Sorge um die Logistikregion Ruhrgebiet: IHK-Fachkongress auf der Suche nach Auswegen / Experten diskutieren am 23. September in Duisburg

Duisburg (ots) - Um die Mobilität in Deutschlands größtem
Ballungsraum sorgen sich die Industrie- und Handelskammern im
Ruhrgebiet: Als starker Wirtschafts- und Logistikstandort ist das
Ruhrgebiet auf funktionierende Verkehrswege dringend angewiesen -
tatsächlich herrscht aber bei den notwendigen Infrastrukturprojekten
Stillstand. Auswege suchen Vertreter aus Wirtschaft, Politik und
Wissenschaft am 23. September beim "Zukunftskongress Mobilität Ruhr"
in Duisburg.

"Stop and Go" - das ist schon heute ein alltägliches Bild auf
vielen Hauptverkehrsstraßen im Ruhrgebiet: Die Zeit, die Transporte
im Stau verbringen, erhöhen Produktions- und Lieferkosten und
schwächen damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Eine
Prognose des Bundesverkehrsministeriums macht wenig Hoffnung auf eine
Verbesserung dieser Situation: Das Ministerium schätzt, dass der
Güterverkehr auf der Straße bis zum Jahr 2025 um weitere 79 Prozent
zunehmen wird. Parallel hierzu soll sich der Personenverkehr um 20
Prozent erhöhen. Von diesen Entwicklungen ist das Ruhrgebiet als
Ballungsraum besonders betroffen. Erhebliche Zweifel herrschen
deshalb auf Seiten der Betriebe, wie es um die Zukunft der
Logistikregion zwischen Duisburg und Dortmund bestellt ist: Hält die
Infrastruktur den zunehmenden Belastungen stand, oder kommt es zum
endgültigen Verkehrsinfarkt? Welche Änderungen bringen die
Lärmaktionsplanungen mit sich, bedrohen sie die in Krisenzeiten
ohnehin schon gebeutelten Unternehmen? Oder: Was wird aus den
Umweltzonen im Ruhrgebiet, welche Folgen für die Branche hat der
verschärfte Grenzwert für Stickstoffdioxid im kommenden Jahr?

Eine weitere Schwachstelle ist die Finanzierung von
Verkehrsprojekten nach dem Gießkannenprinzip: Der Bund verteilt
Gelder nach einer Quotenregelung auf die einzelnen Länder -
Nordrhein-Westfalen erhält hiervon 20 Prozent. Dem tatsächlichen
Verkehrsbedarf, so die IHKs im Ruhrgebiet, entspricht das in keiner
Weise. Angesichts des drohenden Verkehrsinfarkts sind Lösungen
gefragt, die auch in Zeiten klammer Haushaltskassen finanzierbar und
ökologisch tragfähig sind. Daher bewegen sich die Themen des
Kongresses immer im Spannungsfeld zwischen den umweltpolitischen
Anforderungen von Verkehrsprojekten und ihrer Wirtschaftlichkeit.
Hierüber diskutieren unter anderem Lutz Lienenkämper, Minister für
Bauen und Verkehr des Landes NRW, Professor Dr. Karl-Hans Hartwig vom
Institut für Verkehrswissenschaft der Universität Münster, Professor
Dr. Helmut Karl, Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik an der
Ruhr-Universität Bochum, sowie Unternehmensvertreter aus der Region.

Details zum Kongressprogramm unter www.ihk-niederrhein.de .

Originaltext: IHK Niederrhein
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