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Investitionsstau und hohe Personalkosten - Deutsche Krankenhäuser blicken pessimistisch in die Zukunft

Geschrieben am 01-09-2009

Hamburg (ots) -

- Kliniken stehen trotz Neuerungen im
Krankenhausfinanzierungsgesetz vor massiven Haushaltslücken
- Dringender Bedarf an Investitionen in Fachpersonal, Sachmittel
und Forschung
- Öffentliche und private Häuser gleichermaßen betroffen

Jedes zweite Krankenhaus in Deutschland steht aktuell vor einem
Haushaltsdefizit, das künftig sogar weiter wachsen wird. Dies gilt
sowohl für Kliniken in privater als auch öffentlicher Trägerschaft.
Die Ursachen liegen vor allem in den steigenden Kosten für das
Fachpersonal - doch genau hier ist der Investitionsbedarf besonders
hoch. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von 200 Geschäftsführern
und Leitern des Bereichs Buchhaltung/Controlling deutscher
Krankenhäuser im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO
Deutsche Warentreuhand AG, durchgeführt von TNS Emnid.

Obwohl besonders öffentliche Kliniken in den vergangenen Jahren
ihre Umsätze deutlich steigern konnten, sind ihre Aussichten
insgesamt wenig positiv. Daran kann offenbar auch die Novelle des
Krankenhausfinanzierungsgesetzes nicht viel ändern. "Die Grenzen der
Belastbarkeit sind erreicht", so Experte Ralf Klassmann, Leiter des
BDO-Branchencenters "Gesundheit und Soziales". "Um den Krankenhäusern
eine echte Perspektive aufzuzeigen, ist weit mehr notwendig als die
letzte Novelle des Krankenhausfinanzierungsgesetzes. Die
bereitgestellten 3,5 Mrd. Euro sind angesichts des Personal- und
Finanzierungsnotstands nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen
Stein", so Klassmann weiter. Auch der Abbau von Personal biete kein
Einsparpotenzial mehr, nur sechs Prozent der Krankenhäuser halten
hier noch Kostensenkungen für möglich. Jedes siebte Haus sieht gar
keine Einsparmöglichkeiten mehr.

Zwickmühle: Personal ist größter Kostenfaktor und zugleich
begehrteste Investition

In den Budgets der Krankenhäuser stehen die Kosten für Ärzte und
Pflegekräfte an erster Stelle. Neun von zehn Kliniken sehen darin den
größten Kostenfaktor. Und in den nächsten fünf Jahren werden diese
Kosten aus Sicht der Befragten noch weiter steigen. Im Schnitt werden
11,5 Prozent Mehrausgaben für das Fachpersonal erwartet.

Trotz dieser hohen Belastung ist der Bedarf an Investitionen in
Fachkräfte überwältigend groß. Das sehen 95 Prozent der Kliniken so.
Rund zwei Drittel der Befragten haben darüber hinaus einen dringenden
Investitionsbedarf in Sachmittel wie zum Beispiel technische
Ausstattung. Erstaunlich ist, dass es hier kaum Unterschiede zwischen
privaten und öffentlichen Kliniken gibt. Forschung und Entwicklung
wollen vor allem Häuser in privater Trägerschaft stärken.

Mehr Fachpersonal, Spezialisierung und Marketing als Wege aus der
Krise

Eine große Mehrheit (85 Prozent) der Befragten sieht trotz leerer
Kassen im Ausbau des qualifizierten Fachpersonals die größte Chance
für eine positive Entwicklung ihres Hauses. Strategisch setzen die
Kliniken zudem auf Spezialisierung ihrer Leistungen und Ausbau von
Marketingmaßnahmen für Patienten.

Hintergrundinformation zum Krankenhausfinanzierungsgesetz

Das "Gesetz zum ordnungspolitischen Rahmen der
Krankenhausfinanzierung ab dem Jahr 2009" trat im März dieses Jahres
in Kraft. Kernziele sind die Auflösung des Investitionsstaus in den
Kliniken und eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation.
Insgesamt wurde den Krankenhäusern 3,5 Mrd. Euro zusätzlich -
insbesondere für Personal - zur Verfügung gestellt.

Zur Studie: Die Studienergebnisse stehen im Internet unter
www.bdo.de als Download zur Verfügung.

BDO Deutsche Warentreuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO Deutsche Warentreuhand AG
gehört zu den führenden Prüfungs- und Beratungsunternehmen in den
Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern und wirtschaftsrechtliche
Beratung sowie Advisory Services. In Deutschland betreut BDO Deutsche
Warentreuhand mit rund 2000 Mitarbeitern an 27 Standorten nationale
und internationale Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen
- vom Mittelständler bis zum DAX-Unternehmen.

Mit über 30 Jahren Erfahrung im Gesundheitswesen und mehr als 250
Mandanten ist BDO die in diesem Bereich führende Wirtschaftsprüfungs-
und Beratungsgesellschaft in Deutschland. Im Branchencenter
"Gesundheit und Soziales" (Kontakt: gesundheit@bdo.de) befassen sich
rund 170 Mitarbeiter mit Fragestellungen aus dem Gesundheits- und
Sozialwesen.

BDO Deutsche Warentreuhand ist Gründungsmitglied von BDO
International, der einzigen der fünf weltweit tätigen
Accountant-Gruppen mit europäischer Tradition. BDO International ist
ein seit 1963 bestehendes Netzwerk von rechtlich selbstständigen,
voneinander unabhängigen Gesellschaften mit rund 44.000 Mitarbeitern
in 110 Ländern.

Originaltext: BDO Deutsche Warentreuhand AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44014
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44014.rss2

Pressekontakt:
Andrea Katzmarczyk
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 040 - 30 29 3-619
Fax: 040 - 30 29 3-388
Email: Andrea.Katzmarczyk@bdo.de

BDO Deutsche Warentreuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Ferdinandstraße 59
20095 Hamburg
Internet: www.bdo.de


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