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Investitionskrise im Wohnungsbau - 2010 die Wende einleiten

Geschrieben am 12-01-2010

Essen (ots) - Eine verbesserte staatliche Förderung kann
entscheidend dazu beitragen, die seit Jahren anhaltende Krise im
Wohnungsbau zu überwinden und mehr altersgerechte und
energieeffiziente Wohnungen bereitzustellen. Institutionelle
Investoren im Wohnungsbau benennen in einer Befragung der Prognos AG
bessere steuerliche Abschreibungssätze und die Förderung von Abriss
und Neubau als am besten geeignete Maßnahmen zur Ankurbelung des
Wachstumsmotors Wohnungsbau. Gelingt die Wende im Wohnungsbau nicht,
warnen Experten vor einer neuen Wohnungsnot in den betroffenen
Ballungsgebieten.

Die Zahl der genehmigten Wohnungen geht seit Jahren zurück und
entspricht nicht einmal mehr der Hälfte des tatsächlich benötigten
Wohnraums. Im Jahr 2008 wurde nur noch der Bau von rund 151.000
Wohnungen genehmigt, im vergangenen Jahr 2009 wird wahrscheinlich
sogar dieser Wert nicht erreicht worden sein. Dieser
Investitionskrise steht nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels und
der zunehmenden Zahl älterer Menschen ein Neubaubedarf von bis zu
400.000 Wohnungen pro Jahr gegenüber. Die Wohnungsknappheit
verschärft sich damit zusehends.

Institutionelle Anleger im Wohnungsbau, also Bauträger in den
Bereichen Mietwohnungsbau oder Eigenheimbau, bezeichnen in einer
Umfrage der Prognos AG die politischen Rahmenbedingungen als
wesentliche Bestimmungsgründe für die sich verstärkende
Wohnungsknappheit. Die Umfrage ist Teil einer umfangreichen Studie
zum Wohnungsbau, die derzeit von der Prognos AG erstellt wird. Danach
gefragt, wie sich das Missverhältnis zwischen Wohnungsbedarf und
fertiggestellten Wohnungen wirkungsvoll bekämpfen lässt, nennen die
Bauträger als wichtige Maßnahmen eine stärkere und transparentere
Förderung von Abriss und Neubau sowie eine Verbesserung der
steuerlichen Abschreibungsregeln. Als kurzfristig umsetzbare Maßnahme
wird darüber hinaus auch eine zusätzliche Klimaschutzabschreibung
genannt, die bei der Übererfüllung von Effizienzstandards greifen
könnte.

Erfreulicherweise werden verbesserte Rahmenbedingungen im
Wohnungsbau und insbesondere eine Anhebung der Abschreibungssätze die
Löcher in der Staatskasse stopfen helfen. Das Rheinisch-Westfälische
Institut für Wirtschaftsforschung RWI prognostiziert bei einem
anziehenden Wohnungsbau nicht nur zusätzliche Arbeitsplätze, sondern
vor allem auch zusätzliche Einnahmen für die öffentlichen Kassen, die
die Kosten eines Impulses für den Wohnungsbau deutlich übersteigen.

Der Bedarf an energieeffizienten und altersgerechtem Wohnraum
lässt sich teilweise durch den kompletten Ersatz von Gebäuden der
50er und 60er Jahre decken. Derzeit wird aber gerade diese Maßnahme
durch die Förderstruktur der KfW benachteiligt. Die unterschiedliche
Behandlung von Modernisierung und Neubau durch die KfW führt nach
Berechnungen des Eduard Pestel Instituts zu einer fragwürdigen
Bevorzugung von Modernisierungsmaßnahmen. Die Beispielrechnungen des
Pestel Instituts zeigen, dass der Bestandsersatz gegenüber der
Sanierung um ca. 300 Euro pro Quadratmeter benachteiligt wird.

Die in der Kampagne Impulse für den Wohnungsbau
zusammengeschlossenen Verbände, die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU),
der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), der Bundesverband
Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), die Deutsche Gesellschaft für
Mauerwerksbau (DGfM), der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen sowie der Deutsche Mieterbund (DMB) fordern die
Politik deswegen zum Handeln auf: "Mit wenigen Regelungen wie der
Erhöhung der Abschreibungssätze und der Aufstockung der KfW-Programme
kann die neue Bundesregierung in diesem Jahr die nötige Wende im
Wohnungsbau einleiten", fasst Stefan Thurn, Präsident des BDB, die
Vorschläge der Verbände zusammen. "Eine Veränderung der
Förderkriterien der KfW ist sogar schnell und unbürokratisch auf dem
Verordnungsweg möglich. Zunächst aber ist es unumgänglich, dass der
Haushaltsausschuss des Bundestages den aktuellen Zusagenstopp für
KfW-Fördermittel schnellstmöglich beendet und die Verunsicherung der
Investoren nicht noch weiter treibt."

Vor den Folgen einer weiter anhaltenden Flaute im Wohnungsbau
warnt Dr. Franz-Georg Rips, Präsident des Deutschen Mieterbundes:
"Wenn die Bundesregierung den Wohnungsbau nicht ankurbelt, schlittern
wir unweigerlich in zwei bis drei Jahren in Ballungsräumen in eine
neue Wohnungsnot. Die sozialen Spannungen mit allen negativen Folgen
wie Ghettobildung und Kriminalität kommen der Gesellschaft deutlich
teurer zu stehen als die politische und finanzielle Förderung des
Wohnungsbaus durch den Bund."

Dr. Hans Georg Leuck, Vorsitzender der DGfM, verweist auf die
unterstützende Wirkung, die der Wohnungsbau für die Ziele der
Bundesregierung hat: "Der Wohnungsbau kann das Wirtschaftswachstum
fördern, die negativen Folgen der demografischen Entwicklung abfedern
und den Klimaschutz verbessern. Mit der Förderung des Wohnungsbaus
kommen wir in allen Bereichen voran."

Rolf Schettler, Geschäftsführer des unter anderem auch aus dem
Bauträger-Bereich stammenden BFW-Mitgliedsunternehmens Schettler
Unternehmungen betonte, dass gerade in den Städten des Ruhrgebiets
und der Rheinschiene mit ihrem hohen Anteil an nicht
sanierungsfähiger Bausubstanz der 1950-1970 Jahren ein hoher Bedarf
an Ersatzneubauten vorliege: "Ersatzneubau darf nicht länger ein Tabu
sein. Hier muss das nordrhein-westfälische Modell, das dies in
einigen Fällen bereits zulässt, bundesweiten Modellcharakter haben.
Mit einer Bestandssanierung werden wir nie Neubaustandard erreichen.
Zudem hängt die Attraktivität von Wohnraum künftig von mehr als nur
der energetischen Optimierung ab. Auch die Anpassung an eine alternde
Gesellschaft wird zunehmend wichtiger."

Auf der Website www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de finden Sie als
ergänzendes Material:

- Kurzstudie der Prognos AG "Wohnungsmangel in Deutschland -
Ergebnisse der Befragung institutioneller Investoren"
- Beispielrechnungen des Pestel Instituts "Marktverzerrungen durch
Ungleichbehandlung von Modernisierungen und Bestandsersatz in
Förderprogrammen am Beispiel der KfW"
- Zentrale Ergebnisse der Studie "Volkswirtschaftliche Analyse zu
den Wirkungen staatlicher Investitionsanreize im Wohnungsbau"
des Rheinisch-Westfälisches Instituts für Wirtschaftsforschung

Originaltext: Kampagne Impulse für den Wohnungsbau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/77481
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_77481.rss2

Pressekontakt:
Christof Fischoeder
Weber Shandwick
Tel: 030-20351-210
Fax: 030-20351-190
E-Mail: cfischoeder@webershandwick.com


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