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Burda-Beteiligung bei MZV: Gelassene Reaktionen der Wettbewerber im Pressevertrieb

Geschrieben am 02-12-2009

Hamburg (ots) - Auf die Nachricht, dass Hubert Burda Media die
Vertriebstochter Burda Medien Vertrieb schließt und sich - neben der
WAZ-Mediengruppe und dem geschäftsführenden Gesellschafter Michael
Imhoff - am Verlagsdienstleister Modernen Zeitschriften Vertrieb
(MZV) beteiligt, löste bei den Wettbewerbern und im Presse-Grosso
gelassene oder auch zurückhaltende Reaktionen aus. Durch diese Fusion
zwischen WAZ, Burda und der MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb soll
- vorbehaltlich der Zustimmung des Kartellamtes - der zweitgrößte
deutsche Pressevertrieb nach Springer und vor Bauer entstehen, wie
die Unternehmen am 30. November mitteilten.

Dr. Olaf Conrad Geschäftsführer des DPV Deutscher Pressevertrieb
in Hamburg, meint zu dem Schritt: "Der Druck auf Kosten und
Strukturen, unter dem Verlage und Vertriebfirmen derzeit stehen, ist
enorm. Durch den Zusammenschluss in Eching entsteht ein beachtlicher
Marktpartner, der durch die Bündelung seiner quantitativen
Marktanteile vor allem in den Segmenten wöchentlich unterhaltender
Magazine und Programmpresse erheblichen Wettbewerbsdruck aufbauen
wird."

Die direkten Auswirkungen auf den DPV, so Conrad weiter, seien
begrenzt. Man habe bei der Gründung des DPV vor vier Jahren moderne
und flexible Strukturen aufgestellt, von denen man gerade in diesen
Zeiten profitiere. Durch die Größe des DPV-Verbundes sei man in der
Lage, unabhängig und erfolgreich im Markt zu operieren. "Entscheidend
für unsere Verlagskunden ist unsere Gestaltungskraft im Markt. Wir
richten unsere Arbeit konsequent an der optimalen Marktbearbeitung
für die Titel unserer Verlagskunden aus", sagte Conrad. Auf die Frage
nach möglichen Fusionspartnern für den DPV sagte Conrad, dass er
kurzfristig keine Zusammenschlüsse mit anderen Nationalvertrieben
erwarte.

Deutlich zurückhaltender äußerte sich Heribert Bertram,
Geschäftsleiter der Bauer Vertriebs KG. Da die Faktenlage noch nicht
sehr ergiebig sei, "kann und will ich das Thema nicht kommentieren",
sagte er. Auch Torsten Brandt, Geschäftsführer Vertrieb BILD und
Zeitschriften der Axel Springer AG, lehnte eine Stellungnahme ab.

Anders Hermann Schmidt, Geschäftsführer des Jahreszeiten-Verlags
und der PSG Premium Sales Germany, Hamburg, sowie des Arbeitskreises
Mittelständischer Verlage (AMV). "Klar ist, dass durch den
Zusammenschluss der Machtfaktor von WAZ/Burda/MZV im
Vertriebsgeschäft wächst", meint Schmidt. "Der Schritt ist eine
eindeutige Positionierung gegenüber der Axel Springer AG und der
Bauer Media Group." Aus seiner Sicht bleibt abzuwarten, welche Rolle
zukünftig die spezifischen Interessen der mittel- und kleinauflagigen
Titel mittelständischer Verlage in einem derartigen Großvertrieb
spielen werden. Er verweist darauf, dass die Beispiele ASV und VU in
der Vergangenheit gezeigt hätten, dass die Ziele von
Mutterunternehmen und den Nationalvertriebstöchtern nicht immer
identisch seien. "Die ASV Vertriebs GmbH als Nationalvertrieb wie
auch der DPV sind mit diesem Widerspruch stets sehr offensiv und
akzentuiert umgegangen", so Schmidt. "Anderenorts ließ sich nicht
verbergen, wer Koch und wer Kellner war." Unmittelbare Konsequenzen
für mittelständische Verlage und andere Nationalvertriebe erwartet
Schmidt gegenwärtig nicht.

Als "Mega-Deal, der die Verlags- und Nationalvertriebslandschaft
voraussichtlich deutlich verändern wird", bewertet dagegen Frank
Nolte, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Presse-Grosso, die
strategische Allianz zwischen WAZ und Burda. Der Weg zu Kooperation
und Konzentration, den das Presse-Grosso aus wirtschaftlichen Gründen
vor Jahren eingeschlagen habe, verstärke sich auf der Anbieterseite,
stellt Nolte fest.
"Dass die Verantwortlichen sowohl die Bedeutung - und ich möchte
hinzufügen, die zunehmende Bedeutung - des Einzelverkaufs hervorheben
als auch ihr Bekenntnis zum Vielfalt sichernden Grosso-System
erneuern, freut uns", führt er weiter aus. "Sowohl Burda als auch MZV
und sein Gesellschafter WAZ waren und sind bis zum heutigen Tag
verlässliche Partner der Grossofirmen. Ich gehe davon aus, dass dies
auch in Zukunft so bleibt."
Abzuwarten bleibe, welche Auswirkungen die Bündelung der
Verhandlungsmacht, über die MZV nun verfüge, auf den Pressehandel
habe, merkt Nolte an. Er weist darauf hin, dass die vier
marktprägenden Verlagsplayer mit ihren Vertriebstöchtern dann 83
Prozent Marktanteil auf sich vereinen. "Umso wichtiger wird auch in
Zukunft sein, dass die Ebenentrennung zwischen Hersteller- und
Handelsseite im Pressevertrieb nicht aufgeweicht wird", folgert
Nolte.

Originaltext: dnv - der neue vertrieb
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71324
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71324.rss2

Pressekontakt:
dnv - der neue vertrieb
Ralf Deppe
T. 040/60 90 09 80
ralf.deppe@presse-fachverlag.de


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