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Schulte fordert von Europa "Erleichterungen für Flughäfen" / Neuer Fraport-Chef legt drei Punkte umfassenden europäischen Forderungskatalog vor

Geschrieben am 30-09-2009

Frankfurt (ots) - Einen "drei Punkte umfassenden europäischen
Forderungskatalog" hat der neue Vorstandsvorsitzende des Frankfurter
Flughafenbetreibers Fraport, Dr. Stefan Schulte, vorgelegt. Vor
Journalisten in Brüssel regte Schulte am Mittwoch die "vollständige
Aufhebung der Flüssigkeitsregelungen im Handgepäck von Passagieren"
an. Ebenso übereilte wie kostspielige Zwischenlösungen zur
Flüssigkeitsbeschränkung seien allerdings abzulehnen. Dann sollten
besser neue Technologien zum Detektieren von Flüssigkeit im
Handgepäck abgewartet werden.

Schulte erklärte, die Sinnhaftigkeit der Sicherheitsbestimmungen
im Luftverkehr müsse dringend überprüft werden. Für Umsteigeflughäfen
wie Frankfurt seien die Prozesse am Boden so teuer und belastend wie
die Kerosinkosten für die Fluggesellschaften, machten insgesamt 35
Prozent der gesamten Betriebskosten an europäischen Airports aus. Vor
den Terroranschlägen des 11. September 2001 habe dieser Anteil bei
fünf bis acht Prozent gelegen. Es sei auch angesichts der akuten
Wirtschafts- und Finanzlage ein "Gebot der Stunde, den Flughäfen das
wirtschaftliche Leben etwas zu erleichtern".

Zu dem Richtlinienvorschlag der EU-Kommission zu den
Luftsicherheitsentgelten erklärte Schulte, dieser sei nicht
kompatibel mit der neuen Richtlinie über Flughafenentgelte, gehe
außerdem nicht auf die zentrale Verantwortung der Mitgliedstaaten
ein. So enthalte der Vorschlag, der auf unabhängige Aufsichtsbehörden
und Schlichtungsverfahren in Streitfällen abziele, keinen Hinweis auf
die Verantwortlichkeit des Staates bei der Sicherheit. Schließlich
sei die Terrorabwehr eine hoheitliche Aufgabe. Schulte forderte die
Abgeordneten des Europaparlamentes auf, standhaft gegenüber den
Vorstellungen der Kommission zu sein. Schließlich sei die Richtlinie
zu den Entgelten erst vor einem halben Jahr novelliert worden.

Auch zur anstehenden Revision der EU-Slotverordnung äußerte sich
Schulte kritisch. Im Rahmen ihrer Betriebspflicht hätten die
Flughäfen während der Betriebszeiten eine funktionsfähige und allen
Nutzern offenstehende Infrastruktur vorzuhalten. Der außerordentlich
hohe Fixkostenanteil mache es erforderlich, dass die
Flughafenkapazitäten effizient und wirtschaftlich ausgelastet werden.
Brachliegende Kapazitäten an großen Hubflughäfen wie Frankfurt, die
schon seit Jahren einen Nachfrageüberhang verzeichneten, können und
sollten sich Volkswirtschaften nicht leisten.

Schulte forderte daher die Kommission zur Überarbeitung der
Slot-Verordnung auf. Darin müssten ebenso "klare wie
marktwirtschaftlich vertretbare Regelungen zur möglichst effizienten
Nutzung der vorhandenen Infrastruktur enthalten" sein.

Schulte sagte, der Frankfurter Flughafen sehe sich in einer
"Vorreiter-Rolle für nachhaltiges Wachstum und Verantwortung
gegenüber der Umwelt" und verwies auf die Absicht seines
Unternehmens, den Ausbau des Airports CO2-neutral zu gestalten und
bis 2020 eine Emissionsminderung von 30 Prozent je Verkehrseinheit zu
erreichen. Gemeinsam mit dem Flughafen München habe Frankfurt als
erster deutscher Airport seit Anfang 2008 emissionsabhängige
Flughafenentgelte im Rahmen einer mehrjährigen Testphase eingeführt.
Deswegen habe sich Frankfurt auch einer Initiative europäischer
Flughäfen ("Airport Carbon Accreditation Scheme") mit der
Verpflichtung zu nachprüfbaren CO2-Emissionsreduktionen und einer
Verringerung des Energieverbrauchs angeschlossen.

Schulte verwies auch auf die "vorbildliche Rolle der Fraport beim
Einsatz der Elektroautos". Zehn Prozent des Fuhrparks stützten sich
auf zertifizierten Ökostrom, das erste serienreife Elektroauto in
Europa sei in Frankfurt in einem deutschlandweit ersten großen
Praxistest. Der Anteil der Elektroautos werde in den nächsten Jahren
noch zunehmen.

Abschließend bezeichnete Schulte den Ausbau des Frankfurter
Flughafens als entscheidend für die Zukunfts- und
Wettbewerbsfähigkeit. Auch die Region Frankfurt/Rhein-Main könne sich
dadurch als "ökonomisches powerhouse im europäischen
Standortewettbewerb" behaupten. Der Ausbau von Deutschlands zentralem
Luftverkehrsdrehkreuz sei eine nationale Aufgabe.

Originaltext: Fraport AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/31522
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_31522.rss2
ISIN: DE0005773303

Pressekontakt:
Fraport AG
Unternehmenskommunikation
Pressestelle (UKM-PS) Telefon: 069 690-70555
60547 Frankfurt am Main Telefax: 069 690-55071


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