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Interaktives Fernsehen: "Einen Couchpotato zu aktivieren, klappt nicht so einfach."

Geschrieben am 03-05-2010

Leipzig (ots) - Interaktives Fernsehen wird sich nur über
interessante Inhalte durchsetzen. Zu diesem Schluss kam eine
Expertenrunde der Thüringer Landesmedienanstalt beim Medientreffpunkt
Mitteldeutschland in Leipzig. Dabei wirken herkömmliche
Verhaltensmuster stärker als gedacht, sagte Medienwissenschaftler
Gunther Kreuzberger von der TU Ilmenau. Untersuchungen der letzten
Jahre hätten gezeigt, dass es sehr schwierig ist, einen typischen
Fernsehnutzer für interaktives Fernsehen zu begeistern. "Einen
Couchpotato zu aktivieren klappt nicht so einfach", so Kreuzberger.
Das Wichtigste sei, den Mehrwert von interaktivem Fernsehen deutlich
zu machen, und daran habe es bisher gefehlt.

"Seit dreißig Jahren wird gesagt, Hybrid TV kommt nächstes Jahr",
sagte Prof. Dr. Dr. Karlheinz Brandenburg vom Fraunhofer-Institut für
Digitale Medientechnologie. Dabei sei interaktives Fernsehen
technisch längst machbar. Auch die Interaktivität begegne uns im
Alltag vielerorts. So seien PC-Spiele ein Paradebeispiel für
Interaktivität. Auch das Internet sei zum großen Teil interaktiv.
Allein beim Fernsehen sei man noch nicht so weit. Dem stimmte
Wolfgang Konrad, Gründer und Geschäftsführer der iTVone Gmbh,
weitgehend zu, allerdings sei das Thema interaktives Fernsehen viel
zu wenig thematisiert.

Konrad ist sich sicher, dass man mit Hybridfernsehen Menschen
begeistern kann. Gerade hat er die Lizenz der Thüringer
Landesmedienanstalt (TLM) zur Ausstrahlung eines interaktiven
Fernsehprogramms erhalten. "iTVone" will in Kürze die Ausstrahlung
eines umfangreichen interaktiven TV-Web-Programms via Satellit
beginnen. Der Sender wolle neue innovative interaktive TV-Sendungen
aus den Bereichen Spiele, Shows, Wissen und Lernen anbieten.
Gegenwärtig läuft in Gera ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der
TLM der TU Ilmenau und dem Fraunhofer-Institut. Dabei können sich
nach Angaben der TLM 50 Familien per Fernbedienung an einem
Schatzsuche-Spielbeteiligen.

Jochen Fasco, Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt, sagte,
dass das größte Problem bei dem Modellprojekt die Überwindung der
Berührungsängste mit der neuen Technik gewesen sei. Dabei zeigten
sich Kinder und Jugendliche bedeutend neugieriger und offener für das
neue Projekt als ihre Eltern. Das sei aber kein generelles Problem,
denn Untersuchungen hätten gezeigt, dass auch ältere Menschen mit
neuen Technologien, wie z.B. dem Internet gut umgehen können. Sie
benutzten diese neuen Techniken aber wesentlich gezielter als jüngere
Menschen.

Wolfgang Schulz vom Hans-Bredow-Institut provozierte ein wenig mit
der Behauptung: Interaktives Fernsehen gibt es nicht. Entweder schaue
man fern, oder man interagiere. "Es gibt sozusagen nur entweder
oder", so der Medienrechtler. Schulz erntete damit Protest nicht
zuletzt von Wolfgang Konrad. Mit entsprechenden Inhalten könne man
auch den passiven Zuschauer zum Mitmachen bewegen. Jochen Fasco
erwiderte, dass es genügend Bereiche gebe, wo TV-Nutzer sicher gerne
interagieren würden. So könnte man über bestimmte kommunale oder
regionale Entscheidungen auch als TV-Zuschauer interaktiv Einfluss
nehmen.

Originaltext: Medientreffpunkt Mitteldeutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58100
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58100.rss2

Pressekontakt:
Thomas Köhler
S-WOK
Telefon: 0341 3018181
Telefax: 0341 3018182
Mobil: 0170 - 175 95 94
E-Mail: koehler@s-wok.de


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