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Börsen-Zeitung: Szenen zweier Landesbanken, Kommentar zum Unterhaltungswert der Landesbanken von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 14-10-2009

Frankfurt (ots) - Der Liebe Gott erhalte uns die deutschen
Landesbanken! Und zwar alle neune. Man mag sich gar nicht vorstellen,
wie fade und trostlos es in der Finanzwelt zuginge (und wie
langweilig es wäre, eine Finanzzeitung zu lesen), würden die
regionalen Spitzeninstitute der Sparkassen eines Tages wirklich
wegkonsolidiert. Das gilt übrigens auch für bessere Zeiten als die
heutige und ist insofern durchaus ernst gemeint. Ihren besonderen
Charme haben ja all diese Häuser. Nur noch zwei Zentralinstitute wie
bei den Kreditgenossen oder gar ein einziges, wie es vor 20 Jahren
schon beschlossen war? Was den Nachrichten- und Unterhaltungswert der
Landesbanken angeht, wäre das ein unersetzlicher Verlust.

Beim Blick auf die aktuelle Szene weiß der geneigte Beobachter
nicht so recht, ob er über die jüngsten Entwicklungen eher lachen
oder weinen soll. Bei der BayernLB marschiert eine Hundertschaft von
Justiz und Polizei auf, um herauszufinden, was man sich in Banken
nördlich der Mainlinie schon 2007 zugewispert hat: Die Hypo Alpe
Adria wurde - auch nach damaligen Maßstäben - zu teuer gekauft. Das
Ermittlungsverfahren, so viel sei schon heute verraten, kann aber nur
ausgehen wie das Hornberger Schießen. Ein Bankchef, der wie der
ehemalige BayernLB-Vormann Werner Schmidt nicht auf den Kopf gefallen
ist, sichert einen Kaufpreis durch Wertgutachten ab, und die Zahlung
einer strategischen Prämie dürfte kaum justiziabel sein, soweit sich
niemand selbst bereichert hat. Dieser Fall gehört also eher in die
Kategorie Unterhaltung.

Gar nicht spaßig ist, was derweil bei der HSH Nordbank passiert.
Damit sind diesmal nicht die Zeitbomben gemeint, die vor geraumer
Zeit in Form von ruinösen Kreditersatzgeschäften gelegt wurden,
sondern die Art, wie Provinzpolitiker mit dem für das Debakel am
wenigsten verantwortlichen Vorstandschef Nonnenmacher und indirekt
mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Kopper umgehen. Wenn die Politiker
noch ein wenig in diesem Stil weitermachen, bleibt dem Duo, das
durchaus das Zeug hat, die Bank in eine sichere Zukunft zu führen,
nichts anderes übrig, als eher früher denn später schreiend
davonzulaufen. BaFin-Chef Sanio wird dann in Hamburg und Kiel die
Lichter ausmachen, und die Politiker dürfen sich an einem anderen
Watschenmann abreagieren. Der Nachrichtenwert wäre extrem hoch, der
Unterhaltungswert für alle Beteiligten inklusive des steuerzahlenden
Publikums dagegen sehr begrenzt.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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