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"Sensationeller" Schatzfund der Angelsachsen in England / Der Traum des Hobbyschatzsuchers ist der Albtraum des Archäologen

Geschrieben am 28-09-2009

Bonn (ots) - Archäologen warnen: Die Suche mit Metalldetektoren
ist in Deutschland verboten

Die Begeisterung über den sensationellen Schatzfund eines
Hobbyschatzsuchers, der gestern in Birmingham bekannt gemacht wurde,
wird von Archäologen und Denkmalpflegern nicht geteilt. "Das ist der
Albtraum eines jeden Archäologen", so Dr. Christian Möller, Vorstand
der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte. Leuten wie dem
Finder Terry Herbert ginge es nicht um Geschichte, sondern nur um
kurzfristigen persönlichen Gewinn, sei dies Geld oder das
kurzfristige Erlebnis der Entdeckung, eben den "Lottogewinn".

Raubgrabungen riesiges Problem

Die Raubgräberei und Suche mit Metalldetekoren sei ein riesiges
Problem in der Archäologie. Die Archäologen weisen dringend darauf
hin, dass dies in Deutschland verboten sei. "Die Rechtslage ist
eindeutig, es drohen zurecht hohe Strafen", so die Expertin für
Kulturgutschutz Dr. Susanne Heun. Bei der Suche mit Metalldetektoren
werden die entscheidenden Befund- und Fundzusammenhänge zerstört, die
Rekonstruktion von Geschichte sei dann nicht mehr möglich, so die
Archäologen der DGUF.

Königsgrab von Sutton Hoo bleibt bedeutender

Der Archäologie komme es nicht auf den namenlosen Fund an, sondern
auf das Gesamte. "Dass der neue Fund aus der Grafschaft Staffordhire
wichtiger sein könne als das sorgfältig ausgegrabene Königsgrab von
Sutton Hoo aus ungefähr derselben Zeit ist daher absoluter Unsinn",
so Heun weiter. Beispielsweise bliebe im Fall des englischen
Schatzfundes dann unklar, ob es sich um ein Grabfund oder ein
Versteckfund handele. Oft gingen die Funde aus Raubrabungen dann in
den Handel oder würden in Schubladen verschwinden. "Einzelne
entziehen damit ihrer Gesellschaft das Kulturelles Erbe, wir nennen
solches Tun Diebstahl am Allgemeingut", so Möller abschließend.

Originaltext: Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/77099
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_77099.rss2

Pressekontakt:
Dr. Susanne Heun (buero @dguf.de oder Tel. 0151 21 57 22 00)


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