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Börsen-Zeitung: Wall Street feiert wie 2007, Kommentar zum Quartalsgewinn bei Goldman Sachs von Stefanie Schulte

Geschrieben am 20-04-2010

Frankfurt (ots) - Es ist, als hätte jemand einen Schalter umgelegt
und prompt könnten große Wall-Street-Häuser nichts mehr falsch
machen. Nacheinander haben J.P. Morgan, Bank of America, Citigroup
und nun auch Goldman Sachs mit ihren Quartalsgewinnen die Erwartungen
weit übertroffen. Bei Goldman brummte der Rentenhandel wie noch nie
und spielte - zusammen mit Währungen und Rohstoffen - Erträge von 7,4
Mrd. Dollar ein. Das den Stammaktionären zustehende Ergebnis von 3,3
Mrd. Dollar weckt Erinnerungen an das "goldene Zeitalter" der
Investmentbanken vor dem großen Crash 2008.

Auch bei der Konkurrenz lief das Wertpapiergeschäft bestens.
Sondereffekte halfen, so eine milliardenschwere Auflösung von
Risikovorsorge durch J.P. Morgan, die teilweise auf den Verkauf von
Problem-Forderungen zurückgeführt wurde. Citigroup setzte den Wert
toxischer Assets herauf, auf die sie zuvor Milliarden abgeschrieben
hatte, was die Erträge im Vorjahresvergleich um 6 Mrd. Dollar
verschönerte. Zeigt die Erholung des Marktes für zweifelhafte
Verbriefungen nur, dass Übertreibungen nach unten ausgeglichen
wurden, oder herrscht erneut übertriebener Optimismus? Das ist schwer
zu sagen.

Aber es stimmt nachdenklich, dass Goldman und J.P. Morgan ähnlich
hohe Gewinne schreiben wie 2006 und 2007. Damals lief die
US-Konjunktur wie geschmiert und Arbeitslosigkeit war ein Fremdwort -
ganz anders als heute. Trotzdem wissen wir jetzt, dass die damaligen
Rekordergebnisse den optimalen Bedingungen zum Trotz nur möglich
waren, weil ein Großteil der Marktteilnehmer überhöhte Risiken
einging, die sich später bitter rächten.

Klar, es ist leichter für die verbliebenen Investmentbanken, hohe
Profite zu erzielen, nachdem mit Lehman Brothers, Bear Stearns und
Merrill Lynch drei wichtige Konkurrenten verschwunden sind. Doch auch
die Nullzinspolitik der Notenbank Federal Reserve (Fed) spielt eine
Rolle. Was geschieht, wenn die Fed die Tanzmusik stoppt und die
Zinsen erhöht? Haben alle Banken einen Stuhl reserviert, oder müssen
sie plötzlich teure kurzfristige Kredite aufnehmen, um langfristige
Verpflichtungen zu erfüllen?

Während Wall Street feiert, fallen kleine US-Banken wie
Dominosteine. Seit Jahresbeginn haben 50 Institute dichtgemacht. Auch
dies erhöht nicht das Vertrauen in die Solidität des Bankensystems.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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