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stern.de: Oberstaatsanwalt kritisiert erstmals öffentlich Mannichl - Helmut Walch moniert viele Widersprüche bei Aussagen

Geschrieben am 15-12-2009

Hamburg (ots) - Der Leitende Oberstaatsanwalt im Fall Alois
Mannichl hat den früheren Passauer Polizeipräsidenten erstmals
öffentlich scharf kritisiert. Im Gespräch mit stern.de, der
Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern, sagte Helmut Walch: "Es
ist der Zeitpunkt gekommen, sich zu wehren gegen den Vorwurf, die
Behörden hätten falsche Angaben gemacht und er sei deshalb in der
Öffentlichkeit ins Zwielicht geraten."

In seiner Erwiderung auf Vorwürfe von Mannichl, der vor ziemlich
genau einem Jahr vor seiner Haustür niedergestochen wurde, warf der
Passauer Oberstaatsanwalt ihm vor, sich "bei seinen Vernehmungen
nicht widerspruchsfrei" verhalten zu haben, beispielsweise bei
Schilderungen über die vermutliche Tatwaffe, ein Küchenmesser. Auch
bei der Aussage über den Angriff habe sich Mannichl in Widersprüche
verstrickt. Während er zunächst noch gesagt habe, dass es keinen
unmittelbaren Kontakt mit dem Täter gegeben habe, schilderte er die
Tat bei einer späteren Vernehmung "als wesentlich intensiver". Walch
zu stern.de: "Es sind Widersprüche da."

Und diese begleiteten bislang die Ermittlungen. So habe Mannichl
erst nach seinen von den ursprünglichen Einlassungen abweichenden
Darstellungen "moniert, dass keine Spurensicherung an seinen
Fingernägeln erfolgt" sei. Walch zu stern.de: "Ich muss die
Polizeibeamten dafür in Schutz nehmen, dass sie keine Proben von den
Fingernägeln genommen haben." Mannichl sei ein "hoher Polizeibeamter,
er weiß um die Brisanz und den Beweiswert von Fingernägeln". Der
Vorgesetzte Mannichl habe die Beamten zu keinem Zeitpunkt gefragt,
warum sie keine Proben von den Nägeln genommen hätten. "Wenn er
selbst das nicht für erforderlich gehalten hat, dann kann man den
Polizeibeamten jetzt auch keine Vorwürfe machen."

Alois Mannichl, der inzwischen leitender Polizeidirektor von
Niederbayern ist, war am 13. Dezember 2008 vor seinem Haus im
bayerischen Fürstenzell niedergestochen worden. Neonazis hätten sich
gerächt für sein unerschrockenes Auftreten, hieß es zunächst. Es
wurden allerdings weder rechtsradikale noch andere Täter gefasst. Die
Ermittler sahen sich zunehmend Vorwürfen ausgesetzt, sie hätten bei
dem Fall geschlampt - auch von Mannichl selbst, wie im Fall der
Spurensicherung. Dass der Täter aus der organisierten rechtsradikalen
Szene stammt, hält der Oberstaatsanwalt mittlerweile für
unwahrscheinlich. Die Ermittler vermuten inzwischen, "dass es sich um
einen Einzeltäter handelt, der, unzufrieden mit seinem Leben und
seiner sozialen Situation, rechtsradikalen Argumenten erlegen ist".

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
Dirk Benninghoff
Nachrichtenredaktion stern/stern.de
Telefon 040-3703-7290

Weitere Informationen finden Sie unter www.stern.de/mannichl

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


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