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WAZ: Neue Dimension des Betrugs - Kommentar von Reinhard Schüssler

Geschrieben am 16-09-2009

Essen (ots) - Siegen um jeden Preis - an diese Formel haben wir
uns (leider) im Sport gewöhnen müssen. Was eher harmlos klingt,
widerspricht allen Fair-Play-Geboten. Lautet die brutale Wahrheit
doch: Der Erfolg wird notfalls ohne Rücksicht auf Verluste
angestrebt.

In Zeiten von Millionenspielen wächst - übrigens nicht nur im
Sport - die Verlockung, illegale Mittel zum Zweck der
Gewinnmaximierung einzusetzen, mit der Steigerung der Preisgelder.
Wahlweise wird dabei die eigene Gesundheit (Doping) oder die anderer
Athleten (Fouls) gefährdet.

Dass in einem solchen Umfeld der jüngste Formel-1-Skandal noch
für Fassungslosigkeit sorgen kann, macht die Ungeheuerlichkeit der
Anschuldigungen deutlich, die Renault gestern durch die Trennung von
Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds eingestanden
hat.

In eine Mauer zu fahren, um einem Teamkameraden zum Sieg zu
verhelfen, ist eine neue Dimension des Sportbetruges. Mag Nelson
Piquet junior dabei auch keine Lebensgefahr einkalkuliert haben -
jeder Crash in der Vollgasbranche birgt ein unverantwortlich hohes
Risiko, wie die Bilder vom damaligen Einschlag des Boliden
demonstrieren.

Der Fall wirft Fragen auf, die auch das bevorstehenden FIA-Urteil
nicht beantworten wird. Wie verdorben müssen die Sitten sein bzw.
welcher Druck wird in diesem Geschäft aufgebaut, wenn ein junger
aufstrebender Fahrer die Aufforderung, gegen die Wand zu fahren,
nicht empört zurückweist und den Fall sofort zur Anzeige bringt? Hat
Briatore schlicht die Nerven verloren, als er Piquet später aus
seinem Team warf - wohl wissend, eine gemeinsame "Leiche im Keller"
zu haben? Oder verließ er sich blind darauf, dass der Mittäter
schweigen würde?

Wie auch immer: Der Italiener muss die Szene jetzt mit Schimpf
und Schande verlassen und erleben, wie ihn auch seine - erfolgreiche
- Vergangenheit einholt. Schließlich war er schon als
Benetton-Teamchef dafür verantwortlich, dass Michael Schumacher als
"Schummel-Schumi" verspottet wurde. Was bis heute verniedlichend
klingt, war schon damals handfester Betrug, der in Zeiten der
"Schumania" allerdings von der großen Mehrheit bagatellisiert wurde.
Es kommt eben immer auch darauf an, wer den Erfolg um jeden Preis
feiert.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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