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GEERS-STIFTUNGSPREIS 2010 verliehen

Geschrieben am 22-02-2010

Dortmund/Bad Godesberg (ots) - Für hervorragende Arbeiten auf dem
Gebiet der Ursachenforschung, der Früherkennung und Therapie von
Hörschäden sowie der Anpassung und Versorgung mit Hörgeräten,
insbesondere bei Kindern, vergibt die GEERS-STIFTUNG alle zwei Jahre
den mit 15.000 EUR dotierten Stiftungspreis.

In diesem Jahr wurde der Stiftungspreis an Frau Dr. Alexandra
Ludwig, Sektion Phoniatrie und Audiologie am Universitätsklinikum
Leipzig, vergeben. Feierlich überreicht wurde der Preis im Rahmen des
15. Multidisziplinären Kolloquiums durch den Vorstandsvorsitzenden
der GEERS-STIFTUNG Professor Dr. Hellmut von Specht am 22. Februar
2010 im Wissenschaftszentrum in Bonn-Bad Godesberg. In seiner
Laudatio hob Professor von Specht die besonderen und preiswürdigen
Ergebnisse der eingereichten Arbeit hervor.

Die mit dem Stiftungspreis ausgezeichnete Arbeit von Alexandra
Ludwig ist Teil ihrer naturwissenschaftlichen Dissertation (Dr. rer.
nat.) an der Universität Leipzig, die ursprünglich unter dem Titel
"Psychoakustische und elektrophysiologische Untersuchungen zu
zentral-auditiven Verarbeitungsstörungen während der
Kindesentwicklung" erschienen ist.

Die Arbeit behandelt die Auditive (Hör-) Verarbeitungs- und
Wahrnehmungsstörung (AVWS) bei Kindern, eine zentrale Hörstörung, bei
der meistens ein normales Sinnesorgan Ohr vorliegt, aber die
Weiterleitung und Verarbeitung des Gehörten im Gehirn gestört ist.
Patienten mit einer AVWS haben zum Beispiel Probleme, in lauter
Umgebung einen einzelnen Sprecher zu verstehen, die Richtung einer
Schallquelle zu bestimmen oder auch sprachliche Instruktionen schnell
aufzunehmen und zu verstehen. Obwohl eine normale Intelligenz
vorliegt, fallen diese Kinder häufig in der Schule insofern auf, dass
sie dem Unterricht nur schlecht folgen können und sie teilweise auch
"zappelig" und unkonzentriert erscheinen.

"Die AVWS hat in den letzten Jahren in der Audiologie zunehmend an
Bedeutung gewonnen, da immer mehr Kinder mit einem Verdacht auf diese
Störung in die Kliniken überwiesen werden. Das Problem ist, dass die
AVWS keine reine Sprachstörung ist, in der klinischen Diagnostik aber
fast ausschließlich mit Sprachtests untersucht wird. Die
sprachunabhängige auditive Verarbeitung bleibt meist
unberücksichtigt. Wenn eine AVWS aber allein anhand von Sprachtests
untersucht wird, ist es schwer, sie zum Beispiel von einer
Sprachverständnisstörung abzugrenzen. Deshalb wurden in der Arbeit
neue, nicht auf der Sprachverarbeitung basierende Tests
vorgeschlagen, um die AVWS als eine das Hören betreffende Störung
genauer zu charakterisieren", erläutert Alexandra Ludwig die
Hintergründe der Arbeit. Bei diesen Tests müssen Töne unterschieden
werden, die in der Tonhöhe, Lautstärke oder Tondauer variieren.

Vergleich durch Normwerte

Zunächst wurden Normwerte bereitgestellt, die an gesunden Kindern
mit normaler Entwicklung erhoben wurden. Über einen Vergleich
ermöglichen diese Normwerte anschließend die Einschätzung der
Testergebnisse der Patienten(-kinder) mit Verdacht auf AVWS. Bei
gesunden Kindern konnten für alle Parameter verbesserte
Unterscheidungsleistungen mit zunehmendem Alter beobachtet werden.

Die Ergebnisse der Patienten zeigten deutliche Beeinträchtigungen
bei der Tonhöhenunterscheidung und der zeitlichen Verarbeitung (z. B.
die Unterscheidung zwischen langen und kurzen Tönen). Die Patienten
wurden hinsichtlich einer bestehenden AVWS und Defiziten in den neu
entworfenen Tests in Gruppen eingeteilt. Ein wichtiges Teilergebnis
dabei war, dass die Auffälligkeiten in der herkömmlichen klinischen
AVWS-Testung nicht immer mit aufgetretenen Defiziten bei den neu
angewandten Verfahren korrespondieren. Neunundvierzig Prozent der
Kinder, bei denen sich mit den herkömmlichen klinischen Tests der
Verdacht auf AVWS nicht bestätigte, hatten dennoch Schwierigkeiten
bei den nichtsprachlichen Tests, also bei der reinen auditiven
Verarbeitung. Dagegen zeigten 64 % der Kinder, bei denen eine AVWS
diagnostiziert wurde, keine Beeinträchtigung bei der
Unterscheidungsleistung für die akustischen Parameter.

Zielstellung: eindeutigere Diagnosen

Die erzielten Ergebnisse machen deutlich, dass die aktuell in den
audiologischen Kliniken eingesetzten Tests nicht hinreichend sind, um
Verarbeitungsdefizite akustischer Parameter zuverlässig zu erfassen.
Um zukünftig auch Kinder zu identifizieren, bei denen eine AVWS
bisher nicht nachgewiesen werden konnte, die aber trotzdem unter
zentralen Hörstörungen leiden, wird vorgeschlagen, die hier
angewandten Tests in die klinische Diagnostik einzuführen. Ziel ist
es, zukünftig auch denjenigen Kindern eine Förderung oder Therapie
zukommen zu lassen, die bisher fälschlicherweise als gesund
eingeschätzt wurden.

Originaltext: GEERS Hörakustik AG & Co. KG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67276
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67276.rss2

Pressekontakt:
GEERS-STIFTUNG
Christina Herp
Otto-Hahn-Straße 35
44227 Dortmund
Tel.: 0231 9760625
Fax: 0231 9760250
E-Mail: herp@geers.de
Internet: www.geers-stiftung.de


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