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Börsen-Zeitung: Entzaubert, Kommentar zur LBBW-Restrukturierung von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 01-10-2009

Frankfurt (ots) - Lange galt die LBBW nicht nur als größte,
sondern auch als stärkste deutsche Landesbank. Einst wurde der vor
zehn Jahren aus einer Dreierfusion entstandene Parvenu unter den
regionalen Sparkassen-Spitzeninstituten gar von Politikern als
"bärenstark" bezeichnet und von manch anderer Landesbank eben darum
beneidet. Lange war, durchaus auch in dieser Zeitung, von der
"Musterbank im Musterländle" die Rede. Die stand ja - nach allem, was
man wusste - strategisch und ertragsmäßig auch wirklich glänzend da
und war offenbar drauf und dran, die Rolle des Vorreiters in Sachen
Konsolidierung zu übernehmen. Und als dann die Finanzkrise längst die
eine oder andere öffentlich-rechtliche Adresse weiter östlich,
westlich und nördlich hinwegzuraffen drohte, machten die Stuttgarter
noch einen strotzgesunden Eindruck. Sie konnten es sich obendrein
leisten, mit den Schmuddelkindern der Sparkassengruppe aus Sachsen
und Rheinland-Pfalz zu spielen und diesen gar eine neue Heimat zu
bieten. Es waren schier zauberhafte Zustände.

Seit Donnerstag ist die LBBW entzaubert. Bei den
Baden-Württembergern muss in der jüngeren Vergangenheit ziemlich viel
ziemlich schiefgelaufen sein. Die Ausmaße des Desasters, das dem in
seiner Radikalität kaum noch zu toppenden Restrukturierungsplan des
Vorstands zugrunde liegt, können nicht annähernd mit den Altlasten
erklärt werden, die die LBBW mit der SachsenLB und der Landesbank
Rheinland-Pfalz übernehmen musste (was durchaus im gemeinsamen
Interesse des Verbundes und der betroffenen Bundesländer geschah).
Und als Erklärung für den Kahlschlag kann auch nicht hinreichen, dass
ein neuer Vorsitzender die Grausamkeiten am Anfang seiner Amtszeit
begehen und die Ausgangslage so miserabel wie möglich gestalten muss,
um darauf in den nächsten Jahren umso größere Erfolge aufbauen zu
können. Da müssen in den Kellern am Stuttgarter Hauptbahnhof schon
noch ein paar bisher gut versteckte Leichen zum Vorschein gekommen
sein.

Am Ende des nun eingeleiteten Prozesses wird die LBBW mehr
"Landesbank" im eigentlichen Sinne des Wortes sein und sich von
Global-Player-Ambitionen verabschiedet haben. Das muss für die Bank,
die hinter ihr stehenden Sparkassen und das Land Baden-Württemberg
nicht die schlechteste Lösung sein. Aber der Weg dorthin wird noch
sehr schmerzhaft sein.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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