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Westdeutsche Zeitung: Opel = von Annette Ludwig

Geschrieben am 14-09-2009

Düsseldorf (ots) - Nur scheibchenweise präsentiert das
Magna-Konsortium seine Pläne für Opel. Der Favorit der
Bundesregierung hat auch gestern noch nicht das Geheimnis gelüftet,
wie er die 4,5 Milliarden Euro deutscher Steuergelder eigentlich zur
Sanierung von Opel einsetzen will. Details sollen vor der
Bundestagswahl möglicherweise auch gar nicht nach außen dringen - sie
könnten am Bild der Opel-Retter deutliche Kratzer hinterlassen.
Stichwort Arbeitsplätze: Gut 4000 Stellen will Magna in Deutschland
streichen, 3000 davon in der Produktion - so viel haben die
Verantwortlichen durchblicken lassen. Doch ob es dabei bleibt, ist
mehr als fraglich. Opel verbrennt jeden Monat 100 Millionen Euro.
Zudem hat die Abwrackprämie den Kleinwagen-Absatz in diesem Jahr noch
besonders gestützt. Wie ein drohender Absatzeinbruch im kommenden
Jahr ausgeglichen werden soll, darüber schweigt sich Magna aus. Der
russische Markt, auf den das Konsortium so große Hoffnungen setzt,
wird es wohl kaum richten können, denn dieser liegt ebenfalls am
Boden.
Stichwort Steuergelder: 4,5 Milliarden Euro aus deutschen
Steuermitteln erhält Magna als Mitgift für Opel. Gerade einmal 450
Millionen Euro bringt der Automobilzulieferer an Eigenkapital mit.
Befürchtungen, dass ein Teil der deutschen Hilfen zur Sanierung nach
Russland fließen, sind nicht unberechtigt. 170 Millionen Euro soll
"New Opel" bereits als Unterstützung für ein neues Werk in St.
Petersburg überweisen.
Stichwort Technologietransfer: Es wäre naiv zu glauben, dass der
Opel-Käufer nicht an der deutschen Technologie für Russland
interessiert wäre. Selbstverständlich wird es einen Transfer geben.
Das ist doch schließlich einer der Gründe, warum Magna und Sberbank
überhaupt solch ein großes Interesse an Opel haben. Und es wird nicht
so sein, dass Opel-Modelle für den russischen Markt in Deutschland
gebaut werden. Dafür wird es Werke in Russland geben. Die Auslastung
der deutschen Werke hängt weiter von Westeuropa ab.
Vielleicht aber wird alles gar nicht so weit kommen. Nach der
Bundestagswahl könnte der Deal noch platzen - weil sich General
Motors mit Magna und Sberbank am Ende doch nicht einigen will. Oder
weil die EU noch einen Strich durch die Pläne macht.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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