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Lübecker Nachrichten: Homosexuelle dürfen kein Blut spenden

Geschrieben am 14-08-2009

Lübeck (ots) - In Schleswig-Holstein werden die Blutkonserven
knapp. Aber obwohl das Land und das Deutsche Rote Kreuz dringend
Freiwillige zum Aderlass aufrufen, wird eine Bevölkerungsgruppe
ausgeschlossen: Homo- und bisexuelle Männer dürfen laut Richtlinie
des Paul-Ehrlich-Instituts grundsätzlich kein Blut spenden. Das
berichten die "Lübcker Nachrichten" (Samstag-Ausgabe).
Die Bundesbehörde schließt "gefährdete Personenkreise" wegen der
Gefahr einer HIV-Infektion pauschal aus. "Natürlich ist das Gesetz
eine Gratwanderung, aber die Zahl der Neuinfektionen liegt bei homo-
und bisexuellen Männern mit 70 Prozent am höchsten", sagt Susanne
Stöcker, Biologin des PEI, den "Lübecker Nachrichten".
Der Verein "Schwules Blut e. V." spricht von Diskriminierung: "Nur
weil wir homo- oder bisexuell sind, sind wir nicht pauschal krank
oder gefährlich", so Vereinssprecher Lars Haucke Martens. Nach einer
repräsentativen Umfrage des Vereins würden 60 Prozent der
homosexuellen Männer das Verbot umgehen, in dem sie beim Ausfüllen
eines Fragebogens bei der Blutspende nicht wahrheitsgemäß auf die
Frage ihrer Sexzualität antworteten. "Schwules Blut e. V." fordert in
den "Lübecker Nachrichten" ein Ende der Diskriminierung und bekommt
Unterstützung der Kieler Landtagsparteien. "Aus wissenschaftlicher
Sicht gibt es keinen Grund, schwule Blutspender grundsätzlich
auszuschließen. Dahinter stecken eher Vorurteile", so
SPD-Sozialexperte Peter Eichstädt. Monika Heinold (Grüne) und Heiner
Garg von der FDP sprechen von einer klaren Form der Diskriminierung.
"Es darf nicht sein, dass Menschen lügen müssen, um Blut spenden zu
dürfen", sagt auch Frauke Tengler, CDU-Landtagsabgeordnete und
Vize-Chefin des DRK in Schleswig-Holstein.
Das Paul-Ehrlich-Institut hält allerdings an der geltenden
Gesetzesgrundlage fest: "Wir müssen die Gefahr von Infektionen bei
Blutkonserven so gering wie möglich halten. Dafür müssen wir den
Preis zahlen, dass sich einige diskriminiert fühlen", sagt Stöcker.

Originaltext: Lübecker Nachrichten
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50325
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50325.rss2

Pressekontakt:
Lübecker Nachrichten
Redaktion

Telefon: 0451/144 2256


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