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LVZ: Lotto-Experte Adams will Lotto-Jackpot abschaffen

Geschrieben am 22-09-2009

Leipzig (ots) - Der Lotto-Experte und Hamburger Wirtschaftsjurist
Michael Adams hat die aktuelle Lotto-Hysterie kritisiert und die
Abschaffung des Jackpots gefordert. "Der Jackpot mit immer neuen
Höchtssummen führt die Lottospieler in die Irre. Es wäre besser, den
Jackpot abzuschaffen", sagte Adams der "Leipziger Volkszeitung"
(Mittwoch-Ausgabe). Adams fordert, den Höchstgewinn bei etwa 10
Millionen Euro zu deckeln und dafür die Gewinnausschüttung in den
unteren Gewinnklassen zu erhöhen. Für den Wirtschaftsjuristen steht
mit der Jackpot-Aufregung auch die Seriosität des staatlichen Lottos
in Frage. "Jedesmal erleben wir mit dem anwachsenden Lotto-Jackpot
einen Rummelplatz der öffentlichen Aufregung. Dabei geht es nur
darum, mit dem Verkaufsschlager Jackpot Kasse zu machen", kritisiert
der Wirtschaftsprofessor von der Uni Hamburg. Da die
Wahrscheinlichkeitsrechung für viele Spieler ein Fremdwort ist,
glaubten leider viele ernsthaft mehr zu gewinnen. Das Gegenteil sei
aber der Fall: Durch die steigende Wahrscheinlichkeit, dass bei einer
hohen Teilnahme an der Jackpotziehung mehrere Spieler sechs Richtige
oder fünf Richtige haben, sinke sogar die Auszahlungssumme für den
Einzelnen in den Gewinnklassen. "Für die Lottospieler ist der
Jackpot wirklich nicht lohnend. Man sollte besser an einem anderen
Wochenende spielen", so Adams.

Hinzu käme, dass tendenziell mehr ärmere Spieler ihren
Lottoschein regelmäßig ausfüllen und bei einem Jackpot zusätzlich
investierten. "Da erleben wir zum Teil den Wahnsinn, dass einige ihre
Sparbücher abräumen in der Hoffnung auf das große Los." Dabei sollte
für Jeden klar sein, dass Lotto keine Probleme in der Haushaltskasse
löst. "Die goldene Regel ist: Man sollte nur mit dem Geld spielen,
was man wirklich übrig hat", so Adams.

Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung äußert
Bedenken, dass mit der Jackpot-Hysterie die Spielsucht steige.
"Grundsätzlich stellt eine solch hohe Jackpot-Summe eine große
Verlockung dar", sagt der Referatsleiter Suchtprävention Peter Lang.
"Auch Menschen, die bislang nicht Lotto spielen, fühlen sich
plötzlich von der Aussicht auf den vermeintlichen Traumgewinn
angesprochen und tippen ohne großes Nachdenken." Zwar breche die ganz
große Euphorie nach der Jackpot-Ausschüttung in der Regel zusammen.
Dennoch empfiehlt auch Suchtexperte Lang eine Jackpot-Begrenzung.
"Wir sollten über eine verbindliche Lottogewinn-Obergrenze ernsthaft
nachdenken, um diese Verlockung zu begrenzen", so Lang. Dabei würde
nach Erkenntnissen der Bundeszentrale selbst ein Höchstgewinn von 10
oder 15 Millionen normale Bedenken von Nichtspielern verdrängen und
sie zum Tippschein-Ausfüllen animieren.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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