SOS-Kinderdorf im Libanon versorgt Flüchtlingsfamilien

München/Beirut (ots) - Mit der zunehmenden Gewalt im Libanon
verschärft sich auch die Versorgungslage der Kinder und Familien im
Land dramatisch. Das SOS-Kinderdorf Sferai will in den nächsten Tagen
rund 200 Familien unterstützen, die sich in öffentliche Schulen
geflüchtet haben, um den israelischen Angriffen zu entgehen. Sferai
liegt bei Saida, einer Hafenstadt im Südwesten des Libanon. Nach
Angaben der Koordinatorin der SOS-Kinderdörfer vor Ort, Zeina
Allouche, bekommen zunächst Familien mit Babys und Kleinkindern unter
fünf Jahren Milch und wichtige Nahrungsmittel. Sollte sich die Lage
nicht in den nächsten Tagen entspannen, könne die Hilfe auf weitere
Familien ausgedehnt werden, betonte Allouche.

Besonders besorgt zeigt sich die SOS-Koordinatorin über die
Sicherheitslage rund um das SOS-Kinderdorf in Ksarnaba, nördlich der
Stadt Zahle. Das SOS-Kinderdorf, das erst dieses Jahr eröffnet wurde,
liegt mitten in einer Kampfzone. Sämtliche Verbindungsstraßen wurden
den Angaben zufolge zerstört. Derzeit befinden sich wegen der
Sommerferien im Libanon nur zehn Kinder, vier SOS-Mütter und einige
Angestellte im SOS-Dorf. Die Vorräte an Grundnahrungsmitteln seien in
allen vier SOS-Kinderdörfern im Libanon vorerst ausreichend, sagte
Allouche.

Das Büro von SOS-Kinderdorf in Beirut bleibt weiter geschlossen.
Die Jugendwohngemeinschaft Sin El Fil in unmittelbarer Nähe des Büros
musste ebenfalls evakuiert werden, die Jugendlichen wurden in anderen
SOS-Einrichtungen untergebracht.

Die SOS-Kinderdörfer sind im Libanon seit 40 Jahren aktiv und
stellten auch während des jahrzehntelangen Bürgerkrieges unter
schwierigsten Bedingungen die Betreuung der Kinder sicher.

Es besteht die Möglichkeit, den für den Libanon verantwortlichen
SOS-Regionalleiter Sebastian Corti zu interviewen (spricht deutsch).
Bei Interesse bitte unten stehende Adresse kontaktieren.

München, den 19. Juli 2006

Originaltext: SOS-Kinderdörfer/Hermann-Gmeiner-Fonds
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