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ZDFneo: "Ohne Geld bis ans Ende der Welt" / Fünfteilige Reportage über eine ganz besondere Abenteuerreise

Geschrieben am 27-05-2010

Mainz (ots) - Wie überquert man ohne Geld den Atlantik oder reist
ohne einen Cent durch die USA und Südamerika? Diese Fragen
beantwortet Michael Wigge, Autor des gleichnamigen Buches, in der
fünfteiligen Reportage "Ohne Geld bis ans Ende der Welt", die von
Montag, 31. Mai 2010, an täglich um 19.00 Uhr in ZDFneo ausgestrahlt
wird. Journalist und Moderator Michael Wigge hat sich einer
unglaublichen Herausforderung gestellt: Er reist ohne Geld von Berlin
bis in die Antarktis, alleine und nur gewappnet mit seinen beiden
Kameras und vielen erstaunlichen und schrägen Ideen.

Auf seiner abenteuerlichen Reise lernt Michael Wigge Länder und
deren Menschen auf ungewöhnlich nahe und unverstellte Art und Weise
kennen. Er beschreibt eindrucksvoll den Kampf gegen viele Hindernisse
und Strapazen. Jede Mahlzeit muss verdient, jede Übernachtung
organisiert werden - und das an 150 Reisetagen. Mehrmals droht das
Projekt zu scheiten. Wigge erlebt aber auch Höhepunkte wie die
faszinierenden Landschaften Nord- und Südamerikas und nicht zuletzt
die Begegnungen mit beeindruckenden Menschen - vom Freeganer, der
sich von Lebensmitteln aus Supermarkt-Müllcontainern ernährt, über
die Amish-People bis hin zu Millionären in den USA.

In der ersten Folge startet Wigges Reise an einer Autobahnauffahrt
außerhalb Berlins. Von dort geht es per Anhalter nach Köln. Harald,
ein Zuhälter, bietet Wigge gleich den ersten Deal der Reise an: Wigge
soll als Butler seine Ferraris putzen und bekommt dafür ein
Zugticket. Von Antwerpen nach Montreal verbringt Wigge zwei Wochen
auf einem Containerschiff. Er bekommt diese kostenlose Fahrt, weil er
als "Mädchen für alles" angeheuert hat. Er putzt, streicht, repariert
und lernt die philippinische und osteuropäische Besatzung des
Schiffes und deren Sicht auf ein Leben mit wenig Geld kennen.

Michael Wigge überwindet während seiner Reise immer wieder
Erschöpfung und Hunger. Er bricht als Lastenträger in den Anden
zusammen, lebt mit Obdachlosen und New Mexico und ernährt sich von
Blumen auf Hawaii. Und er schafft das Unmögliche: Im November 2009
erreicht er die Antarktis.

Dieser Meldung ist ein Interview mit Michael Wigge beigefügt.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über
http://bilderdienst.zdf.de/presse/ohnegeldbisansendederwelt

Es muss nicht alles ein Deal sein

Interview mit Michael Wigge - Reporter, Autor, Selbstfilmer,
geführt von Christian Liffers

Christian Liffers: Wie kamen Sie auf die Idee zu "Ohne Geld ans
Ende der Welt?" Michael Wigge: Ich wusste, ich möchte um die Welt
reisen, und ich möchte eine große Herausforderung bestehen. Das war
der Anfang von "Ohne Geld bis ans andere Ende der Welt".

Liffers: Was motiviert Sie, sich so schwierigen aber auch schrägen
Situationen zu stellen? Wigge: Früher arbeitete ich für die Sendung
"Sarah Kuttner - Die Show". Dort war ich der Außenreporter, der für
Sarah Kuttner jede Woche eine neue Aufgabe lösen musste. Dabei hatte
ich immer den Wunsch, nicht nur so eine Tagesaufgabe zu lösen,
sondern einmal etwas Größeres zu machen. Etwas bei dem ich mich
selbst austesten kann. Dabei wollte ich viel lernen und tolle
Menschen treffen. Und das war ja dann auch so.

Liffers: Wie lange haben die Vorbereitungen zu "Ohne Geld ..."
gedauert und wie haben Sie sich vorbereitet? Wigge: Die Idee hatte
ich 2005. Die eigentliche Vorbereitung dauerte dann vom Sommer 2008
bis Sommer 2009. Dabei bin ich immer wieder Szenarien durchgegangen
wie, was passiert, wenn ich in Peru ohne Essen bin? Was kann ich dann
aus dem Hut zaubern? Welche Ideen habe ich? So ist nach und nach eine
Art Autorenliste entstanden. Im Vorfeld habe ich auch schon Leute
angeschrieben und angefragt. Zirka 30 Prozent des Projektes waren
also geplant, 70 Prozent und mehr entstanden spontan.

Liffers: Welches war der schönste Moment Ihrer Reise? Wigge:
Hawaii war schon lange ein Traum von mir, und in San Franciso hat mir
dann ein ehemaliger American-Airlines-Pilot ein Stand-by-Ticket nach
Hawaii geschenkt. Das war einfach nur super, super, super. Schön war
aber auch an Türen zu klingeln mit der Frage "Hallo darf ich bei euch
schlafen?" Und dann die Antwort zu bekommen "Ja, klar, komm rein".

Liffers: Welches war der schwierigste Moment? Wigge: Davon gab es
mehrere. Das fing gleich am ersten Tag der Reise an, als ich von
Berlin nach Köln getrampt bin. Da musste ich an der
Autobahn-Raststätte auf die Toilette gehen und habe gemerkt, ohne
Geld geht das gar nicht. Da wusste ich, diese Reise kann evtl.
schwierig werden. In Las Vegas war ich erkältet und hatte keine
Unterkunft. Das war die erste Situation, in der ich keine Lust mehr
hatte. Am Ende der Reise war es noch mal so richtig anstrengend. Da
hatte ich eigentlich nur noch ein Ziel: aufs Schiff und zur
Antarktis.

Liffers: Gab es Situationen, wo Sie aufgeben wollten? Wigge: Ich
hab kein einziges Mal gedacht, jetzt brech' ich ab. Ich war
allerdings mehrmals nah dran. Aber mein Ehrgeiz war einfach zu groß.

Liffers: Hatten Sie Sicherheiten, eine Art Backup während der
Reise? Wigge: Ja. Eine gute Freundin in Köln, die gesagt hat: "Wenn
irgendwas schief geht, kannst du mich anrufen. Egal was passiert, ich
arrangiere alles." Das war zum Glück nicht notwendig. Zweites Backup:
Ich hatte eine Kranken-Auslandsversicherung abgeschlossen, die ich
aus dem Koffer hätte ziehen können, wenn ich wirklich ernsthaft krank
geworden wäre. Und ich hatte eine Kreditkarte dabei - die kam aber
erst für den Heimflug zum Einsatz.

Liffers: Gibt es einen Ort, wo Sie gerne noch mal mit Geld
hinfahren würden? Wigge: Ja. Honolulu. Dieser Ort, der hat mich sehr
berührt. Ich möchte im Winter wieder hin.

Liffers: Von den 150 Nächten sind Sie wo am glücklichsten
eingeschlafen? Wigge: Bei den Amish-Bauern. Die leben ja sehr einfach
und traditionell. Das ist eine Sub-Kultur, die so gar nichts mit
Technik und mit Medien zu tun hat. Da bin ich abends befreit von
allem anderen eingeschlafen. Das war es eine sehr, sehr schöne Zeit
bei denen. Zum Abschied haben sie mir ein Fahrrad geschenkt, damit
ich bis zur nächsten Großstadt fahren konnte. Menschlich einfach toll

Liffers: Gab es einen Moment, in dem Sie Angst hatten? Wigge: Ein
deutscher Auswanderer hatte mich in Südamerika in seiner Wohnung
aufgenommen. Ausgerechnet an dem Abend, an dem ich bei ihm zu Besuch
war, ging seine Wohnung in Flammen auf. Und fließendes Wasser gab es
nicht. Ja, ich hatte viel Angst. Angst um meine Tapes, Angst um die
Reise, Angst um meine Gesundheit.

Liffers: Können Sie in einem Satz die Bedeutung dieser Reise für
Sie beschreiben? Wigge: Elf Länder gesehen, vier Kontinente betreten,
viele tolle Menschen getroffen.

Liffers: Was haben Sie während der Reise über Geld und seine
Bedeutung gelernt? Wigge: Ich habe in Las Vegas einen professionellen
Poker-Spieler kennengelernt, der hatte fünf Millionen Dollar gewonnen
und durch die Wirtschaftskrise wieder verloren. Er sagte:
"Viereinhalb Millionen von den fünf sind futsch, und die halbe
Million brauche ich für Rechnungen". Aber der war gar nicht am Boden
zerstört, sondern ganz zuversichtlich. Das fand ich total
interessant. Mein Fazit: Geld muss nicht immer unser Leben bestimmen.
Es muss nicht alles ein Deal sein.

Liffers: Hat sich Ihr persönlicher Umgang mit Geld verändert?
Wigge: (lacht) Als ich zurückkam, war Geld erstmal sehr gerne
gesehen. Einfach was kaufen zu können, ohne in Kontakt treten zu
müssen. Das war toll. Aber wenn jemand auf der Reise gesagt hat,
"Komm, nimm doch das Brötchen", hat mir das mehr bedeutet, als wenn
ich hier abends einfach essen gehe.

Liffers: Auf Geld können Sie verzichten. Auf was nicht? Wigge: Nur
ungern auf mein Bett. Gar nicht auf meine Freunde.

Liffers: Wie war es für Sie in Ländern wie Bolivien oder Peru, wo
die Menschen sehr arm sind und nur sehr wenig oder gar nichts haben?
Wigge: Mein Experiment und die Armut, das passte nicht zusammen. In
Südamerika ist das Projekt deshalb auch an seine Grenzen gestoßen.

Liffers: Sind Ihnen Kontakte von der Reise geblieben? Wigge:
Harald, der Millionär zum Beispiel. Mit Harald habe ich vorgestern
telefoniert. Er wollte wissen, wie es mir geht, und in zwei Wochen
werde ich ihn besuchen. In Albuquerque habe ich einige Zeit mit dem
Obdachlosen Joseph verbracht. Beim Abschied gab ich ihm meine Karte
und das Versprechen, wenn er irgendwann was braucht, könne er sich
bei mir melden. Im Dezember kam dann ein Anruf von ihm: "Ich habe
meine Rente anerkannt bekommen und habe jetzt eine Wohnung in
Albuquerque. Wann kommst du in die USA und besuchst mich?" Das war
super.

Liffers: Haben Sie neue Pläne? Wigge: Ich schließe aus, "Ohne
Geld... Teil 2" zu drehen Ich möchte aber gerne wieder reisen.

Das Interview führte Christian Liffers

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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