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Börsen-Zeitung: Vor dem Entzug, Kommentar von Peter Olsen zum nahezu ausgeschöpften Fördertopf im Rahmen der deutschen Umweltprämie für Neufahrzeuge

Geschrieben am 17-08-2009

Frankfurt (ots) - Das war's dann wohl! Für 180000 Pkw reichen die
bereitgestellten Fördermittel im Rahmen der deutschen Umweltprämie
noch aus. Dann wird die süße Droge von 2500 Euro für den Kauf eines
Neuwagens bei gleichzeitigem Verschrotten eines zugelassenen
Altfahrzeugs abgesetzt - die Autoindustrie steht vor dem Entzug.
Jetzt müssen die Unternehmen zeigen, dass sie die vom Staat
finanzierte Überbrückungszeit dazu genutzt haben, sich auf die
hierzulande langfristig sichere, niedrigere Nachfrage einzustellen
und verbrauchsärmere Fahrzeuge zu entwickeln.

Auch wenn in drei oder vier Wochen der üppige Fördertopf von 5
Mrd. Euro leer sein sollte, werden an den inländischen
Neuzulassungszahlen noch keine dramatischen Einbußen festzustellen
sein. So manches mit der Umweltprämie mitfinanzierte Fahrzeug muss
erst noch gebaut und dann angemeldet werden - das kann sich bis ins
nächste Jahr hinein erstrecken.

Und da im August vergangenen Jahres der Abschwung bei den
Fahrzeugzulassungen mit einem Minus von 10% begann, hilft auch der
statistische Basiseffekt enorm dabei, die Lage am heimischen
Automarkt für den Rest des Jahres schöner erscheinen zu lassen, als
sie tatsächlich ist. Als Erste werden natürlich die Händler, die
bislang so stark profitierten, zu spüren bekommen, dass sich in ihren
Verkaufsräumen weniger Interessenten tummeln. Und die Hersteller, die
in den ersten Monaten dieses Jahres mit kräftigen
Produktionskürzungen und Umsatzeinbußen dazu beitrugen, überhöhte
Lagerbestände abzubauen, werden nur in Maßen die Fertigung wieder
hochfahren - wenn überhaupt.

Denn entscheidend ist für die exportlastige deutsche
Autoindustrie, was sich auf den Märkten im Ausland tut. Die auch dort
laufenden Abwrackprämien kaschieren ebenfalls das Grundproblem:
bestenfalls Stagnation auf den etablierten Märkten Nordamerika,
Westeuropa und Japan, zuletzt auch in Brasilien, Wachstum in China
und Indien, Unsicherheit in Russland, wann dort die rasante Talfahrt
ein Ende findet.

Die Finanzlage vieler Konzerne ist schon jetzt extrem angespannt.
Ohne Umweltprämie wäre Opel wohl längst das Geld ausgegangen, neue
Wettbewerber aus Fernost suchen künftig auch im Westen ihre Chancen.
Die überfällige Neuordnung in der weltweiten Automobilwirtschaft, das
scheint sicher, hat bisher noch gar nicht begonnen.

(Börsen-Zeitung, 18.8.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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