der Zuschauer
erfährt von Sprachbarrieren innerhalb einer Nation, von einem
gravierenden wirtschaftlichen Gefälle zwischen den Menschen, das auch
zu Sicherheitsrisiken führt. Wie die Privilegierten umgeben von
Sicherheitsanlagen und Elektrozäunen in Festungen leben, zeigt die
Dokumentation aus nächster Nähe.

Asumang trifft Politiker aller Couleur, um sich über
Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsvisionen auszutauschen. Sie
besucht Senioren in einem deutschen Altersheim in Johannisburg, deren
Rückblick auf die Apartheid Gänsehaut verursacht.

"Road to Rainbow - Willkommen in Südafrika" ist eine bunte,
lebendige On-The-Road-Doku, die ganz nah an die Menschen und ihr
Leben heranführt. Ungewöhnlich offen, aber nicht verbittert prangern
sie Ungerechtigkeit und Korruption an, schildern mit Stolz und
Optimismus ihre Vorstellungen von einem Leben in einem wunderschönen
Land, auf das im Sommer 2010 die ganze Welt blickt.

Der Dokumentarfilm wurde produziert von MA Motion Filmproduktion,
im Auftrag von ZDF/Das kleine Fernsehspiel, gefördert vom Auswärtigen
Amt, vom Goethe Institut und vom Evangelischen
Entwicklungsdienst/EZEF.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über
http://bilderdienst.zdf.de/presse/roadtorainbowwillkommeninsuedafrika

Hinweis für Redaktionen:

Das beigefügte Interview mit Mo Asumang ist zur Berichterstattung
über den Film frei zum Abdruck. Die Regisseurin steht ab 22. Juni für
individuelle Interviews zur Verfügung.

Eine DVD des Films kann angefordert werden.

"Der Blick auf Südafrika ändert sich nur, wenn wir es zulassen"
Interview mit Mo Asumang (zur Sendung am Mittwoch 30. Juni 2010,
23.15 Uhr)

Wie kamen Sie als schwarze Deutsche auf die Idee, einen Film über
Südafrika zu drehen?

Ich finde es spannend, welche Chance Südafrika nach dem Ende der
Apartheid bekam. Ich wollte wissen, ob es gelungen ist,
Gleichberechtigung zwischen Schwarzen und Weißen herzustellen, und ob
damit die so genannte Regenbogen-Nation entstanden ist. Vor etwa zehn
Jahren war ich das erste Mal in Südafrika und sah, dass es die
Rassentrennung immer noch gab. Mich hat das emotional so berührt,
dass ich vor lauter Enttäuschung wieder abreisen musste. Ich habe es
einfach nicht auf die Reihe bekommen, als Europäerin in der
Luxusgegend zu wohnen und zu wissen, dass nur ein paar Kilometer
weiter der Hauptteil der Bevölkerung in absolut erbärmlichen
Zuständen lebt, ärztlich unterversorgt ist und sich Aids ausbreitet,
weil nicht genug Geld da ist. Seit meiner Abreise hatte ich immer den
Satz im Kopf: "Südafrika, zwischen uns gibt es noch eine Geschichte".
Mein Dokumentarfilm "Road to Rainbow - Willkommen in Südafrika" ist
nun das Ergebnis, das ich mit allen teilen möchte.

Was für Erfahrungen haben Sie mit der Regenbogen-Nation gemacht?

Meine Erfahrungen zeigt der Film.16 Jahre nach dem Ende der
Apartheid kann man eine Art Zwischenbericht machen: Ist der Traum von
Freiheit und Gleichheit, die Vision der Regenbogen-Nation, wahr
geworden? Und wenn nicht, warum, und was kann man besser machen?
Wichtig war für mich, meine Erfahrungen mit der Regenbogen-Nation auf
der einen Seite kritisch mitzuteilen, aber auf der anderen Seite den
Zuschauer nicht vom schönen Gefühl und der Euphorie für Südafrika
abzubringen. Beides ist wichtig. Ich habe deshalb für meinen Film
eine humorige Variante gewählt, nämlich dass ich das Land in einem
alten, rostigen Minibus mit dem südafrikanischen Comedian Kagiso
Lediga bereise.

Wie sind Sie bei der Auswahl der Protagonisten vorgegangen? Wem
wollten Sie eine Stimme für Südafrika geben?

Das war unglaublich schwer, es liegen 9630 Kilometer zwischen
Berlin und Kapstadt, und ich kannte absolut niemanden. Ich wollte auf
jeden Fall neben all den Politikern und Desmond Tutu auch den
einfachen Menschen eine Stimme geben. Ich suchte einen kleinen
Jungen, dessen Zukunftschancen in Südafrika gering sind, der wie die
meisten Menschen im Township wohnt und ein ganz natürliches,
einfaches Wesen hat. Ich fand Inganathi durch das wunderbare Projekt
"Yabonga" (HIV/Aids - Empowering Children and Mothers), das meine
Basis in Kapstadt bildete und mir Zugang zu den normalen Leuten
verschaffte. Mit ihm habe ich eine recht ungewöhnliche kleine
Nebenstory entwickelt.

Erzbischof Desmond Tutu war natürlich ganz oben auf meiner Liste
der Protagonisten. Er ist der Namensgeber des Wortes
"Rainbow-Nation". Er ist auch die Seele des Landes, die mit großer
Kraft für Gerechtigkeit in Südafrika kämpft. Er gab mir am Anfang
meiner Reise weise Worte mit auf meine Suche nach der
Regenbogen-Nation. Und dann hab ich's einfach laufen lassen. Ich
sprach sowohl mit Transvestiten in Kapstadt als auch mit Leuten aus
den Townships und habe höchste Politiker des Landes vor die Linse
bekommen. Hatte ich den einen, wollten die anderen auch dabei sein
... Ein wirklicher Höhepunkt war die Begegnung mit Frederik de Klerk,
dem letzten Präsidenten Südafrikas während der Apartheid. Sehr
stutzig hat mich seine Antwort auf die Frage gemacht, ob er je
zugegeben habe, dass die Apartheid ein Verbrechen war. "Nein!" Als
Anwalt wüsste er, dass er damit zugegegeben hätte, ein Krimineller zu
sein! Eine solche Antwort von einem aufgebrachten
Friedensnobelpreisträger zu bekommen, ist für die Dokumentarfilmerin
natürlich ein echtes Highlight, aber es macht mich zugleich traurig.

Denken Sie, dass die WM den Blick auf Südafrika ändern kann?

Nicht mit romantisierender Berichterstattung über Südafrikas
Safaris und die Garten- und Weinroute. Das ist nicht Afrika! Man darf
nicht alles ausklammern, was wehtun könnte. Man soll hinschauen und
die Chance nutzen, dass sich ein afrikanisches Land der ganzen Welt
präsentiert ... Aber Fußball ist das eine, das neue Afrika eine
andere Sache. Ich denke, der Blick auf Südafrika ändert sich nur,
wenn wir es zulassen.

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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