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Procalcitonin hilft Bakterienresistenzen zu vermeiden und das Arzneimittelbudget zu schonen / Fehlende EBM-Abrechnungsziffer erschwert Einsatz im Hausarztbereich

Geschrieben am 06-11-2009

Hennigsdorf (ots) - Durch die regelmäßige Bestimmung von
Procalcitonin (PCT) kann bei Patienten mit Atemwegsinfekten die
Antibiotikatherapie gesteuert werden. Dadurch kann die Bildung von
Antibiotika-Resistenzen vermindert und das Arzneimittelbudget der
Hausarztpraxen geschont werden. Dies ist ein Expertenfazit im Rahmen
des 2. Nationalen Innovationsforums Medizin, das vom 5. bis 6.
Oktober in Berlin stattfindet: Wie bereits verschiedene Studien
zeigen konnten, verkürzt der gezielte Einsatz von Procalcitonin die
Antibiotikagabe und verringert die Antibiotikaverschreibungen ohne
negative Auswirkungen für den Patienten. In der kürzlich
überarbeiteten S3-Leitlinie zu Epidemiologie, Diagnostik,
antimikrobieller Therapie und dem Management erwachsener Patienten
mit ambulant erworbenen tiefen Atemwegsinfektionen sowie Pneumonie
wird der Einsatz des PCT-Tests aus dem Hause B·R·A·H·M·S demnach auch
empfohlen. Trotz dieser wichtigen Weichenstellung zur Vermeidung
unnötiger Antibiotikagaben und der Reduzierung bakterieller
Resistenzen scheitert der flächendeckende Einsatz von PCT im
ambulanten Bereich jedoch an einer fehlenden EBM-Abrechnungsziffer.

Gerade im hausärztlichen Bereich ist es häufig schwierig, zwischen
einer bakteriellen und einer viralen Infektion der Atemwege zu
unterscheiden. Allein für Atemwegsinfektionen werden 75 Prozent aller
ambulant verordneten Antibiotika eingesetzt. Tatsächlich haben 80
Prozent dieser Infektionen keine bakterielle Ursache. Die Patienten
sprechen demzufolge auch nicht auf Antibiotika an. Die Folge sind
zunehmende Antibiotikaresistenzen bei atemwegsbezogenen bakteriellen
Erregern.

Ein viel versprechender Ansatz zur Vermeidung unnötiger
Antibiotikagaben ist die Bestimmung von Procalcitonin (PCT): Der im
normalen Stoffwechsel als Vorläufer des hormonell aktiven Calcitonins
an der Regulierung des Calcium- und Phosphathaushalts beteiligte
Biomarker steigt bei bakteriellen Infektionen spezifisch und gut
nachweisbar an. Im ambulanten Bereich kann daher ein Test auf
Procalcitonin klären helfen, ob eine Infektion der Atemwege
bakteriell verursacht und eine antimikrobielle Therapie notwendig
ist. Darüber hinaus lässt sich im Rahmen der Therapie- und
Verlaufskontrolle feststellen, wann eine Antibiotikagabe beendet
werden kann, bzw. ob diese die gewünschte Wirkung zeigt. "Eine auf
diese Weise gesteuerte antimikrobielle Therapie kann nicht nur die
unerwünschten Nebenwirkungen und gefährlichen Resistenzen verringern
helfen, sondern auch das Arzneimittelbudget in der Hausarztpraxis
schonen und so zu beachtlichen ökonomischen Einsparungen führen", so
Professor Dr. Beat Müller, Kantonsspital, Aarau.

Damit jedoch auch Patienten im ambulanten Bereich von den Vorzügen
des PCT-Tests profitieren können, ist eine EBM-Abrechnungsziffer
nötig, die es erlaubt, die vertragsärztlich erbrachten Leistungen bei
der gesetzlichen Krankenversicherung abzurechnen. Diese wurde bislang
vom zuständigen Bewertungsausschuss leider noch nicht vergeben. "Es
wäre wünschenswert, wenn die entsprechenden Gremien in Zukunft
Rahmenbedingungen für eine stärkere Testung auf PCT auch im
ambulanten Bereich schaffen würden. Die Daten verschiedener
Untersuchungen belegen eindeutig den Nutzen des Biomarkers für den
Patienten und die Gesellschaft", so Professor Dr. Beat Müller.

Klinischer Stellenwert des PCT-basierten Algorithmus:

Nach neuerer Studienlage lassen sich durch den gezielten Einsatz
von Procalcitonin bei gleichem Therapieerfolg die Menge der
eingesetzten Antibiotika und die damit verbundenen Kosten deutlich
reduzieren. Erst kürzlich wurden die Ergebnisse einer großen,
multizentrischen, randomisierten Studie aus der Schweiz vorgestellt,
die die Bedeutung des Biomarkers in einem größeren Patientenkollektiv
mit 1.359 Studienteilnehmern aufzeigen: Ziel der einseitigen
Äquivalenzuntersuchung war es, bei Infektionen der tiefen Atemwege
einen systematischen Einsatz von PCT mit den bisherigen
Standardleitlinien in der Notaufnahme zu vergleichen. Wie sich dabei
zeigte, konnte mit Hilfe eines vorab definierten
Procalcitonin-Algorithmus die Antibiotikagabe um 34,8 Prozent (5,7
vs. 8,7 Tage) reduziert werden. Zudem kam es zu 12,2 Prozent weniger
Antibiotikaverschreibungen und 8,2 Prozent weniger
Antibiotika-assoziierten Nebenwirkungen ohne negative Auswirkungen
für die Patienten. PCT gibt dem Arzt demnach die essenzielle
Information, um eine sichere Entscheidung über den Antibiotikaeinsatz
und die Dauer der Therapie zu fällen.

Über B·R·A·H·M·S:

Die B·R·A·H·M·S Aktiengesellschaft ist Teil von Thermo Fisher
Scientific Inc. (NYSE: TMO), dem weltweit führenden Partner der
Wissenschaft. B·R·A·H·M·S beschäftigt sich mit der Erforschung,
Entwicklung, Herstellung und Vermarktung innovativer diagnostischer
Biomarker. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in mehr als 65
Ländern über seine Tochterunternehmen und Vertriebsgesellschaften
sowie über eigene Laborsysteme und weltweit operierende
Lizenzpartner. Der Hauptsitz der B·R·A·H·M·S Aktiengesellschaft
befindet sich in Hennigsdorf bei Berlin, wo rund 225 der weltweit
über 400 Mitarbeiter des Unternehmens beschäftigt sind.

Über Thermo Fisher Scientific:

Thermo Fisher Scientific Inc. (NYSE: TMO) ist der weltweit
führende Partner der Wissenschaft. Wir versetzen unsere Kunden in die
Lage, die Welt gesünder, sauberer und sicherer zu machen. Mit einem
Jahresumsatz von 10,5 Mrd. $ und ca. 34.000 Beschäftigten beliefern
wir mehr als 350.000 Kunden mit Produkten, die in der Pharma- und
Biotech-Industrie, in klinischen und diagnostischen Einrichtungen,
Hochschulen und Forschungslabors, in Behörden, der Umweltanalytik und
bei der Steuerung von industriellen Prozessen zum Einsatz kommen.
Über unsere beiden Hauptmarken, Thermo Scientific und Fisher
Scientific, erstellen wir Lösungen für laboranalytische
Herausforderungen, vom Routine-Test bis zu komplexen Untersuchungen
und Forschungszwecken. Mit der Marke Thermo Scientific sind wir auf
Highend-Analysegeräte, Laborausrüstungen, Software, Dienstleistungen,
Zubehör und Reagenzien spezialisiert und bieten Komplettlösungen für
den integrierten Workflow. Fisher Scientific verfügt über ein breit
gefächertes Portfolio an Laborausrüstungen, Chemikalien,
Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen für das Gesundheitswesen,
die wissenschaftliche Forschung und Ausbildung. Damit sind wir in der
Lage, unseren Kunden die jeweils günstigsten Konditionen zu bieten.
Kontinuierlich arbeiten wir an der Weiterentwicklung unserer
Technologien für einen schnelleren Fortschritt in der
wissenschaftlichen Forschung, Mehrwertschöpfung für unsere Kunden und
Wachstum für unsere Aktionäre und Mitarbeiter. Besuchen Sie
www.thermofisher.com.

Originaltext: Thermo Fisher Scientific
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/77483
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_77483.rss2

Pressekontakt:

Ingo Buchholzer
Tel.: +49 (0)3302 883-637
E-Mail: ingo.buchholzer@thermofisher.com
www.procalcitonin.com
www.brahms.de
www.thermofisher.com


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