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Börsen-Zeitung: Visionen, Kommentar von Bernd Weber zur Bilanzpressekonferenz der Porsche Automobil Holding

Geschrieben am 25-11-2009

Frankfurt (ots) - Die Verschmelzung von Porsche und Volkswagen
soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 vollendet sein. Das
jedenfalls ist der Plan. Die gemeinsame Zukunft hat schon begonnen,
was sich an der Besetzung des Podiums bei der Bilanzpressekonferenz
der Porsche Automobil Holding SE in Stuttgart ablesen ließ. Dort
präsentierten sich am gestrigen Mittwoch erstmals Martin Winterkorn
und Hans Dieter Pötsch in ihrer Doppelfunktion als Vorstands- und als
Finanzchef von Volkswagen und nun eben der Porsche SE mit
Porsche-AG-Chef Michael Macht an ihrer Seite.

Winterkorn wird bis zur Verschmelzung beider Autobauer Chef der
Holding sein, mithin vielleicht zwei Jahre. Die Endlichkeit dieser
Aufgabe ist dem VW-Boss anzumerken, in mehreren Aussagen lässt er
dies - bewusst oder unbewusst - durchblicken. Gefühlt tritt er
jedenfalls weniger als CEO der Porsche Holding auf denn als Boss von
Volkswagen. Winterkorn will Porsche als starke zehnte Marke in seinem
Wolfsburger Reich sehen; wie Porsche bis dahin die hohe Verschuldung
abbaut, das beispielsweise ist Sache seines Finanzchefs Pötsch.

All das muss nicht bedeuten, dass die Freiheiten von Macht als
Chef der operativen Porsche-Einheit eingeschränkt werden. Solange
Porsche ihre Rendite auf Spitzenniveau hält, peppt der
Sportwagenbauer schließlich die VW-Konzernmarge auf und Macht muss es
dann auf den ersten Blick nicht bange sein. Denn je besser die Marke
dastehe, umso größer seien die Freiheiten im VW-Konzern, sagt
Winterkorn. Eigene Entwicklung, eigene Produkte, eigener Vertrieb,
interpretiert Macht diese Freiheit.

Wie weit die Eigenständigkeit von Porsche künftig geht, darüber
lässt sich nur spekulieren. Die Zukunft des
Porsche-Entwicklungszentrums Weissach ist zwar gesichert, aber ob
zusätzliche Aufträge kommen, lässt Winterkorn offen. Sollte Karmann
statt Magna den Zuschlag für die Porsche-Boxster-Produktion ab 2012
bekommen, kann dies zumindest als Signal interpretiert werden, dass
es um die Freiheit der Porsche-Entscheidungen eher schlecht bestellt
ist. Schließlich warf Magna Karmann bei der ursprünglichen
Auftragsvergabe aus dem Rennen. Die Visionen von Winterkorn und Macht
können in den wesentlichen Punkten durchaus deckungsgleich sein, sie
müssen es aber nicht.

(Börsen-Zeitung, 26.11.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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