Schering wurden durch Übernahmefantasien bewegt

Berlin (ots) - Der Berliner Aktienmarkt startete heute freundlich
in die neue Börsenwoche. Fantasie kam vor allem aus
Übernahmespekulationen im Pharmasektor und bei europäischen Börsen,
so Beobachter. Im Blickpunkt standen in Berlin dabei vor allem
Schering-Aktien (WKN: 717 200), die daher auch Eingang in die
Berliner HotStock-Liste fanden. HotStocks sind nach ihrer Definition
Werte, für die es besondere Nachrichten und Fantasien gibt. Daran
mangelte es bei Schering heute wahrlich nicht. Die Schering AG wurde
am Wochenende von Repräsentanten der Merck KGaA unterrichtet, ein
Bar-Angebot für Schering in Höhe von 77 Euro je Aktie abzugeben.
Nachdem die Information öffentlich geworden ist, betonte der Vorstand
von Schering seine Überzeugung, dass dieses Angebot die Gesellschaft
und ihre Zukunftsaussichten als unabhängiger Pharmaspezialist
erheblich unterbewertet, so u. a. in einer Pressemitteilung von
Schering zu diesem Thema zu lesen. Außerdem wurde von Schering
bestätigt, dass dieses Angebot unaufgefordert abgegeben wurde und
Schering nicht in Verhandlungen mit der Merck KGaA steht. Der Handel
in Schering-Aktien zeigte sich heute auf dem Berliner Börsenparkett
äußerst temperamentvoll. Gegen Mittag wurden bereits 160
Preisfeststellungen beobachtet und ein Kursplus um die 20 Prozent.
Analysten aller Häuser nahmen sich die Aktien natürlich genau unter
die Lupe und kamen zu den unterschiedlichsten Einschätzungen. Die
Fachleute von Merrill Lynch sahen das Übernahmeangebot für Schering
zwar als finanziell attraktiv an, es erscheine für langfristig
orientierte Schering-Investoren jedoch nicht überzeugend. Mercks
eigenes Pharmageschäft mit Margen unter 10 Prozent und praktisch
keiner Pipeline füge zu Scherings Geschäftsfeldern nichts hinzu. Auf
faz.net war u. a. zu lesen, dass Karl-Heinz Scheunemann, Analyst beim
Bankhaus Metzler sagt, dass dies eine Reaktion auf den weltweiten
Konsolidierungsprozess in der Pharmabranche sei. Nach Meinung von
Alexander Groschke, Leiter Aktien Research der Landesbank
Rheinland-Pfalz, der ebenfalls auf faz.net widergegeben wurde, ergebe
dies Sinn: "Merck und Schering sind beide zu klein, um auf Dauer
wettbewerbsfähig zu sein", so diese Ansicht.

Neben Schering-Aktien fielen unter den Berliner Umsatz-Tops heute
Standardwerte wie Deutsche Bank (WKN: 514 000) oder Siemens (WKN: 723
610) ins Blickfeld. Während für Deutsche Bank mehr bezahlt wurde,
bröckelten Siemens im Kurs ab.

Ein gefragter und fest bewerteter Titel waren China Infrastructure
Machinery Holding (WKN: 717 200). Dieser Maschinenbauer aus China
produziert und verkauft Lenkradvorrichtungen und andere Maschinen im
Bereich Infrastruktur. Auf dem Börsen-Parkett hieß es, dass es für
diesen Titel eine Kaufempfehlung gegeben haben soll.

Mit kräftigen Kurszuwächsen präsentierten sich heute der
indonesische Wert Arpeni Pratama Ocean Line (WKN: A0E R6X) sowie der
US-Titel aus dem Bereich Öl und Gas Clyvia Inc. (WKN: A0F 59X).

Öl und Gas sind auch die Geschäftsfelder von Northern Petro (WKN:
A0F 7D6), für die die Anleger heute über 23 Prozent mehr im Kurs
bewilligten.

Sunwin International Neutraceuticals-Aktien (WKN: A0D 9SL), an
dieser Stelle nicht unbekannt, legten heute nach regem Handel knapp 5
Prozent im Kurs zu.

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Originaltext: Börse Berlin-Bremen
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