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LBBW legt vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2009 vor

Geschrieben am 26-03-2010

Stuttgart (ots) -

-Operatives Geschäft verläuft erfreulich

-Einmaleffekte und Risikovorsorge belasten

-Erwarteter Konzern-Verlust nach Steuern liegt für 2009 bei 1,482
Milliarden Euro

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) weist für das
Geschäftsjahr 2009 auf Basis vorläufiger Zahlen einen
Konzernjahresfehlbetrag (nach IFRS) von 1,482 Milliarden Euro aus.
Das Ergebnis liegt damit im Rahmen des in Brüssel genehmigten
Restrukturierungsplans. Im Jahr zuvor war ein Jahresfehlbetrag von
2,057 Milliarden Euro angefallen.

Im vergangenen Geschäftsjahr verlief das operative Geschäft
erfreulich. Insbesondere das Unternehmenskundengeschäft sowie die
kundennahen Finanzmarktaktivitäten entwickelten sich besser als
erwartet und verzeichneten deutliche Erlössteigerungen. Dagegen wurde
eine erhebliche Ausweitung der Kreditrisikovorsorge in Folge der
schwachen Konjunkturentwicklung notwendig. Außerdem wurden in dem
Ergebnis zahlreiche Sonderbelastungen verarbeitet, etwa im
Zusammenhang mit der Restrukturierung sowie aus der Wertminderung des
Goodwills. Unterschiedliche Effekte ergaben sich in der Bewertung des
Bestands an Wertpapieren und Derivaten: Weitere Abschreibungen auf
strukturierte Produkte (ABS) wurden dabei durch Wertaufholungen
insbesondere bei Kreditderivaten (CDS) kompensiert, so dass sich per
saldo aus der Finanzmarktkrise in 2009 keine neuerlichen Belastungen
ergaben.

"Das vorliegende Ergebnis liegt im Rahmen des
Restrukturierungsplans. Natürlich ist das negative Ergebnis sehr
unbefriedigend - auch wenn es im Wesentlichen durch Einmaleffekte
hervorgerufen wurde. Die positive operative Entwicklung zeigt aber,
dass die LBBW im kundennahen Geschäft gut voran kommt", sagte
Hans-Jörg Vetter, Vorstandsvorsitzender der LBBW, bei der heutigen
Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen. Trotz der schwachen
Konjunktur und der noch deutlich spürbaren Nachwirkungen der
Finanzmarktkrise war die LBBW im Kundengeschäft im vergangenen Jahr
auf Kurs. Die operativen Erträge der im Kundengeschäft tätigen
Segmente Unternehmenskunden, Financial Markets und Privatkunden
legten nach den vorläufigen Zahlen gegenüber dem Vorjahr um 24,3
Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro zu.

Die tiefe, auch regionale Verankerung bei den Privat-,
Unternehmens- und institutionellen Kunden biete eine solide Basis für
die anstehende weitreichende Restrukturierung. "Wir organisieren uns
so, wie unsere Kunden es von uns erwarten. Die LBBW wird sich
deutlich verkleinern und absehbar eine schlanke, effiziente und
rentable Bank sein", sagte Vetter. Die Ausgangsposition der Bank habe
sich dank der schnellen Genehmigung des Restrukturierungsplans durch
die EU-Kommission nun deutlich verbessert. "Wir haben Rechts- und
Planungssicherheit bei der Neuausrichtung der LBBW. Jetzt ist es an
uns, das in uns gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen."

Vorläufige Gewinn- und Verlustrechnung im Detail

Das Zinsergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 21,1
Prozent auf 2,778 Milliarden Euro. Hierzu trugen solide Erträge im
operativen Geschäft bei, insbesondere im Unternehmenskunden- und
Kapitalmarktgeschäft.

Die Kreditrisikovorsorge wurde deutlich auf 1,527 Milliarden Euro
ausgeweitet. Damit trug die LBBW bei Beibehaltung einer konservativen
Risikopolitik insbesondere dem Einbruch der Konjunktur Rechnung.

Das Provisionsergebnis legte um 19,7 Prozent auf 657 Millionen
Euro zu, obwohl im zweiten Halbjahr erstmals eine Avalprovision von
rund 160 Millionen Euro für die Risikoabschirmung aus der
Landesgarantie anfiel. Positiv wirkten Zuwächse im Vermittlungs-,
Wertpapier- und Depotgeschäft sowie im Auslandsgeschäft. Das
Provisionsergebnis profitierte zudem von Einmaleffekten.

Das Handelsergebnis betrug 748 Millionen Euro nach einem Minus von
rund 2 Milliarden Euro im Vorjahr. Das Ergebnis spiegelt neben einem
soliden kundenbezogenen Geschäft die Stabilisierung der Finanzmärkte
wider.

Das sonstige betriebliche Ergebnis belief sich auf minus 217
Millionen Euro. Belastend wirkten vorrangig Abschreibungen auf
Projektentwicklungen der LBBW Immobilien in Höhe von rund 300
Millionen Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 6,7 Prozent auf 1,909
Milliarden Euro. Neben einem Anstieg der Personalkosten in Folge der
Tariferhöhung und eines Anstiegs der Mitarbeiterzahl auf Grund einer
Erweiterung des Konsolidierungskreises schlugen hier gestiegene
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte zu Buche.

Das Finanzanlageergebnis betrug minus 733 Millionen Euro. Hierin
sind Impairments auf Beteiligungen (245 Millionen) sowie auf Anleihen
und strukturierte Wertpapiere (492 Millionen Euro) in Folge der
Finanzmarktkrise enthalten.

Basierend auf diesen vorläufigen Werten lag das operative Ergebnis
des Konzerns bei minus 327 Millionen Euro. Nach Abzug von
Abschreibungen auf den Goodwill (Geschäfts- oder Firmenwerte) von 519
Millionen Euro sowie Restrukturierungswendungen von 368 Millionen
Euro ergab sich ein vorläufiges Konzernergebnis vor Steuern von minus
1,214 Milliarden Euro nach einem Verlust von 2,583 Milliarden im
Vorjahr. Der Steueraufwand betrug 268 Millionen Euro. Der vorläufige
Konzernjahresfehlbetrag verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um
28,0 Prozent auf 1,482 Milliarden Euro.

Die vorläufige Konzernbilanzsumme reduzierte sich im Wesentlichen
auf Grund rückläufiger Forderungen an Kreditinstitute um 8,0 Prozent
auf 412 Milliarden Euro.

Genussscheine und Stille Einlagen

In Folge eines Verlusts auch im Einzelabschluss nach HGB erfolgt
keine Ausschüttung auf die Genussscheine und die stillen Einlagen.
Darüber hinaus werden diese Kapitalinstrumente am Bilanzverlust
beziehungsweise Jahresfehlbetrag anteilig partizipieren. Dadurch
kommt es zu einer Reduktion der Rückzahlungsansprüche um rund 11,3
Prozent. Die LBBW rechnet damit, dass die Herabsetzung auf Grund der
Verlustteilnahme in den folgenden Jahren wieder aufgeholt und
ausgefallene Zinszahlungen nachgeholt werden.

Ausblick

Die LBBW ist derzeit dabei, einen tief greifenden
Restrukturierungsplan umzusetzen. Das Konzept wurde Mitte Dezember
von der EU-Kommission gebilligt. Zugleich hat sie die Kapitalerhöhung
durch die Träger von 5 Milliarden Euro sowie die Risikoabschirmung im
Volumen von 12,7 Milliarden Euro durch das Land Baden-Württemberg
endgültig genehmigt. "Dank dieses großen Vertrauensbeweises unserer
Träger verfügt die LBBW nun wieder über eine solide
Kapitalausstattung", betonte Vetter. Die Kernkapitalquote lag auf
Basis der vorläufigen Zahlen zum Jahresende unter sofortiger
Einbeziehung des erwarteten Jahresabschlusses 2009 bei 9,1 Prozent,
die Gesamtkennziffer bei 12,9 Prozent.

Im Mittelpunkt der Geschäftsstrategie steht künftig die
Fokussierung auf die kundennahen Kernaktivitäten: das Geschäft mit
Unternehmenskunden, Privatkunden und Sparkassen sowie leistungsfähige
Kapitalmarktprodukte und Immobilienfinanzierungen in ausgewählten
Märkten. "Die Umstrukturierung bedeutet für die Mitarbeiter einen
schmerzhaften Kraftakt einschließlich eines leider notwendigen
Personalabbaus. Aber die LBBW hat die innere Stärke und die Substanz,
um im Kundengeschäft profitabel zu wachsen", sagte Vetter.

Für das laufende Jahr geht die LBBW von weiterhin schwierigen
Rahmenbedingungen für die Finanzwirtschaft aus. Die jüngsten
Verwerfungen bei Staatsanleihen im Euroraum sowie die nach wie vor
hohen Volatilitäten an den Wertpapiermärkten zeigen, dass die
Finanzmarktkrise noch nicht vollständig ausgestanden ist. Dennoch
geht die Bank von einer erheblichen Verbesserung des Ergebnisses aus.
Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr ist zum gegenwärtigen
Zeitpunkt aber nicht möglich.

Die endgültigen Geschäftszahlen stellt die LBBW im Rahmen ihrer
Bilanzpressekonferenz am 29. April 2010 vor.

Originaltext: Landesbank Baden-Württemberg
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7403
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7403.rss2
ISIN: DE0005456131

Pressekontakt:
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
Christian Potthoff
Leiter Presse und Information
Am Hauptbahnhof 2
70173 Stuttgart
Tel.: (07 11) 1 27-739 46
Fax: (07 11) 1 27-748 61
E-Mail: christian.potthoff@LBBW.de
www.LBBW.de


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