aktien-meldungen.de: Intershop-Vorstand Göttler spricht über die Auswirkungen der Quelle-Pleite

Hamburg (ots) - Intershop liefert Software und umfassende
Dienstleistungen für den elektronischen Handel im Internet. Im
Interview mit a|m spricht Vorstand Henry Göttler über die
Auswirkungen der Quelle-Pleite.

a|m: Herr Göttler, Quelle ist nicht mehr zu retten. Ein Investor
konnte nicht gefunden werden. Welche Auswirkungen hat das auf
Intershop?

Henry Göttler: Quelle ist für Intershop ein wichtiger Kunde -
keine Frage. Über die konkreten Auswirkungen der jetzt angekündigten
Liquidation von Quelle Deutschland können wir, wie in unserer
Ad-hoc-Mitteilung vom 20.10.2009 bereits erläutert, noch nichts
sagen. Dazu müssen noch weitere Gespräche mit den Verantwortlichen
auf Seiten von Quelle folgen. Ich gehe aber im Moment davon aus, dass
wir einen potentiellen Wegfall des Kunden Quelle Deutschland aufgrund
der Stabilität unseres übrigen Geschäfts gut verkraften können.

a|m: Welche Dienstleistungen hat Intershop für Quelle erbracht?

Henry Göttler: Intershop hat den Quelle-Onlineshop gemeinsam mit
Quelle aufgebaut. Darüber hinaus stellt Intershop den Betrieb der
Seite sicher und unterstützt kontinuierlich bei Anpassungen.

a|m: Welchen Anteil hat Quelle am Gesamtumsatz von Intershop?

Henry Göttler: Quelle ist ein Platinum Account, welches durch
einen Umsatz von mehr als 1 Mio. Euro pro Jahr gekennzeichnet ist.
Jedoch ist der Anteil von Quelle in diesem Jahr deutlich geringer als
10% des Gesamtumsatzes und deshalb nicht bestandsgefährdend.

a|m: Die Spezialversender und die Auslandstöchter sind von der
Insolvenz bisher nicht betroffen. Wie hoch ist deren Anteil an den
Umsätzen, die man mit Quelle erzielt?

Henry Göttler: Wir arbeiten mit anderen Töchtern aus dem
Arcandor-Umfeld zusammen, z.B. Quelle Österreich, myby und HSE24. Die
Umsätze mit diesen Kunden schwanken je nach Bedarf des Kunden.

a|m: Wird durch den Wegfall des Kataloggeschäftes mittelfristig
nicht sogar die Verlagerung in den Online-Bereich beschleunigt? Das
hätte doch positive Auswirkungen auf Dienstleister wie Intershop?

Henry Göttler: Ja, wir sehen auch diesen Trend. Das Internet ist
mit Abstand der wichtigste Wachstumstreiber für die
Versandhandelsbranche. Im laufenden Jahr erwartet die Branche über
diesen Vertriebskanal einen Zuwachs von 15% auf 15,4 Mrd. Euro. Für
diese und andere Branchen, die zunehmend auf den Online-Handel
setzen, ist Intershop mit einer starken Produktpalette hervorragend
positioniert.

a|m: Intershop ist auch als Full-Service-Dienstleister tätig.
Besteht vielleicht sogar Interesse am Kauf von einer der
Quelle-Töchter?

Henry Göttler: Nein, eine Übernahme von Quelle-Töchtern seitens
Intershop ist nicht geplant.

a|m: Vielen Dank für das Interview.

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Originaltext: Equity Analyst Ltd.
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