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Situation für die Private Equity-Branche in Europa bleibt schwierig - Marktanalyse von Roland Berger Strategy Consultants

Geschrieben am 11-12-2009

München (ots) -

- Volumen der getätigten Investitionen ist 2008 um 27 Prozent
gesunken
- Prognosen für 2009 lassen eine weitere Schrumpfung um 40
Prozent befürchten
- Zentrale Erfolgsfaktoren: Sorgfältige Prüfung
eines Investments vor der Akquisition, aktives
Portfoliomanagement sowie rasche Umsetzung notwendiger
Restrukturierungsmaßnahmen
- Im kommenden Jahr werden vermehrt günstige Unternehmen auf den
Markt kommen

Die europäischen Private-Equity(PE)-Gesellschaften sind von der
Finanz- und Wirtschaftskrise besonders stark betroffen. 2008 nahm das
Volumen der getätigten Investitionen um 27 Prozent ab, die
Vorhersagen für 2009 lassen einen weiteren Rückgang um 40 Prozent
befürchten. Trotz vorsichtig optimistischer Wirtschaftsprognosen für
2010 wird das Marktumfeld auch im kommenden Jahr mehr als schwierig
bleiben. Damit rechnet Roland Berger Strategy Consultants in der
aktuellen Analyse "European private equity outlook 2010". Um
erfolgreich durch die Krise zu kommen, sind drei zentrale
Erfolgsfaktoren wichtig: Die sorgfältige Prüfung eines Investments
vor der Akquisition, ein aktives Portfoliomanagement und die rasche
Umsetzung notwendiger Restrukturierungsmaßnahmen bei den
Beteiligungen. Im kommenden Jahr werden vermehrt günstige Unternehmen
auf den Markt kommen, die PE-Gesellschaften attraktive Chancen
eröffnen.

2008 gingen die Investitionsvolumina in fast allen
westeuropäischen Ländern deutlich zurück. Besonders betroffen waren
Großbritannien, wo der Markt von 20,9 auf 13,75 Mrd. Euro einbrach
(-66%), und Österreich (-62%). "Der Private Equity Markt in der
Alpenrepublik verfügt nur noch über ein Volumen von 330 Mio. Euro und
liegt damit hinter dem in Polen (630 Mio.), Ungarn (480) oder
Tschechien (440)", sagt Hendrik Bremer, Partner im Wiener Büro von
Roland Berger Strategy Consultants. Im Zuge der Krise haben PE-Fonds
zudem mit sinkenden Renditen zu kämpfen. Die Rendite (IRR) sank von
17,1% im Jahr 2007 auf 11,6% 2008. Für 2009 werden weitere Rückgänge
erwartet. "Nur die besten Fonds können derzeit die hohe
Erwartungshaltung ihrer Investoren erfüllen. Die
Performance-Unterschiede zwischen den PE-Gesellschaften werden immer
deutlicher zu Tage treten, so dass eine Marktbereinigung in den
nächsten Jahren wahrscheinlich ist", sagt Dr. Sascha Haghani, Partner
und Leiter der Practice Group Corporate Finance bei Roland Berger.

Einige der größeren Gesellschaften verfügen über ungebundenes
Kapital und können nun die Krise zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie
antizyklisch investieren. Kleinere PE-Fonds hingegen stecken in der
Klemme: "Die Möglichkeiten, Kapital aufzunehmen sind derzeit sehr
eingeschränkt, während bestehende Beteiligungen nicht mit der
geforderten Rendite veräußert werden können", sagt Haghani. Die
'Funds Raised' erreichten im ersten Halbjahr 2009 mit 5,7 Mrd. Euro
einen historischen Tiefstand. Gleichzeitig werden auch die
Divestments zum zweiten Mal in Folge um etwa 50 Prozent zurückgehen.
Dazu kommt, dass Unternehmenskäufe aufgrund der erschwerten
Finanzierungsmöglichkeiten durch Banken nicht mehr so stark
fremdfinanziert werden können. Das zeigen vor allem die sinkenden
Leverage Ratios: Betrug die Gesamtverschuldung, die dem Unternehmen
durch Kauf aufgebürdet wird, 2007 noch das Sechsfache des EBITDA, so
lag dieser Wert im ersten Halbjahr nur noch beim Fünffachen. "Der
Eigenkapitalanteil an Akquisitionen wird weiter steigen, da der
Zugang zu Fremdkapital schwierig bleibt", sagt Haghani. Renditen
werden also in Zukunft nicht mehr über Fremdkapital, sondern über
operative Perfomanceverbesserung erzielt werden. PE-Firmen müssen ihr
Geschäftsmodell allerdings noch an die veränderten Marktbedingungen
anpassen.

Investoren bleiben konservativ

Das herausfordernde Marktumfeld sorgt auch dafür, dass
Investitionen seit Ende 2007 zunehmend konservativ getätigt werden:
2008 machten Buyouts 70 Prozent des Marktes aus, Startups und
Expansionen sanken auf fünf bzw. sieben Prozent. 2001 lag der
Marktanteil von Startup-Finanzierungen noch bei 15 Prozent, der von
Expansionsfinanzierungen bei 25 Prozent. Neu hinzugekommen ist
hingegen die Finanzierung von Wachstumsprogrammen: Sie spielte vor
2006 keine Rolle, erreichte 2007 fünf Prozent und wuchs 2008 auf 14
Prozent.

Wesentlich für eine Erholung der europäischen Private
Equity-Märkte sind das makroökonomische Umfeld und die Entwicklung an
den Börsen. Für das kommende Jahr werden geringere Zuwachsraten
erwartet, was das Umfeld für Exits weniger attraktiv macht. "Das
Umfeld für IPOs ist noch nicht gegeben. Für ein 'Secondary Buyout',
einen Weiterverkauf an einen anderen Fonds, ist der Verkaufsdruck
noch zu gering", erklärt Roland Berger Partner Dr. Gerd Sievers.
"Schnäppchen gibt es im Distressed Bereich wenn überhaupt nur bei
Transaktionen in der Insolvenz, so dass ein Weiterverkauf lediglich
mit großen Preisabschlägen zu realisieren ist". Dabei ist zu
erwarten, dass sich der Fokus der Fonds-Manager weiter von der
Exit-Phase auf die Akquisitions- und Halteperiode verschiebt. Bei
einer Akquisition werden deshalb Synergiepotenziale zu anderen
Portfolio-Unternehmen sowie operative Hebel eine weitaus größere
Rolle spielen als bisher. Aktive Strategien mit Fokus auf
Kostensenkung und Wachstum haben bereits in der Vergangenheit
überdurchschnittliche Renditen ermöglicht. Sievers: "Obwohl viele
Unternehmen bereits in den letzten Jahren Restrukturierungsprogramme
durchlaufen haben und mehrfach im Rahmen von Secondary Buyouts
gehandelt wurden, besteht in der aktuellen Wirtschaftskrise oft noch
weiterer Restrukturierungs- und Anpassungsbedarf".

Auszüge aus der Studie können Sie kostenfrei herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Falls Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8349, Fax +49 89 9230-8599
E-Mail: press@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


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