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Roland Berger Studie: Globale Pharmabranche sucht nach neuem Innovationsmodell

Geschrieben am 04-09-2009

München (ots) - Krankenversicherungen reduzieren Kosten, Patente
laufen ab und der Wettbewerb durch Nachahmer steigt. Obwohl die
Pharmafirmen weltweit mehr denn je in Forschung & Entwicklung (F&E)
investieren, bleibt die Produktivität gering und Innovationen konnten
die rückläufigen Umsätze bisher nicht ausgleichen. Die Unternehmen
müssen Innovation also grundlegend neu definieren und ihr strategisch
höchste Priorität einräumen. Die Roland Berger Studie "What's next?
Innovating the concept of innovation in the pharmaceutical industry"
analysiert Trends und Innovationskonzepte von Pharmaunternehmen
weltweit, die vor allem patentierte, verschreibungspflichtige
Medikamente herstellen. Die teilnehmenden Unternehmen repräsentieren
21 der 30 weltgrößten Pharmakonzerne sowie mehr als die Hälfte des
globalen Pharmaumsatzes.

"Innovation ist die größte Herausforderung für die
Pharmaindustrie", sagt Stephan Danner, für die Pharmabranche
verantwortlicher Partner bei Roland Berger Strategy Consultants.
"Durch den demographische Wandel wird der Bedarf an Medikamenten
weltweit steigen, während gleichzeitig viele Regierungen gerade in
Zeiten der Finanzkrise die Ausgaben für Gesundheit stärker als bisher
kontrollieren." Nur echte Innovation kann diese Lücke füllen. "Die
Pharmafirmen müssen ihr traditionelles Geschäftsmodell deshalb
überdenken und der Innovation wieder oberste Priorität einräumen -
noch vor dem Marketing." Die Studie identifiziert fünf Gebiete der
Innovation, in denen sich Trends abzeichnen: Therapiegebiete,
Produktportfolio, Finanzierungsmodelle, F&E sowie kulturelle Aspekte.

Innovative Therapien: Onkologie als größtes Wachstumsfeld Bei den
Therapiegebieten gehen 84 Prozent der Befragten davon aus, dass
Onkologie das größte Wachstumspotenzial hat. Hier wird in den
nächsten fünf Jahren am meisten investiert. Die stark wachsende
Anzahl von Marktteilnehmern wird allerdings den Wettbewerbs- und
Preisdruck im diesem Bereich stark erhöhen. Laut Teilnehmer der
Studie sind ZNS, Diabetes und Immunologie/Inflammation (je etwa 40%)
weitere Zukunftsmärkte. Die Kardiologie, einer der Wachstumstreiber
der letzen Jahre, steht nur noch an sechster Stelle. Mittelfristig
sehen die Befragten aber auch hier wieder Wachstumspotenzial.

Wachstumstreiber Biologische Medikamente Im Bereich
Produktportfolio erwarten 49 Prozent der Befragten innovatives
Wachstum vor allem im Bereich biologischer Medikamente. Neben
biologischen Medikamenten wird aber besonderes die Kombination aus
Medikamenten und Diagnostik in der Produktpalette immer wichtiger.
"Sie ermöglicht gezieltere Therapien, die die Krankenversicherungen
gerade im Bereich sehr teurer Medikamente zunehmend fordern. Nur
benötigen viele Firmen noch mehr als fünf Jahre, um das umzusetzen".

Neue Wege in der Finanzierung

Das globale Wachstum der Pharmaindustrie muss immer stärker auch
außerhalb der Krankenkassensysteme und damit vom Patienten
mitfinanziert werden. Gerade in den wachstumsstarken BRIC-Staaten
hat sich die private Gesundheitsfinanzierung schon etabliert.
Gleichzeitig entstehen aber auch in den etablierten Märkten
angesichts des zunehmenden Kostendrucks innovative
Partnerschaftsmodelle mit den Kostenträgern: Laut den Befragten
stehen insbesondere Mehrwertmodelle (43%) und Risikoteilungsmodelle
(38%) auf der Prioritätenliste.

Neuorientierung von F&E nach außen

Die Mehrheit der Befragten Unternehmen wird in nächster Zeit Ihr
F&E Geschäftsmodell grundsätzlich restrukturieren. Angesichts der
geringen Forschungsproduktivität hinterfragen immer mehr Manager die
Notwendigkeit von großen internen Forschungsorganisationen und sehen
die Kompetenzen der Pharmaindustrie eher im Bereich Entwicklung,
Sicherung des Marktzugangs und Marketing und Vertrieb. 51% der
Befragen möchten gerade im Bereich Forschung den Zugang zu Innovation
über Kooperationen und Partnerschaften sichern. "Die Zeit der
Industrialisierung von F&E im großen Stil ist vorbei. Die Firmen
haben erkannt, dass heute anderen Kritieren zählen. Um die
Innovationskraft und Rentabilität zu verbessern, müssen sie noch
stärker Innovationsnetzwerke managen. Diese bestehen aus externen
Forschungseinrichtungen, kleine Biotech-Unternehmen, aber auch
traditionelle Wettbewerbern", sagt Danner.

Innovative Firmen suchen Talente auch in den BRIC Staaten

52 Prozent der Befragten halten die Unternehmenskultur sowie die
Qualifikation von Arbeitskräften (42 %) für ausschlaggebend für die
Innovationskraft eines Pharmaunternehmens. Besonders der Zugang zu
Top Talenten in den BRIC Staaten gilt zunehmend als
Wettbewerbsvorteil, da man sich hier neue und kreative Denk- und
Arbeitsstrukturen erhofft. Auch die interne Unternehmenskultur wird
als Wettbewerbsfaktor neu entdeckt. Zu oft sind F&E Abteilungen noch
von bürokratischen Strukturen geprägt statt von Unternehmertum und
Kreativität. Auch die Vergütungsstrukturen sollten nach Aussage der
Befragten die F&E Mitarbeiter ermutigen, Innovation von außen zu
suchen und zu akzeptieren.

"Die erfolgsverwöhnte Pharmabranche steht vor großen Umwälzungen.
Gerade für sie muss Innovation wieder ganz oben auf der Agenda
stehen", sagt Danner. "Innovation bezieht sich aber nicht nur auf
neue Produkte, sondern betrifft das gesamte Geschäftsmodell der
pharmazeutischen Industrie. Weniger Integration und mehr
Kooperationen mit externen Partnern sind Grundvoraussetzungen für
weiteres profitables Wachstum."

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Die vollständige Studie können Sie kostenfrei bestellen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Falls Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 (0) 89/9230-8190
Fax: +49 (0) 89/9230-8599
E-Mail: Sebastian_Deck@de.rolandberger.com


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