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Kindsein ist kein Kinderspiel? - Fast jedes zweite Schulkind in Therapie

Geschrieben am 19-02-2010

Hamburg (ots) - Kindsein ist heutzutage nicht immer ein
Kinderspiel. Immer mehr Kinder wachsen mit getrennt lebenden Eltern
auf, sie lernen in immer größeren Klassen und absolvieren das Abitur
in zwölf Jahren. Verständlich also, dass Eltern ihren Kindern den
bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen und sie fördern möchten. In
einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) gab
fast die Hälfte der befragten Eltern an, dass ihr Kind auch schon
einmal therapeutische Unterstützung bekommen hat. Mehr als jedes
vierte Kind zwischen sechs und 18 Jahren erhielt Sprachtherapie
(Logopädie), fast jedes fünfte Ergotherapie und ebenso viele Kinder
waren bei der Krankengymnastik. Mindestens eins von zehn Kindern
wurde psychotherapeutisch betreut. Zudem ergab die Umfrage, dass
Mädchen deutlich häufiger betroffen sind, nur knapp 40 Prozent der
therapierten Kinder waren Jungen.

York Scheller, Psychologe bei der TK zu den Zahlen:
"Erfreulicherweise gibt es inzwischen sehr gute Möglichkeiten, Kinder
mit Entwicklungsproblemen therapeutisch zu unterstützen. Dass
mittlerweile aber fast jedes zweite Schulkind therapieerfahren ist
und diese Tendenz sogar zunimmt, ist bemerkenswert. Es wirft die
Frage auf, ob wir den Kindern in ihrem Alltag ausreichend Anreize und
Raum geben, sich zu entwickeln."

Ziele von Logopädie und Ergotherapie sind, die
Kommunikationsfähigkeit, Bewegung, Wahrnehmung, Koordination und
Aufmerksamkeit der Kinder zu schulen. Logopädie ist beispielsweise
sinnvoll, wenn es darum geht, Sprachfehlern wie Stottern oder
Lis-peln frühzeitig entgegen zu wirken. "Wichtig bleibt neben allen
Therapiemöglichkeiten aber immer, dass Eltern und Erzieher die Kinder
spielerisch in ihrem Alltag fördern", so Scheller.

Die TK-Umfrage ergab, dass der Anteil der Kinder, die täglich mehr
als zwei Stunden fernsehen, unter Kindern mit Therapieerfahrung
größer ist als unter Schülern, die ohne professionelle Hilfestellung
groß werden. "Sprechen lernt man nicht vor dem Fernseher. Für die
sprachliche - und natürlich auch motorische Entwicklung - ist es
wichtig, dass die Kinder sich und ihre Umwelt im richtigen Leben
wahrnehmen. Dafür ist der Austausch mit anderen, die soziale
Interaktion ganz wesentlich", so der TK-Psychologe. "Unsere Umfrage
zeigt jedoch, dass gerade die Kinder, die heiltherapeutische Hilfe
benötigen, seltener mit Freunden spielen als andere." In der
TK-Umfrage gaben über zehn Prozent ihrer Eltern an, dass ihr Sohn
bzw. ihre Tochter sich überhaupt nicht mit Freunden trifft. Weitere
37 Prozent spielen maximal eine Stunde täglich mit anderen Kindern.

"Was für unsere Generation noch selbstverständlich war, sich nach
Schule und Hausaufgaben mit Gleichaltrigen zu treffen, gilt heute
offensichtlich für immer weniger Kinder. Dabei ist genau dies für sie
so wichtig. Das Spielen mit anderen fördert Neugier und
Selbstständigkeit. Die Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang
und nur wenn sie die Chance haben, sich auszutoben, können sie auch
am Vormittag die nötige Konzentration für die Schule aufbringen und
haben nachts einen gesunden Schlaf."

Der Psychologe empfiehlt daher, für einen geregelten Tagesablauf
zu sorgen, den Kindern ausreichend Gelegenheit zum Spielen und Toben
zu geben und gemeinsame Rituale wie eine Gute-Nacht-Geschichte oder
einen Spielenachmittag einzuplanen. Damit ist eine gute Basis
gegeben, um Sprache, Koordination und Phantasie zu entwickeln.

Hinweis für die Redaktionen:

Weitere Informationen rund um das Thema psychische Gesundheit
enthält die Februar-Ausgabe des TK-Medienservice "Kranker Kopf - oder
kranke Gesellschaft" der unter www.presse.tk-online.de mit
Illustrationsvorschlägen zum Download steht.

Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6910
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6910.rss2

Pressekontakt:
Michaela Hombrecher
Tel.: 040 - 6909 -2223, Fax: 040 - 6909 - 1353,
E-Mail: michaela.hombrecher@tk-online.de


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