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NDR Info exklusiv: Offenbar große Sicherheitslücken beim Finanzdienstleister AWD

Geschrieben am 12-11-2009

Hamburg (ots) -

Sperrfrist: 12.11.2009 01:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

Externe IT-Berater haben nach Recherchen des Radioprogramms NDR
Info bei der Software-Entwicklung für den Finanzdienstleister AWD mit
echten Kundendaten gearbeitet. Wie ein AWD-Insider berichtet, wäre es
dadurch problemlos möglich gewesen, Daten zu manipulieren oder
massenhaft herunterzuladen. NDR Info hat Auszüge aus der
Original-Datenbank überprüft. Darauf erfasste Personen und Firmen
bestätigten, Verträge mit dem AWD abgeschlossen zu haben, u. a. für
Lebensversicherungen und Pensionskassen. Der Datenschutzbeauftragte
von Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, bezeichnete die
Software-Entwicklung mit Hilfe von echten Kundendaten als absolut
unzulässig, er sprach von einem "Datenschutz-Gau". Der
Finanzdienstleister wollte sich dazu nicht äußern. Vor gut drei
Wochen hatte NDR Info über eine Datenpanne bei AWD berichtet, NDR
Reporter hatten Kenntnis von 27.000 Kundendatensätzen.

AWD-Insider betonten, es gebe bei dem Unternehmen einen geringen
Sicherheitsstandard für personenbezogene Kundendaten, der weit unter
dem einer Bank oder Sparkasse liege. Ein Zugang zum firmeneigenen
Netzwerk beispielweise mit mitgebrachten Notebooks sei möglich
gewesen und als selbstverständlich betrachtet worden, so ein Insider
weiter. Zudem seien Rechner in der Konzernzentrale in Hannover mit
freigeschalteten USB-Schnittstellen und CD-Laufwerken ausgestattet,
die nicht kontrolliert würden. So hätten Tausende Datensätze leicht
heruntergeladen werden können.

Datenschützer Weichert erklärte, Software-Entwickler dürften auf
keinen Fall mit echten Kundendaten arbeiten. Stattdessen wären für
derartige Programmierungen Testdaten vollkommen ausreichend. "Alles
andere ist fahrlässig, schludrig und ignorant im Hinblick auf das
Datenschutzrecht", sagte Thilo Weichert. Ein Unternehmen, das vom
Vertrauen der Kunden lebe, sei verpflichtet, die höchstmöglichen
Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Dazu gehöre vor allem, die
Zugriffe auf Kundendaten nur auf das unbedingt notwendige zu
begrenzen.

Im Oktober war bereits eine erste Datenpanne bei AWD bekannt
geworden. NDR Info hatte über 27.000 sensiblen Kundendaten berichtet,
von denen der Sender Kenntnis hat. Daraufhin klagte der
Finanzdienstleister gegen den NDR auf Herausgabe der Daten. Der
Sender lehnt dieses mit Verweis auf den Informantenschutz ab. Vor dem
Hintergrund dieses Verfahrens wollte AWD zunächst keine Stellungnahme
zu den neuen Vorwürfen abgeben.

Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR Info"

Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6561.rss2

Rückfragen:

NDR Info, Ilka Steinhausen und Arne Meyer: 040/4156-2868 und -2853.


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