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Frankfurter Neue Presse: Über die Rolle der Rating-Agenturen in der Griechenlandkrise. Folgt nicht blind dem Orakel. Leitartikel von Panagiotis Koutoumanos.

Geschrieben am 29-04-2010

Frankfurt am Main (ots) - Dass diese Rosskur nun so schmerzhaft
ausfällt, ist aber auch der Reaktion der Ratingagenturen geschuldet,
die - wie einst das Orakel von Delphi - weniger mit ihren
Forschungsmethoden beeindrucken denn mit ihrer Fähigkeit, den
Fortlauf der Dinge zu beeinflussen. Schließlich sind die in den USA
beheimateten S&P, Moody's und Fitch auch hier in Europa nach wie vor
Dreh-und Angelpunkt für Investoren und die Zentralbank (EZB). Senkt
auch nur ein Teil dieses Juroren-Oligopols seinen Daumen über einen
Staat, erbeben die Finanzmärkte, werden Kredite für einen Staat wie
Griechenland teurer oder - wie nun durch die S&P-Verramschung am
Dienstag - gar unmöglich.

Dabei muss man sich fragen, womit diese Rating-Gläubigkeit
eigentlich noch zu rechtfertigen ist, durch die Herabstufungen wie
beim Orakel von Delhi zu Tautologien werden - zu sich selbst
erfüllenden Prophezeiungen. Wie kann es sein, dass das Wohl und Wehe
eines ganzen Landes vom Urteil der Agenturen abhängt, die nicht nur
die Internet-Blase der Jahrtausend-Wende mit verschuldet haben,
sondern auch die schwerste Welt-Finanzkrise seit den 20er Jahren,
unter der wir immer noch alle leiden? Schließlich haben diese
privatwirtschaftlichen Agenturen gegen hohe Honorare globalen Banken
zunächst bei der Entwicklung toxischer Papiere geholfen und diese
dann mit Spitzen-Ratings (AAA) gut benotet.

Originaltext: Frankfurter Neue Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/45990
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_45990.rss2

Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407


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