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Staatsminister Neumann lässt Ausstellung zensieren

Geschrieben am 11-11-2009

Hamburg (ots) - Staatsminister Bernd Neumann hat eine Ausstellung
im Deutschen Historischen Museum in Berlin zensieren lassen. Wie ein
Sprecher des Museums gegenüber der ZEIT bestätigte, war kurz vor der
Eröffnung der Ausstellung "Fremde? Bilder von den Anderen in
Deutschland und Frankreich seit 1871" eine große Texttafel auf Wunsch
des Kulturstaatsministers ausgetauscht worden. Das Ministerium
lieferte auch die neue Formulierung.

Der vom Museum ursprünglich vorgesehene Text, der der ZEIT
vorliegt, hatte mit den Sätzen geendet: "Neue Gesetze über
Staatsangehörigkeit und Zuwanderung schufen erst seit der
Jahrtausendwende die neuen Rechtsgrundlagen. Während innerhalb
Europas die Grenzen verschwinden, schottet sich die Gemeinschaft der
EU zunehmend nach außen ab. Die Festung Europa soll Flüchtlingen
verschlossen bleiben." In der nun ausgestellten Version wurden die
letzten beiden Sätze gestrichen und durch folgenden Satz ersetzt:
"Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge fördert seitdem
staatlicherseits die Integration von Zuwanderern in Deutschland."

Dieter Gosewinkel vom Wissenschaftszentrum Berlin, der als
Geschichts- und Rechtswissenschaftler im wissenschaftlichen Beirat
der Ausstellung sitzt, kritisierte gegenüber der ZEIT den Eingriff in
die Arbeit des Museums: "Der Ausstellungstext hatte ursprünglich eine
ganz andere Aussage. Eine Aussage, die nicht aus wissenschaftlichen
Gründen korrigiert, sondern aus politischem Kalkül gestrichen wurde."

Dem Deutschen Historischen Museum war bei seiner Gründung vor gut
zwanzig Jahren Schutz vor politischer Einflussnahme zugesichert
worden.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
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Pressekontakt:
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Mittwoch, ab 10.00 Uhr, zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de).


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