(Registrieren)

Chemikalien leasen: Maximum an Hygiene mit Minimum an Umweltlast

Geschrieben am 10-09-2009

Norderstedt (ots) - Neues Geschäftsmodell zum sparsamen Einsatz
von Desinfektionsmitteln - DBU fördert

Autos zu leasen, kennt man: Statt einmalig viel Geld für den Kauf
aufzubringen, werden konstant kleinere Beträge für den Gebrauch des
Fahrzeugs gezahlt. Ein Geschäftsmodell, bei dem die Nutzung im
Vordergrund steht, und das nun auf den Handel mit Chemikalien
übertragen wird. Die Firma Schülke & Mayr (Norderstedt) will es beim
Einsatz von Desinfektionsmitteln in Krankenhäusern anwenden. "Dabei
geht es nicht mehr darum, möglichst große Mengen an Chemikalien zu
verkaufen. Der Lieferant wird zum Hygiene-Spezialisten, der seinen
Auftraggeber umfassend berät, schult und mithilft, Abläufe zu
optimieren. Bezahlt wird nicht mehr pro Liter Chemikalie, sondern das
Ergebnis der Desinfektion", erklärt Dr. Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die das
Projekt mit knapp 200.000 Euro fördert. Und verweist neben dem
ökonomischen vor allem auch auf den ökologischen Aspekt: "Die Mittel
werden sparsamer verwendet, weniger Schadstoffe freigesetzt."

Chemie begegnet uns in vielen Bereichen des Lebens.
Desinfektionsmittel sind ein fester Bestandteil etwa des
Krankenhausalltags, der Lebensmittelindustrie oder der Tierhaltung.
Zum Teil enthalten sie allerdings schwer abbaubare Verbindungen. Die
Präparate sparsamer einzusetzen, kann dazu führen, die Umwelt
geringer zu belasten. Das Chemiekalienleasing soll dafür nun einen
Anreiz bieten. Im Vordergrund des neuen Verkaufsprinzips steht die
Funktion, für die das Mittel eingesetzt wird, nicht sein Kauf.
Abgerechnet wird demnach nicht mehr pro Liter, sondern nach
erreichter Hygiene-Leistung. "Allerdings handelt es sich nicht in
erster Linie um ein Finanzierungsmodell. Ziel ist es, dass
langfristig weniger Chemikalien eingesetzt werden", betont
Brickwedde. "Dafür wird im Sinne eines serviceorientierten
Geschäftsmodells die Kompetenz rund um den Einsatz der Chemikalien
beim Lieferanten gebündelt." Der Ausstoß von Schadstoffen in die Luft
werde so gemindert, Abwässer würden weniger belastet. Nach einer
gemeinsamen Studie der Universitäten Amsterdam und Valencia sowie des
Öko-Instituts könnten durch das Modell zwischen fünf und 30 Prozent
an Chemikalien eingespart werden.

Das chemisch-pharmazeutische Unternehmen Schülke & Mayr GmbH plant
nun zusammen mit dem Institut für Umweltmedizin und
Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Freiburg sowie dem
Klinikum Worms das Prinzip auf den Gebrauch von Desinfektionsmitteln
in Krankenhäusern und Arztpraxen zu übertragen. "Rund 6.000 Tonnen
Desinfektionsmittel werden jährlich in deutschen Kliniken verbraucht.
Hier sehen wir ein mögliches Einsparpotenzial. Denn nicht die Menge
macht es, sondern der richtige Einsatz", so Dr. Michael Streek,
Leiter der Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltmanagement. Daher
zielt das mittelständische Unternehmen mit der Einführung des
Chemikalienleasings gleichzeitig darauf ab, den Infektionsschutz
durch Wissensvermittlung in Krankenhäusern zu verbessern. Im Klinikum
Worms will die Firma dazu spezielle Schulungen durchführen, etwa zum
sicheren und effizienten Umgang mit Desinfektionsmitteln.

"Wir wollen Desinfektionsmittel nicht mehr nur noch liefern,
sondern die vom Kunden festgelegten und bezahlten Hygienestandards
durch unsere eigene Arbeit vor Ort sicherstellen", erläutert Streek.
Denkbar sei hier, im Sinne eines Dienstleisters künftig ein
Servicepaket anzubieten, bei dem seine Firma nicht nur Mittel und
Beratung bereitstelle, sondern auch Maßnahmen zur Vermeidung und
Abwehr von Infektionen initiiere und umsetze. "Durch langfristige
Verträge und eine hohe Kundenbindung bieten sich hier für uns
interessante Geschäftsfelder", betont Streek. So profitieren vom
Chemikalienleasing sowohl Umwelt und Kliniken als auch die
Unternehmen. Zudem sollen im Rahmen des DBU-geförderten Projekts
umweltproblematische chemische Substanzen in Desinfektionsmitteln
durch umweltverträglichere ersetzt werden. In einem ersten Schritt
würden dazu derzeit mit dem Universitätsklinikum Freiburg
Nachhaltigkeitskriterien erarbeitet, anhand dessen Inhaltsstoffe
bewertet und später optimiert werden könnten.

Eine begleitende Erfolgskontrolle dokumentiere Umweltentlastung,
Wirtschaftlichkeit und Arbeitssicherheit. Darüber hinaus sei eine
abschließende Broschüre mit Handlungsanleitungen für die Praxis
geplant. "Wie viel an Chemikalien eingespart werden kann, hängt
natürlich von den einzelnen Kliniken ab und von der Frage, ob die
jetzigen Qualitätsstandards zielführend sind", erläutert Streek. Von
den positiven ökologischen und ökonomischen Auswirkungen ist
Brickwedde überzeugt: "Chemikalienleasing ist ein Geschäftsmodell,
das einen wichtigen Beitrag zu einer umweltverträglicheren
Stoffwirtschaft leisten kann. Auch in der Metallverarbeitung oder
Nahrungsmittelindustrie ist ein solcher Ansatz denkbar." In manchen
Autolackierereien werde das Modell beispielsweise schon angewandt.
Auch international könne das Projekt Vorbildfunktion haben. "Vor
allem für Länder, die nicht an moderne Entsorgungssysteme
angeschlossen sind, ist die Möglichkeit, damit die Umwelt zu
entlasten, von hoher Bedeutung."

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Stephanie Kaßing
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Dr. Michael Streek
Schülke & Mayr GmbH
Telefon: 040/52100570
Telefax: 040/52100209
E-Mail: michael.streek@schuelke.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

224082

weitere Artikel:
  • denkwerk setzt neue internationale IPTV-Plattform für BMW um / BMW TV bietet neue Möglichkeiten für individuelles Video-Entertainment, interaktive Tools und Funktionen Köln (ots) - denkwerk vertieft die Zusammenarbeit mit BMW und realisiert die neue internationale Markenplattform BMW TV im Internet. Das erweiterte IPTV-Angebot startete mit vielfältigen Text- und Videoinhalten aus allen Themenbereichen des Automobilherstellers wie Innovation, Lifestyle und Sport. Dabei fließen etablierte Ansätze der beiden Plattformen bmw-web.tv und bmw.tv in das neue BMW TV ein und werden um interaktive Funktionen sowie ansprechende Tools ergänzt. Der Fokus der Plattform liegt auf einer inspirierenden nutzerorientierten mehr...

  • PENNY senkt wieder die Preise / Weitere attraktive Artikel dauerhaft billiger Köln (ots) - Der Lebensmitteldiscounter PENNY setzt erneut den Rotstift an und macht ab morgen zahlreiche attraktive Artikel dauerhaft billiger. Die Preissenkung zieht sich von Joghurt über Käse und Fisch bis hin zu Wein und Champagner. So können die Kunden sparen: Lindenhof Käseaufschnitt 400 g (von 1,99 Euro auf 1,59 Euro) Arktis Schlemmerfilet 400 g (von 1,69 Euro auf 1,59 Euro) Comtess Marie Luise Champagner Brut 0,7 l (von 13,99 Euro auf 11,49 Euro) Puda Mandeln ganz 200 g (von 0,79 Euro auf 0,69 Euro) Arktis mehr...

  • gutefrage.net knackt die Top 20 / Das neueste AGOF-Ranking für das Quartal II 2009 beschert www.gutefrage.net 4,8 Millionen Unique User München (ots) - Mit täglich über 3.000 Fragen und 20.000 Antworten ist gutefrage.net die aktivste Ratgeber-Community Deutschlands und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das bestätigen auch die AGOF-Zahlen. Seit der ersten Ausweisung im zweiten Quartal 2008 mit 1,73 Millionen Unique Usern geht es für gutefrage.net kontinuierlich aufwärts. So erreicht www.gutefrage.net nun mit 4,8 Millionen Unique Usern den 19. Platz der Top-20-Websites. Das entspricht einem Wachstum von über 15 %. "Das Konzept, online binnen weniger Sekunden hilfreiche mehr...

  • Wirtschaftskriminalität in Unternehmen steigt: Wer in Krisenzeiten die Prävention vernachlässigt, macht es Wirtschaftsstraftätern zu leicht - RölfsPartner und die Universität Leipzig ... Düsseldorf (ots) - RölfsPartner und die Universität Leipzig untersuchen in ihrer Studie den "Wirtschaftsstraftäter in seinen sozialen Bezügen" und stellen neue Handlungsansätze für Unternehmen vor Die Zahl der Wirtschaftsstraftäter nimmt durch die Wirtschafts- und Finanzkrise zu. Das belegen zahlreiche Umfragen. Wie Unternehmen sich davor schützen können, steht im Fokus der aktuellen Studie zur Wirtschaftskriminalität, die RölfsPartner und die Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Dr. jur. Hendrik Schneider durchgeführt haben. mehr...

  • Großbäckereien behaupten sich in der Krise: Arbeitsplätze nicht gefährdet Düsseldorf (ots) - "Trotz der wirtschaftlichen Krise behaupten sich die Großbäckereien in Deutschland erfolgreich auf dem Markt." Dies erklärte der Präsident des Verbandes Deutscher Großbäckereien e.V., Helmut Klemme, vor der Presse. "Weder Kurzarbeit noch betriebsbedingte Kündigungen sind aus der Branche bekannt. Die rund 35.000 Arbeitsplätze in deutschen Großbäckereien sind sicher." Brot und Backwaren als Grundnahrungsmittel hätten ihre Position bei den Lebensmitteln behaupten können und verzeichneten stabile Absätze. Der Backwarenmarkt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht